Blockchain
12.06.2019
Gartner

Diese 7 Fehler gilt es in Blockchain-Projekten zu vermeiden

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Iaremenko Sergii / Shutterstock.com
Die Blockchain gehört immer noch zu den meist gehypten Technologien in der Branche. Für einen erfolgreichen Einsatz der kryptografischen Lösung müssen CIOs jedoch stets die Grenzen der Technologie im Auge behalten.
Im Zuge des Bitcoin-Höhenflugs Ende 2017 gewann auch die zugrundeliegende Blockchain-Technologie stark an Interesse. Die möglichen Einsatzgebiete der Datenkette schienen nahezu grenzenlos. Mittlerweile wurde der Hype allerdings von der Realität eingeholt und die technologischen Limitierungen der Blockchain treten mehr und mehr zu Tage. Dennoch birgt der Einsatz von Blockchain-Lösungen große Chancen für Unternehmen, CIOs müssen sich nur der Grenzen der Technologie bewusst sein.
Welche Fehler es bei der Arbeit mit Blockchain-Technologien zu vermeiden gilt, hat nun das Analystenhaus Gartner herausgearbeitet.

1. Missverständnis der Technologie

Viele Blockchain-Projekte beschränken sich auf die Datenerfassung  über dezentrale Ledger-Technologie (DLT) und ignorieren weiterführende Eigenschaften. Smarte Verträge, Tokenisierung oder die Bedeutung des dezentralen Konsens werden eher selten in Projekten berücksichtigt, wodurch viel Potenzial auf der Strecke bleibt. Wer sich allein auf das verzweigte Sichern von Datensätzen beschränkt, muss klären, ob der Einsatz einer Blockchain-Lösung überhaupt notwendig ist.

2. Blockchain sei bereit für den Einsatz

Der Markt an lukrativen Blockchain-Lösungen ist groß und das Angebot von eingesetzten Technologien weit verzweigt. Für den Einsatz in umfassenden Projekten sind allerdings nur die wenigsten Lösungen bereit. Gartner geht davon aus, dass der Reifegrad erst in kommenden Jahren eintreten wird. Erst dann ist die Blockchain wirklich bereit für die Praxis.

3. Ein Protokoll ist noch lange keine fertige Lösung

Blockchain-Technologien werden oftmals als vollständige Geschäftslösung missinterpretiert. Dahingegen stellt die Datenkette oft nur einen kleinen Teil eines ganzheitlichen Dienstes dar.

4. Blockchain als Datenbank betrachten

Die Blockchain-Technologie wurde entwickelt, um eine zuverlässige, unveränderliche und vertrauenswürdige Aufzeichnung von Ereignissen bereitzustellen. Als Datenbank kann die Blockchain nur bedingt eingesetzt werden, da sich einmal eingetragene Daten nicht gänzlich aktualisieren lassen. Wer die Technologie daher als reine Datenbank nutzen möchte, muss starke Limitierungen im Vergleich zu klassischen Lösungen in Kauf nehmen.

5. Von Interoperabilität ausgehen

Aktuell ist der Blockchain-Markt noch stark fragmentiert, zudem befindet sich eine Mehrheit der Projekte in einer frühen Entwicklungsphase. Einige Anbieter versprechen zwar schon heute Interoperabilität mit anderen Lösungen. Da allerdings noch nicht klar ist, wohin sich die Branche konkret entwickelt, müssen diese Versprechungen kritisch beäugt werden.

6. Smart Contracts sind praxisreif

Smarte Verträge beweisen zwar schon heute das große Potenzial der Blockchain, dennoch sind noch lange nicht alle Probleme dieser Lösungen bewältigt worden. So stellt etwa die nur bedingte Skalierbarkeit weiterhin ein großes Manko der Technologie dar.

7. Governance-Probleme ignorieren

In öffentlichen Blockchains wie Bitcoin oder Ethereum zielt die Governance oftmals nur auf technische Probleme ab. Diese Interessen können mit den Projekten einzelner Unternehmen kollidieren und diese gefährden. Über die Beteiligung an Blockchain-Konsortien können sich größere Firmen ein Mitspracherecht sichern.

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