Test
11.12.2015
Schweizer Qualität
1. Teil: „Tag Heuer Connected Smartwatch im Test“

Tag Heuer Connected Smartwatch im Test

Tag Heuer Connected Smartwatch im TestTag Heuer Connected Smartwatch im TestTag Heuer Connected Smartwatch im Test
Tag Heuer
Mit einem Preis von 1.400 Euro ist die Luxus-Smartwatch von Tag Heuer klar im Oberklassensegment angesiedelt. Wir konnten die edle Computeruhr bereits testen.
Die Luxusuhrenschmiede Tag Heuer wagt den Einstieg ins Smartwatch-Geschäft mit einer Uhr, die mit rund 1400 Euro zu Buche schlägt. Damit ist die Edeluhr mit Silicon-Valley-Technik bis zu zehnmal teurer als vergleichbare Wearables von LG und Motorola.
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Mit einem Preis von 1.400 Euro ist die Luxus-Smartwatch von Tag Heuer klar im Oberklassensegment angesiedelt. Wir konnten die edle Computeruhr bereits testen.
Die Uhrenschmiede aus La Chaux-de-Fonds hat für die Tag Heuer Connected nebst Google als Software-Partner erstmals Intel als Chip-Lieferant ins Boot geholt. Intels Chef sprach bei der Vorstellung der Smartwatch in New York von bis zu 40 Stunden Akkulaufzeit, zu welcher der Atom-Z34xx-Chip beisteuern soll. Haben Tag Heuer und Intel mit diesem Chip den «heiligen Gral» der Smartwatch-Ära gefunden? Wir konnten die Schweizer Edel-Smartwatch bereits einige Tage testen.
Das smarte Schweizer Uhrenwerk aus der Westschweiz kommt in einem Apple-ähnlichen Kunststoffkubus. Im Lieferumfang enthalten sind eine magnetisch haftende Ladeschale und ein lederartiges Kunststoffarmband, das es in verschiedenen Farben gibt.
Tabelle:

Entfernt man das Luxus-Gadget erstmals von der Gummiballhalterung, überrascht das 52 Gramm leichte Gewicht der etwas wuchtigen, großen Uhr mit einem Gehäusedurchmesser von 46 mm. Laut Tag Heuer hat man sich desselben Titanmaterials bedient, das auch in den «Carrera»-Modellen zum Einsatz kommt. Der daraus resultierende Tragekomfort ist durchaus angenehm. Man merkt, dass Schweizer Handwerkskunst dahinter steht.
Die Lünette und die Krone, die in der Schweiz gefertigt wurden, sind präzise verarbeitet. Einmal über das Armgelenk gestülpt, reicht ein sanfter Druck auf die unterseitige Metallschnalle und die Uhr sitzt – oder eben doch nicht ganz. Leider fehlt die Möglichkeit, das Kautschuckband mühelos unter der Klammer zurückzustoßen. Sehr schön: Die Uhr ist nach IP67 zertifiziert, das heißt: Schwimmen und Duschen können ihr nichts anhaben.
2. Teil: „Einfache Inbetriebnahme dank Android Wear“

Einfache Inbetriebnahme dank Android Wear

Die Inbetriebnahme via Android Wear ist denkbar simpel – auch für Smartwatch-Neulinge. Dazu ist lediglich die Installation der Android Wear App auf einem Handy mit mindestens Android 4.3 erforderlich. Die Kommunikation mit Android-Wear-Uhren funktioniert neuerdings auch mit einem iPhone mit mindestens iOS 8.2, allerdings ist dort der Funktionsumfang stark eingeschränkt. So kann es sein, dass Anrufs- und SMS-Interaktionen noch nicht über das iPhone funktionieren.
Nach dem Pairing via Bluetooth benötigt die Uhr, wie jede Smartwatch, ein paar Minuten, um Inhalte wie Kalendereinträge und Daten Android-Wear-kompatibler Apps vom Smartphone zu synchronisieren. Tag-Heuer-Fans werden nach der Installation mit drei eigenen thematischen Ziffernblättern begrüßt, die an die Carrera-Kollektion angelehnt sind.
Bei längerem Druck auf das Saphirglas oder über die Android-Wear-App kann man diese zusätzlich nach weißem, blauem oder schwarzem Hintergrundton justieren. Kommen wir zur Optik der neuen Android-Smartwatch. Das Display ist beeindruckend scharf und überzeugt mit guter Durchleuchtungskraft und widersteht grellem Einfallslicht.
Die Auflösung von 360 x 360 Pixeln liefert dazu mehr als genug Pixelschärfe. Dennoch gibt es schon Uhren, wie die Huawei Watch, die das mit 400 x 400 Pixeln noch einen Tick schärfer können. Die Schattierungen der Zeiger sind sehr authentisch umgesetzt. Außenstehende würden nicht erahnen, dass man eine Smartwatch trägt. Die Zeigeranzeige wirkt wie ein echtes Ziffernblatt.
Im Wesentlichen zieren bei den Watch Faces (Ziffernblätter) drei Zeiger mit Datum oder auch ein GMT-Display mit zusätzlichem 24-Stunden-Zeiger das Display.
3. Teil: „Simple Bedienung der Tag Heuer Smartwatch“

