18.07.2011
Windows 7
1. Teil: „Energieoptionen in Windows optimal einstellen“
Energieoptionen in Windows optimal einstellen
Autor: Mark Lubkowitz
Die Energieoptionen sind hinter vielen Fenstern versteckt. Mit den richtigen Einstellungen verlängern Sie die Laufzeit Ihres Notebooks oder sorgen beim Desktop-PC für geringere Geräuschentwicklung.
Die aktuellen Computer-Generationen kennen zahlreiche Möglichkeiten, um den eigenen Energiebedarf drastisch zu senken. Windows 7 bündelt diese Einstellungen in den Energieoptionen. Sie sind ideal geeignet, um die Laufzeit eines Notebook-Akkus zu verlängern, die Lebensdauer eines Rechners zu erhöhen oder um einfach nur die Wärmeentwicklung und somit die Geräuschkulisse eines PCs zu vermindern.
Dieser Artikel erklärt, wo Windows 7 die vielen Optionen versteckt hat, was hinter den teilweise verwirrenden Bezeichnungen der Energiesparoptionen steckt und was Sie als Desktop-PC- oder Notebook-Besitzer einstellen sollten.
2. Teil: „Energiesparpläne festlegen“
Energiesparpläne festlegen
Ein Energiesparplan ist nichts weiter als ein Profil für die Energieoptionen. Der Energiesparplan legt also fest, welche Geräte und Optionen aktiviert werden sollen, um den Energiebedarf des Systems zu senken.
Drei Energiesparpläne sind in Windows 7 bereits definiert: „Ausbalanciert“, „Energiesparmodus“ und „Höchstleistung“. Letzterer Energiesparplan ist erst zu sehen, wenn Sie „Weitere Energiesparpläne einblenden“ aufklappen.
Grundeinstellung für Desktop-PCs
Hier lässt sich festlegen, nach wie vielen Minuten der Bildschirm abgeschaltet und nach welcher Zeitspanne der Rechner in den Energiesparmodus fahren soll.
Klicken Sie auf „Änderungen speichern“, um dem Energiesparplan die neuen Einstellungen zuzuweisen.
Die ursprünglichen Einstellungen reaktiviert „Standardeinstellungen für diesen Energiesparplan wiederherstellen“.
Grundeinstellung für Notebooks
3. Teil: „Erweiterte Optionen beim Energiesparen“
Erweiterte Optionen beim Energiesparen
Rufen Sie die Energieoptionen über „Start, Systemsteuerung, Hardware und Sound, Energieoptionen“ auf. Klicken Sie in der Hauptansicht bei einem der Energiesparpläne, zum Beispiel „Ausbalanciert“, auf „Energiesparplaneinstellungen ändern“. Sie erhalten wieder die Grundeinstellungen für den Energiesparplan. Klicken Sie diesmal auf „Erweiterte Energieeinstellungen ändern“. Daraufhin öffnet sich ein Dialogfenster.
Aus dem Ausklappmenü oberhalb der Baumstruktur wählen Sie den Energiesparplan aus, den Sie bearbeiten möchten. Der gerade von Windows 7 verwendete - also aktive - Energiesparplan ist immer mit dem Zusatz „[Aktiv]“ gekennzeichnet.
Ausbalanciert
Dieser erste Punkt heißt immer so wie der ausgewählte Energiesparplan — „Ausbalanciert“, Energiesparmodus“ oder „Höchstleistung“. Der Unterpunkt „Kennwort bei Reaktivierung anfordern“ legt fest, ob das Benutzerkennwort eingegeben werden muss, um den Rechner zu reaktivieren. Windows präsentiert dann die Benutzeranmeldung. Wählen Sie die Einstellung „Ja“. Dies erfordert natürlich, dass ein Kennwort festgelegt ist.
Festplatte
Wenn die Festplatte eine Zeit lang weder von Windows noch einem Programm angesprochen wurde, wird sie höchstwahrscheinlich gerade nicht benötigt. Dann kann Windows die Festplatte ausschalten. Das verlängert ihre Lebensdauer.
Legen Sie fest, dass Windows bei einem Desktop-Rechner die Festplatte nach 20 Minuten ausschalten soll. Bei einem Notebook im Akkubetrieb können Sie die Zeitspanne deutlich auf 3 bis 5 Minuten verringern.
Desktophintergrundeinstellungen
Drahtlosadaptereinstellungen
Unter die Drahtlosadapter fallen Geräte, die eine Netzwerkverbindung per Funk aufbauen, etwa WLAN oder Bluetooth. Der Energiebedarf dieser Komponenten ist deutlich höher als bei kabelgebundenen Varianten. Um den Bedarf zu verringern, wird auf einige Tricks zurückgegriffen. So wird bei bestehender Verbindung etwa nicht nach anderen drahtlosen Netzwerken gesucht, oder es werden WLAN-Adapter abgeschaltet, wenn gerade keine Datenübertragung erfolgt. Ganz unproblematisch ist dieser Trick aber nicht, da es in verschiedenen Hardware-Kombinationen zu Störungen kommen kann. Welche Kombinationen das sind, muss allerdings im Einzelfall getestet werden.
