09.07.2011
Zugriffsrechte
1. Teil: „Benutzerkonten in Windows 7“
Benutzerkonten in Windows 7
Autor: Konstantin Pfliegl
Legen Sie für einzelne Benutzer Zugriffsrechte für Dateien und Ordner fest. Bestimmen Sie, welcher Benutzer welche Programme nutzen darf. Mit diesen Tipps konfigurieren Sie die Benutzerkonten optimal.
Ohne Benutzerkonten geht bei Windows nichts. Sie sind Voraussetzung dafür, dass sich das Betriebssystem überhaupt nutzen lässt. Benutzerkonten legen fest, auf welche Dateien und Ordner ein Anwender zugreifen darf. Benutzerkonten definieren auch, wer welche Änderungen am Rechner vornehmen und persönliche Einstellungen wie den Desktophintergrund ändern darf.
Mit Benutzerkonten können mehrere Personen einen Computer nutzen, wobei jedem Anwender seine eigenen Dateien und Einstellungen zur Verfügung stehen.
Der Artikel beschreibt, wie Sie Benutzerkonten in Windows 7 optimal konfigurieren. Zudem lesen Sie, wie Sie mit Hilfe von Benutzerkonten die Nutzung des Rechners sowie den Zugriff auf bestimmte Dateien und Ordner einschränken.
Bitte beachten Sie: Sie brauchen Administratorrechte, um Benutzerkonten anzulegen, zu löschen oder zu ändern. Melden Sie sich daher mit einem Konto mit Administratorrechten an.
2. Teil: „Benutzer in Windows 7 verwalten“
Benutzer in Windows 7 verwalten
Benutzerkonto anlegen
Ein neues Benutzerkonto legen Sie an, indem Sie in der Systemsteuerung auf „Benutzerkonten hinzufügen/entfernen“ klicken. Es erscheint eine Übersicht über alle vorhandenen Benutzerkonten. Ein neues Benutzerkonto legen Sie mit einem Klick auf „Neues Konto erstellen“ an.
Um ein neues Benutzerkonto anzulegen, brauchen Sie nur zwei Angaben zu machen: Unter „Dieser Name (…)“ geben Sie einen Benutzernamen ein. Dann legen Sie fest, um welche Art von Konto es sich handeln soll:
Wenn Sie „Standardbenutzer“ auswählen, dann kann der Anwender mit diesem Konto später Windows ohne Einschränkungen nutzen. Lediglich Änderungen am System, die sich auch auf andere Benutzerkonten oder die Sicherheit auswirken, sowie eine Software-Installation sind nicht möglich und erfordern Administratorrechte.
Sie sollten für jeden Anwender ein Standardkonto anlegen. Ein Administratorkonto sollten Sie nur nutzen, wenn eine Änderung am System dies erfordert. Markieren Sie daher „Standardbenutzer“ und bestätigen Sie mit „Konto erstellen“.
Beim ersten Anmelden mit dem neuen Konto richtet Windows im Verzeichnis „C:\Benutzer“ ein neues Verzeichnis mit dem Namen des Kontos ein. Da—rin legt das System Unterverzeichnisse für die Benutzerdaten sowie für die Konfiguration des Desktops an.
Kennwort festlegen
Windows 7 erstellt neue Benutzerkonten standardmäßig ohne Passwortschutz. So legen Sie für beliebige Benutzerkonten ein Kennwort fest:
Unmittelbar nachdem Sie ein neues Benutzerkonto angelegt haben, erscheint automatisch das Dialogfenster „Zu änderndes Konto auswählen“. Klicken Sie dann auf das Konto, für das Sie ein Kennwort festlegen möchten.
Dieses Dialogfenster erreichen Sie auch nachträglich, indem Sie in der Systemsteuerung „Benutzerkonten und Jugendschutz, Benutzerkonten“ wählen. Es werden zunächst die Eigenschaften Ihres eigenen Kontos angezeigt. Die Übersicht über alle Konten öffnen Sie mit einem Klick auf „Anderes Konto verwalten“. Wählen Sie nun das Benutzerkonto aus, das einen Kennwortschutz erhalten soll.
Sie haben die Möglichkeit, einen Kennworthinweis einzugeben. Dabei handelt es sich um eine Gedächtnisstütze, die im Anmeldefenster eingeblendet wird, falls ein Nutzer ein falsches Kennwort eingibt. Beachten Sie: Dieser Kennworthinweis ist für alle Anwender des Systems sichtbar.