Simple Bedienung der Tag Heuer Smartwatch

  • Tag Heuer Connected: Einige Apps wie der Timer und die Stoppuhr wandern auf Wunsch auch als Mini-Apps in die klassischen Ziffernblätter der Smartwatch.
    Quelle:
    Tag Heuer
Dreht man das Armgelenk zu sich oder tippt man kurz aufs Display, leuchtet die Zeitanzeige auf. Ein Abdrehen in die entgegengesetzte Richtung oder ein Wisch nach oben bringt Google-Now-Informationen wie Wetter und Kalender hervor. Ein Wisch von oben nach unten öffnet Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen. Streift man von rechts nach links, blättert man von oben nach unten durch die Apps. Um Strom zu sparen, lässt sich für den Standby-Betrieb auch eine vollständige Display-Abdunklung einstellen. Vibrationen von eingehenden Alarmen und Wecksignale bekundet das smarte Uhrenwerk mittels sanftem Summen, das sich nie zu penetrant aufdrängt.
Ein paar wenige Apps wie der Timer und die Stoppuhr wandern auf Wunsch auch als "Mini-Apps" in die klassischen Ziffernblätter, wenn man über die separate Tag Heuer App das anpassbare Watch Face wählt. Einzig schade: Tag Heuer und Google haben nicht viel aus der präzise reagierenden Krone gemacht. Sie ruft lediglich die Einstellungen auf oder weckt die Uhr aus dem Standby.
  • Uhrwerkswechsel: Nach Garantieablauf lässt sich das Display der Tag Heuer Connected gegen eine mechanische Komponente wechseln.
    Quelle:
    Tag Heuer
Auf Benutzereingaben und auf OK-Google-Sprachbefehle reagieren Display und Mikrofon sehr schnell und genau. Jedenfalls gibt es gegenüber anderen Smartwatches in dieser Hinsicht keine Nachteile.
Zwar betont Tag-Heuer-CEO Jean-Claude Biver immer wieder, dass man sich nicht mit Apple vergleiche. Zu Recht auch: Mit den schönen Ziffernblättern und den verschiedenen Farbthemen verfolgt die Uhrenschmiede aus der Westschweiz einmal einen ganz anderen Aspekt: Die Schweizer Smartwatch will vor allem Uhr sein und sich so anfühlen wie eine Luxusuhr. Dennoch ist der Software-Umfang noch etwas dünn ausgefallen.
4. Teil: „Akkulaufzeit der Tag Heuer Connected“

Akkulaufzeit der Tag Heuer Connected

Der Akku lädt sich innerhalb von 1,5 Stunden – das ist ordentlich. Mit einer Smartwatch-Akkulaufzeit ist es so eine Sache: Es kommt sehr darauf an, wie oft man tagsüber an der Uhr mit Apps herumspielt, und ob man ständig via Bluetooth ans Smartphone gekoppelt ist.
Nach einem intensiven Smartwatch-Tag mit ständiger Bluetooth-Verbindung und vielen Interaktionen war die Uhr schon nach 9 Stunden bei einem Akkustand von circa 32 Prozent angelangt. In einem anderen Szenario mit nur zwischenzeitlicher Bluetooth-Kopplung und seltenen App-Aufrufen war die Uhr etwa nach 12 Stunden bei 30 Prozent angelangt. Das ist durchaus beachtenswert, aber auch nicht überragend.
Ein kleines Extra garantiert Tag Heuer noch obendrauf: Nach Ablauf der Garantiefrist lässt sich das Display gegen einen Aufpreis von 1.500 Euro gegen eine mechanische Komponente auswechseln.
Fazit
Die Tag Heuer Connected ist mit Sicherheit die edelste und robusteste Android-Wear-Smartwatch, die wir je vor uns hatten, allerdings auch die teuerste.

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