Verwenden Sie als Einstellung „Mittlerer Energiesparmodus“. Sollten Sie danach Verbindungsprobleme mit dem Drahtlosnetzwerk feststellen, dann wählen Sie „Minimaler Energiesparmodus“ aus.
Energie sparen
Unter diesem Punkt finden Sie Optionen, die festlegen, ob und wann ein Gerät ausgeschaltet oder in den Ruhezustand versetzt werden soll.
Der Punkt „Deaktivierung nach“ legt die Zeitspanne fest, nach der der Rechner in den Stand-by-Modus wechseln soll. Der Vorteil des Stand-by-Modus: Der Rechner lässt sich innerhalb weniger Sekunden wieder aus diesem aufwecken. Die Energieeinsparung ist jedoch nur mittelmäßig. Legen Sie als Einstellung daher „Nie“ fest.
Wirklich energiesparend ist aber der Ruhezustand. Denn beim Ruhezustand wird der Rechner tatsächlich ausgeschaltet und die aktive Sitzung auf der Festplatte gespeichert. Wenn Sie den Rechner wieder einschalten, dann können Sie also dort weiterarbeiten, wo Sie zuvor aufgehört haben. Für „Ruhezustand nach“ wählen Sie bei einem Desktop-Rechner 60 Minuten. Für ein Notebook sollten Sie 20 Minuten festlegen.
Der Punkt „Zeitgeber zur Aktivierung zulassen“ ermöglicht es, dass der Computer aus dem Stand-by-Modus reaktiviert wird. So kann etwa eine zeitgesteuerte Datensicherung ausgeführt werden. Bei „Zeitgeber zur Aktivierung zulassen“ wählen Sie „Deaktivieren“ aus.
USB-Einstellungen
Netzschalter und Zuklappen
Was passieren soll, wenn der Hauptschalter betätigt wurde, legt die Einstellung „Standardaktion für Beenden“ fest. Wählen Sie hier die Option „Ruhezustand“.
PCI Express
Das Active State Power Management, kurz ASPM, ist ein Protokoll, das den Energiebedarf des PCI-Express-Busses verringert. Über den PCI-Express-Bus sind etwa Grafikkarten mit dem Rechner verbunden. Wie hoch die Energieeinsparung sein soll, legen Sie mit der Option „Verbindungszustand-Energieverwaltung“ fest.
Daten werden auf den PCI-Express-Bus in zwei Richtungen übertragen. Etwa vom Prozessor zur Grafikkarte und von der Grafikkarte zurück zum Prozessor. Das ASPM drosselt die Geschwindigkeit, mit der die Daten übertragen werden. Die Einstellung „Mittlere Energieeinsparungen“ reduziert die Datentransferrate vom Gerät zum Prozessor. „Maximale Energieeinsparung“ reduziert zusätzlich die Datentransferrate vom Prozessor zum Gerät.
Wählen Sie bei einem Desktop-Rechner die Einstellung „Aus“. Wenn Sie ein Notebook im Akkubetrieb benutzen, dann wählen Sie „Maximale Energieeinsparung“.
Prozessorenergieverwaltung
Der Leistungszustand legt direkt die maximale und minimale Leistung des Prozessors fest, indem die Taktung des Prozessors verändert wird. 100 Prozent entsprechen dem maximalen Prozessortakt, 0 Prozent dem geringsten. Der Prozessor wird dabei zwar langsamer, benötigt aber auch weniger Energie.
Legen Sie bei „Minimaler Leistungszustand des Prozessors“ 5 Prozent fest. Dieser Wert hat sich als ideal erwiesen.
„Maximaler Leistungszustand des Prozessors“ legt fest, wie schnell der Prozessor maximal arbeiten darf. Bei Desktop-Rechnern sind hier 100 Prozent der beste Wert. Notebooks im Akkubetrieb begnügen sich mit 80 Prozent.
Die „Systemkühlungsrichtlinie“ definiert, wie sich das System im Fall einer starken Hitzeentwicklung verhalten soll. Bei einem Desktop-Rechner legen Sie „Aktiv“ fest. Das bedeutet, der Lüfter dreht schneller und der Prozessortakt bleibt gleich. Bei einem Notebook im Akkubetrieb wählen Sie hingegen „Passiv“. Windows 7 reduziert dann zunächst den Prozessortakt und lässt erst danach den Lüfter schneller drehen. Die Akkulaufzeit verbessert sich dadurch.
Bildschirm
Der Bildschirm ist einer der größten Energieverbraucher eines Rechners. Bei Flachbildschirmen gilt: Je heller sie leuchten, desto mehr Energie verbrauchen sie. Um den Energieverbrauch zu senken, sollte die Helligkeit also reduziert oder der Monitor in Arbeitspausen sogar abgeschaltet werden.
Legen Sie dazu die Wartezeit mit der Einstellung „Bildschirm ausschalten nach“ fest. Wählen Sie bei einem Desktop-PC eine Wartezeit von 10 Minuten. Bei einem Notebook im Akkubetrieb sind 5 Minuten eine ideale Wartezeit.