Kontotyp ändern
Der Kontotyp eines Benutzerkontos — Standardbenutzer oder Administrator — lässt sich auch nachträglich ändern. Wählen Sie dazu in
der Systemsteuerung „Benutzerkonten und Jugendschutz, Benutzerkonten, Anderes Konto verwalten“. Klicken Sie auf das Benutzerkonto, dessen Kontotyp geändert werden soll, und wählen Sie „Kontotyp ändern“. Markieren Sie den gewünschten Kontotyp und bestätigen Sie mit „Kontotyp ändern“.
Benutzerkonto löschen
So löschen Sie ein Benutzerkonto in Windows 7: Wählen Sie in der Systemsteuerung „Benutzerkonten hinzufügen/entfernen“ und klicken Sie auf das Benutzerkonto, das Sie löschen möchten. Klicken Sie auf „Konto löschen“. Es erscheint die Nachfrage „Möchten Sie die Dateien von (…) behalten?“.
Wenn Sie „Dateien löschen“ wählen, dann entfernt Windows mit dem Benutzerkonto alle Ordner des Kontos unter „C:\Benutzer“. In diesem Fall sichern Sie zuvor wichtige Dateien.
Ein Klick auf „Dateien behalten“ löscht zwar ebenfalls den Benutzerordner unter „C:\Benutzer“ — zuvor legt Windows aber eine Sicherungskopie an. Dazu erstellt das System auf dem Desktop des gerade angemeldeten Benutzers einen Ordner. Dieser Ordner erhält als Namen den Kontonamen des gelöschten Benutzers. Damit übernimmt das Benutzerkonto, von dem aus Sie das andere Konto löschen, auch den Besitz der gesicherten Dateien. Zuvor festgelegte Berechtigungen für diese Dateien und Ordner gehen verloren. Bestätigen Sie das Löschen des Benutzerkontos mit „Konto löschen“.
Benutzerkonto umbenennen
Der Name eines Benutzerkontos lässt sich auch ändern: Klicken Sie dazu in der Systemsteuerung in den Eigenschaften eines Kontos auf „Kontonamen ändern“. Geben Sie einen neuen Namen ein und bestätigen Sie mit einem Klick auf „Namen ändern“. Windows ändert dabei aber nur den angezeigten Kontonamen. Das Konto selbst verwendet weiterhin unter „C:\Benutzer“ das Verzeichnis mit dem vorherigen Kontonamen.
3. Teil: „Zugriffsrechte für Dateien und Ordner festlegen“
Zugriffsrechte für Dateien und Ordner festlegen
Klicken Sie dazu im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste auf eine Datei oder einen Ordner und wählen Sie „Eigenschaften“. Wechseln Sie im Fenster „Eigenschaften von (…)“ auf die Registerkarte „Sicherheit“.
Unter „Gruppen- oder „Benutzernamen“ sehen Sie, welches Benutzerkonto und welche Gruppen bereits Zugriff auf die Datei oder den Ordner haben. Standardmäßig hat neben den beiden Gruppen „SYSTEM“ und „Administratoren (…)“ dasjenige Benutzerkonto Zugriff darauf, unter dem die Datei oder der Ordner angelegt wurde.
Wenn Sie ein Benutzerkonto markieren, sehen Sie im unteren Fensterbereich, welche Zugriffsrechte jeweils eingestellt sind. So ändern Sie die jeweiligen Zugriffsrechte, fügen neue Benutzer hinzu oder entfernen sie: Klicken Sie auf die Schaltfläche „Bearbeiten“. Daraufhin öffnet sich das Fenster „Berechtigungen für (…)“.
Weitere Benutzer fügen Sie mit einem Klick auf „Hinzufügen“ hinzu. Tragen Sie unter „Geben Sie die zu verwendenden Objektnamen ein (…)“ die Benutzernamen ein und bestätigen Sie jeweils mit „Namen überprüfen“. Trennen Sie die einzelnen Einträge mit einem Leerzeichen. Bestätigen Sie anschließend mit „OK“.
So legen Sie die Zugriffsrechte jeweils individuell fest: Markieren Sie einen Benutzernamen und legen Sie im unteren Fensterbereich fest, welche Zugriffsrechte dafür gelten sollen. Setzen Sie dazu das Häkchen jeweils bei „Zulassen“ oder „Verweigern“.
Übrigens: Wenn Sie im Windows-Explorer eine Datei oder einen Ordner mit individuell vergebenen Zugriffsrechten markieren, dann sehen Sie in der Statusleiste, für welche Benutzer und welche Gruppen das Objekt freigegeben ist.
