Forschung
04.12.2018
Machbarkeitsstudie

ADAC will Volocopter für Rettungsdienst testen

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ADAC
Der ADAC will den Einsatz von vollelektrischen Fluggeräten auf Drohnenbasis für die Luftrettung prüfen. In einer Machbarkeitsstudie soll die Wirtschaftlichkeit und das Einsatzpotenzial der Senkrechtstarter von Volocopter getestet werden.
Die ADAC Luftrettung will den Einsatz von bemannten Multikoptern im Rettungsdienst anhand einer Machbarkeitsstudie testen.
  • Erste Testflüge mit seinen vollelektrischen Senkrechtstartern konnte Volocopter bereits in realer Umgebung in Dubai durchführen.
    Quelle:
    Volocopter
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) soll das Einsatzszenario für die beiden Regionen Ansbach und das Land Rheinland-Pfalz im März 2019 simuliert werden. Zunächst werden die Tests virtuell am Computer ausgeführt.
Dafür herangezogen werden Daten der Multikopter-Modelle "Volocopter". Das gleichnamige Unternehmen mit Standort Bruchsal bei Karlsruhe entwickelt elektrisch angetriebene Senkrechtstarter auf Basis von Drohnentechnologie. Volocopter hat im Rahmer der Kooperation bereits zugesichert, die Fluggeräte speziell für den Rettungsdienst zu optimieren.
Testflüge der voll elektrischen Fluggeräte fanden bereits in realer Umgebung in Dubai statt. Dort allerdings noch mit Pilot an Bord des Zweisitzers. Grundsätzlich verfügen die Multikopter laut Hersteller jedoch auch über die technologische Plattform für eine Fernsteuerung oder gar den voll-autonomen Flugbetrieb.

Überprüfung von Einsatzpotenzial und Wirtschaftlichkeit

Testflüge im Rahmen des ADAC-Luftrettungs-Projekts sollen bereits in den kommenden Monaten stattfinden. Bis Ende kommenden Jahres sollen dann auch Ergebnisse vorliegen, die neben dem Einsatzpotenzial auch die Wirtschaftlichkeit der Volocopter im Rettungsdienst darstellen.
Die Machbarkeitsstudie soll binnen eineinhalb Jahren abgeschlossen sein und ein Gesamtbudget von rund einer halben Million Euro umfassen. Finanziell unterstützt wird das Vorhaben auch von der ADAC Stiftung. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt ferner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Besonders bei Verkehrsunfällen ist es oft schwierig und nicht zuletzt extrem zeitaufwendig für das Rettungsteam beziehungsweise den Notarzt mittels Straßenfahrzeug zum Einsatzort zu gelangen. Staus kosten wertvolle Zeit, die so manches Mal über Leben und Tot entscheiden kann. Um den Notarzt ohne Stau zum Unfallort zu transportieren, kommen deshalb schon seit einigen Jahren Hubschrauber zum Einsatz. Mit den Volocoptern will man nun offenbar mit dem Zeitgeist gehen und nicht nur auf Elektroantrieb umsteigen, sondern auch den Notarzt autonom zum Ort des Geschehens transportieren.

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