Multimediaeinstellungen
Die Wiedergabe eines Films kostet den Rechner mittlerweile recht wenig Rechenleistung. Die Einstellung „Bei der Videowiedergabe“ legt fest, ob der Rechner bei einer Videowiedergabe Energie sparen soll oder nicht. Wählen Sie bei einem Desktop-Rechner die Option „Videoqualität optimieren“ . Legen Sie für Notebooks im Akkubetrieb „Energieeinsparung optimieren“ fest.
Internet Explorer
Der Timer im Internet Explorer dient dazu, zeitgesteuerte Aktionen durchzuführen. Dies könnte etwa eine Animation auf einer Webseite sein. Stellen Sie bei einem Notebook die „JavaScript-
Timerfrequenz“ auf „Maximale Energieeinsparungen“. An einem Desktop-Rechner wählen Sie „Höchstleistung“.
4. Teil: „Zusatzoptionen für Notebooks einstellen“
Zusatzoptionen für Notebooks einstellen
Im Vergleich zu Desktop-Rechnern lassen sich in den Energieoptionen von Notebooks einige Einstellungen mehr vornehmen. Rufen Sie die Energieoptionen über „Start, Systemsteuerung, Hardware und Sound, Energieoptionen“ auf. Klicken Sie in der Hauptansicht bei einem Energiesparplan auf „Energiesparplaneinstellungen ändern“. Sie erhalten wieder die Grundeinstellungen für den Energiesparplan. Klicken Sie auf „Erweiterte Energieeinstellungen ändern“.
Energie sparen
Die Option „Hybriden Standbymodus zulassen“ ist bei Desktop-Rechnern bereits automatisch aktiviert. Bei diesem Energiesparmodus werden, bevor der Rechner in den Stand-by versetzt wird, alle Programme und Daten aus dem Arbeitsspeicher auf die Festplatte geschrieben. Falls es zu einem Stromausfall kommen sollte, sind die Daten somit gesichert.
Ein Stromausfall wird beim Notebook aber durch den Akku kompensiert. Wählen Sie daher als Einstellung sowohl für den Akku- wie für den Netzbetrieb die Einstellung „Aus“.
Netzschalter und Zuklappen
Wenn ein Notebook zugeklappt wird, kann Windows 7 mit einer vordefinierten Aktion reagieren. Legen Sie für die Einstellung „Zuklappen“ sowohl für den Akku- wie für den Netzbetrieb die Option „Ruhezustand“ fest.
Manche Notebooks haben überdies eine Energiespartaste. Sie befindet sich häufig neben dem Hauptschalter oder ist als Tastenkombination auf der Tastatur hinterlegt. Die Einstellung „Energiespartastenaktion“ legt fest, wie Windows 7 auf den Tastendruck reagieren soll. Wählen Sie für den Akku- und den Netzbetrieb die Option „Energie sparen“ aus. So steht eine Alternative zum Drücken des Hauptschalters zur Verfügung.
Bildschirm
Anstatt den Bildschirm auszuschalten, lässt er sich bei Notebooks auch abdunkeln. Legen Sie die Zeitspanne für die Einstellung „Bildschirm verdunkeln nach“ im Akkubetrieb auf 2 Minuten und im Netzbetrieb auf 5 Minuten fest.
Auf welche Helligkeit der Bildschirm verdunkelt werden soll, regeln Sie anhand der Option „Bildschirmhelligkeit beim Verdunkeln“. Wählen Sie für den Akku- und Netzbetrieb 20 Prozent aus. Wenn Ihnen das zu dunkel sein sollte, dann erhöhen Sie den Wert auf 30 Prozent.
Akku
Mit „Niedrige Akkukapazität“ und „Kritische Akkukapazität“ lassen sich die Schwellenwerte für diese beiden Akkuzustände festlegen. Legen Sie als „Niedrige Akkukapazität“ den Wert 20 Prozent fest und als „Kritische Akkukapazität“ den Wert 10 Prozent.
Mit welcher Aktion Windows 7 beim Erreichen eines der beiden Schwellenwerte reagieren soll, legen die Einstellungen „Aktion bei niedriger Akkukapazität“ und „Aktion bei kritischer Akkukapazität“ fest. Wählen Sie für „Aktion bei niedriger Akkukapazität“ die Option „Nichts unternehmen“. Für „Aktion bei kritischer Akkukapazität“ wählen Sie für den Akkubetrieb „Ruhezustand“ und für den Netzbetrieb „Nichts unternehmen“ aus.
Windows informiert Sie auf Wunsch, wenn der Akku einen niedrigen Ladezustand erreicht. Setzen Sie dafür die Einstellung „Benachrichtigung bei niedriger Akkukapazität“ auf „Ein“.
Schließlich legen Sie mit „Akkustand bei Reservestrom“ fest, wann das Notebook in den Reservestrommodus wechseln soll. 15 Prozent ist der ideale Wert. Der Reservestrommodus fordert einige Anwendungen dazu auf, geöffnete Dokumente zu sichern und rät dem Anwender, das Notebook mit einem Netzteil zu verbinden.
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