4. Teil: „Jugendschutz in Windows 7 einrichten“
Jugendschutz in Windows 7 einrichten
Ein in Windows 7 integrierter Jugendschutz ermöglicht es, für einzelne Benutzerkonten Zeitlimits festzulegen und die Ausführung einzelner Programme zu blockieren.
Dieser Jugendschutz funktioniert nur mit Benutzerkonten, die als „Standardbenutzer“ angelegt sind. Benutzerkonten mit administrativen Rechten lassen sich nicht beschränken, da diese den Jugendschutz abstellen könnten.
Zeitlimit einrichten
So legen Sie fest, zu welchen Zeiten das Benutzerkonto verwendet werden darf: Klicken Sie auf „Zeitlimits“ und markieren Sie im folgenden Dialogfenster mit der Maus die Zeiten, zu denen das Konto gesperrt wird. Diese Zeiten markiert Windows in Blau. Bestätigen Sie mit „OK“.
Programme blockieren
Die Jugendschutzfunktion in Windows 7 ermöglicht es, einzelne Programme für bestimmte Benutzerkonten zu blockieren. Klicken Sie dazu im Fenster „Legen Sie fest, wie (…) den Computer verwenden darf“ auf „Bestimmte Programme zulassen und blockieren“. Im folgenden Dialogfenster wählen Sie, ob der Benutzer alle Programme oder nur bestimmte Programme ausführen darf. Markieren Sie „(…) darf nur die zugelassenen Programme verwenden“ und bestätigen Sie mit „OK“. Es erscheint im unteren Fensterbereich eine Liste aller installierten Anwendungen. Markieren Sie diejenigen Programme, die ausgeführt werden dürfen, mit einem Häkchen und bestätigen Sie mit „OK“.
5. Teil: „Erweiterte Benutzerverwaltung in Windows 7 verwenden“
Erweiterte Benutzerverwaltung in Windows 7 verwenden
Die Computerverwaltung öffnen Sie in der Systemsteuerung mit „System und Sicherheit, Verwaltung“ und einem Doppelklick auf „Computerverwaltung“.
Kennworteinstellungen
Sie haben die Möglichkeit, festzulegen, in welchen Zeitabständen Benutzer das Kennwort für ihr Konto ändern müssen. Oder Sie bestimmen, dass man ein Kennwort gar nicht ändern kann.
Wechseln Sie in der Computerverwaltung in den Bereich „Lokale Benutzer und Gruppen, Benutzer“. Im mittleren Fensterbereich erscheint daraufhin eine Liste aller Benutzerkonten auf Ihrem Rechner. Klicken Sie doppelt auf das Konto, das Sie bearbeiten möchten. Es öffnet sich das Fenster „Eigenschaften von (…)“. Auf der Registerkarte „Allgemein“ legen Sie die Kennworteinstellungen für das Benutzerkonto fest.
Die Einstellung „Kennwort läuft nie ab“ legt fest, dass das derzeitige Kennwort für das Benutzerkonto nie geändert werden muss. Deaktivieren Sie diese Einstellung, damit der Benutzer in regelmäßigen Abständen eine Aufforderung zum Ändern des Kennworts erhält. Standardmäßig erscheint die Nachfrage alle 42 Tage.
Die Einstellung „Benutzer muss Kennwort bei der nächsten Anmeldung ändern“ sorgt dafür, dass bereits bei der folgenden Anmeldung eine Aufforderung zur Kennwortänderung erscheint.
Sie haben auch die Möglichkeit, ein Benutzerkonto vorübergehend zu deaktivieren. Währenddessen ist keine Anmeldung mit diesem Konto möglich. Aktivieren Sie hierzu die Einstellung „Konto ist deaktiviert“.
Code-Beispiel
Die Gültigkeitsdauer der Kennwörter steht in der Zeile „Maximales Kennwortalter (Tage)“. Die Gültigkeitsdauer ändern Sie mit folgendem Befehl:
Code-Beispiel
Ersetzen Sie XX durch die Anzahl der Tage, die Kennwörter gültig sein sollen. Bestätigen Sie mit der Eingabetaste.
Basisordner
Benutzerkonten lässt sich ein neuer Basisordner zuweisen. Dabei handelt es sich um das Standardverzeichnis, das in Anwendungen in den Dialogfenstern „Öffnen“ und „Speichern unter“ voreingestellt ist. Auch die Eingabeaufforderung startet dann mit diesem Standardordner. Ein einziger Basisordner kann dabei auch mehreren Benutzerkonten auf dem Rechner zugeordnet werden.
Beachten Sie: Wenn ein Anwender eine Datei öffnet oder speichert, bestimmt die jeweilige Anwendung, ob sie den von Ihnen eingestellten Basisordner nutzt oder das Standardverzeichnis „Eigene Dokumente“ beziehungsweise „Eigene Bilder“ unter „C:\Benutzer\“.
Viele Anwendungen durchsuchen dabei den Basisordner nach Dateien, die das jeweilige Programm öffnen kann. Werden solche Dateien gefunden, nutzt das Programm den eingestellten Basisordner, ansonsten verwendet es die Standardverzeichnisse „Eigene Dokumente“ oder „Eigene Bilder“.
So legen Sie für ein Benutzerkonto einen Basisordner fest: Wählen Sie in der Computerverwaltung „Lokale Benutzer und Gruppen, Benutzer“. Klicken Sie doppelt auf das Konto, das Sie bearbeiten möchten. Es öffnet sich das Fenster „Eigenschaften von (…)“. Wechseln Sie auf die Registerkarte „Profil“. Geben Sie unter „Basisordner, Lokaler Pfad“ den Pfad zu einem Basisordner auf einer Festplatte ein und bestätigen Sie mit einem Klick auf „OK“.
Benutzergruppen
Neben Benutzerkonten unterstützt Windows 7 auch Benutzergruppen. Einer solchen Benutzergruppe fügen Sie beliebige lokale Benutzer als Mitglieder hinzu. So lassen sich zum Beispiel Zugriffsrechte für Ordner einer Gruppe zuweisen. Das erspart das umständliche separate Zuweisen von Zugriffsrechten für jeden Benutzer.
Wechseln Sie in der Computerverwaltung in den Bereich „Lokale Benutzer und Gruppen, Gruppen“. In mittleren Bereich erscheinen die bereits vorhandenen Benutzergruppen samt kurzer Beschreibung.
Sie können Benutzer einer vorhandenen Gruppe hinzufügen oder eine neue Gruppe anlegen. Es empfiehlt sich, stets eine neue Gruppe anzulegen: Vorhandene Gruppen gewähren Benutzern nämlich Zugriff auf mehr Ordner, als vielleicht gewünscht ist. So haben zum Beispiel Mitglieder der vorhandenen Gruppe „Administratoren“ uneingeschränkten Zugriff auf sämtliche Daten.
Legen Sie eine neue Gruppe an, indem Sie im rechten Fensterbereich auf „Weitere Aktionen“ klicken und im Menü „Neue Gruppe…“ wählen. Daraufhin öffnet sich das Fenster „Neue Gruppe“. Geben Sie unter „Gruppenname“ einen beliebigen Namen für die Gruppe ein. Unter „Beschreibung“ haben Sie die Möglichkeit, eine kurze Beschreibung für die neu erstellte Benutzergruppe einzutippen.
Kennwortrücksetzdatenträger: Passwörter wiederherstellen
Immer wieder kommt es vor, dass man das Passwort eines Kontos vergisst. Ein vorbereiteter USB-Stick schafft Abhilfe.
Die Kennwortrücksetzdiskette ist eine Windows-Funktion, die eine Kopie des Benutzerpassworts auf einem externen Datenträger sichert. Falls Sie Ihr Kennwort vergessen haben, können Sie es damit zurücksetzen. Anders als der Name vermuten lässt, erfordert diese Funktionen keine Diskette, sondern unterstützt auch USB-Sticks.
Nun lässt sich Ihr Windows-Kennwort mit diesem USB-Stick jederzeit zurücksetzen: Stecken Sie dazu den USB-Stick an und starten Sie den Rechner. Im Anmeldefenster von Windows wählen Sie „Kennwort zurücksetzen…“. Es startet der „Kennwortrücksetz-Assistent“. Wählen Sie Ihren USB-Stick aus. Dann können Sie ein neues Kennwort festlegen.
Achtung: Ein Benutzer mit Administratorrechten kann auch die Kennwörter andere Benutzerkonten zurücksetzen. Doch Vorsicht, der entsprechende Benutzer hat danach keinen Zugriff mehr auf die Dateien, die er mit Windows verschlüsselt hat. Die Entschlüsselung wird nämlich aus dem Kennwort hergeleitet. Nach dem Zurücksetzen lassen sich also keine Daten mehr entschlüsseln.
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