06.11.2015
Multiroom-Speaker
1. Teil: „Sonos Play:5 WLAN-Speaker mit Trueplay im Test“
Sonos Play:5 WLAN-Speaker mit Trueplay im Test
Autor: Christopher Bertele
Sonos
Sonos hat mit dem Play:5 einen neuen Multiroom-Speaker am Start und bietet mit Trueplay eine tolle Möglichkeit zur Raumausmessung. Wir haben Hardware und Software in verschiedenen Szenarien getestet.
Die Installation geht wie bei Sonos gewohnt leicht von der Hand, im Nu ist das Gerät eingerichtet und bereit, den ersten Song abzuspielen. Vorher sollte man sich aber noch für den richtigen Ort entscheiden, an dem man das Gerät aufstellt, aufgrund der stattlichen Größe des Play:5 (203 x 364 x 154 mm) und einem Gewicht von 6,36 Kilogramm ist das aber nicht ganz leicht. Die richtige Ausrichtung stellt dabei jedoch kein so großes Problem dar wie bei anderen Speakern, doch mehr dazu später, wenn wir die Ausmesstechnik Trueplay genauer unter die Lupe nehmen.
Kurz zu den Hardware-Facts: Im Play:5 arbeiten sechs Class-D-Verstärker, drei Hochtöner sowie drei Mitteltöner. Auf der Rückseite findet sich ein 3,5-mm-Klinkeneingang für externe Quellen, ansonsten ist der Lautsprecher auf drahtlose Quellen wie die MP3-Sammlung auf dem iPhone, der Netzwerkfestplatte oder einen der vielen Streaming-Dienste angewiesen, die die Sonos-App unterstützt.
Leider gibt es nach wie vor keine Favoriten-Tasten, auf die man sich beispielsweise eine Playlist oder einen Webradiosender legen kann. Auch eine "Hand of God"-Funktion wie sie zum Beispiel Libratone bei den neuen Zipp-Lautsprechern anbietet, hat Sonos nicht im Programm. Dabei legt man die Hand leicht auf den Speaker und schaltet ihn damit kurzzeitig stumm.
Die Verbindung zu besagten Audioquellen erfolgt über WLAN, allerdings nur im 2,4-GHz-Bereich. Dort tummeln sich auch Babyphones, Türsprechanlagen und natürlich andere WLAN-Netze, trotzdem konnten wir im Test keine Beeinträchtigungen feststellen. Für die Zukunft wäre 5-GHz-Unterstützung aber ein Punkt auf der Wunschliste.
2. Teil: „Die Klangqualität ist über jeden Zweifel erhaben“
Die Klangqualität ist über jeden Zweifel erhaben
Beim Klang braucht sich der Play:5 auch vor größeren HiFi-Systemen nicht zu verstecken, die Leistung der Verstärker reicht locker aus, um einen 30 bis 40 Quadratmeter großen Raum sehr ordentlich zu beschallen. Auch mit nur einem Lautsprecher lässt sich ein überraschend guter Stereoeffekt erzielen, hier kommt dem Play:5 die Anordnung der Treiber hinter dem Metallgitter an der Front zugute. Beeindruckend gut war die Basswiedergabe, die Soundingenieure haben aus dem Gehäuse das maximale Volumen herausgeholt.
Wir haben zum Testen unter anderem die 9. Symphonie von Antonín Dvořák laufen lassen, die nach einem sehr leisen Beginn mit wuchtigen und plötzlichen Einsätzen von Streichern, Pauken und Blechbläsern die Treiber im Play:5 fordert. Speziell beim bekannten Hauptthema mit den Hörnern zeigt der Sonos, was in ihm steckt, dabei überdecken die tieffrequenten Instrumente jedoch nie die Geigen oder Flöten, das gesamte Klangbild ist sehr ausgeglichen.
Insgesamt hat uns der Play:5 bei nahezu allen Musikrichtungen gut bis sehr gut gefallen, lediglich rein elektronische Musik wie Trance schien nicht so ganz seine Domäne zu sein. Hier mussten wir mit dem Equalizer der App die Höhen und Bässe etwas zurücknehmen um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Der Preis ist zwar relativ hoch und dürfte somit kaum Gelegenheitshörer ansprechen, geht aber aufgrund der guten Leistungen noch in Ordnung.
3. Teil: „Vier Versuche, Sonos Trueplay zu überlisten“
Vier Versuche, Sonos Trueplay zu überlisten
Hierzu spielt der Lautsprecher eine Minute lang eine Kakophonie aus tiefen und hohen Tönen ab, währenddessen bewegt man sich mit dem iPhone durch den Raum und bewegt das Telefon auf und ab. Das Mikro des Smartphones erkennt die Töne, die App errechnet aus dem Zeitversatz, der zwischen dem Verlassen der Schallwellen von der Lautsprechermembran und dem Eintreffen am Mikrofon liegt, die optimale Wiedergabeeinstellung.
Soweit zur Theorie, wir haben das System mit dem neuen Play:5 in verschiedenen Szenarien getestet. Zunächst stellten wir den Lautsprecher in einem 30 Quadratmeter großen Wohnzimmer mit Parkettboden und einer Fensterwand mittig in vier Metern Entfernung zur Höhrposition auf – eigentlich ein idealer Ort. Und tatsächlich erklärte uns die App nach dem Messvorgang, dass keine Änderungen im Klangbild notwendig seien. Erster Test bestanden.
Anschließend verlegten wir den Play:5 in ein komplett gefliestes Badezimmer von rund zehn Quadratmetern. Die Schallreflektionen durch die Fliesen und der sehr kleine Raum veranlassten Trueplay dazu, die Höhen und Bässe etwas runterzufahren, am Ende wurde der Klang damit erheblich verbessert.
4. Teil: „Extreme Klang-Szenarien und Fazit zum Sonos Play:5“
Extreme Klang-Szenarien und Fazit zum Sonos Play:5
Noch schwerer machten wir es der Software im nächsten Szenario, hierzu stellten wir den Play:5 im Wohnzimmer in eine Ecke – und zwar mit der Vorderseite zur Wand. Die unmittelbare Nähe zu der reflektierenden Fläche zerstört im Normalbetrieb jede Räumlichkeit, der Klang ist allgemein gesagt etwas verwaschen. Hier konnte Trueplay zwar keine Wunder vollbringen, durch das generelle Absenken der Lautstärke und eine Reduzierung des Basses konnte dennoch eine Verbesserung erreicht werden.
Als letzten Test stellten wir den Speaker im Wohnzimmer auf der Fensterseite auf und bedeckten ihn mit einer Tagesdecke, um einen Vorhang zu simulieren. Trueplay nahm die Messerergebnisse zum Anlass, die Höhen etwas mehr zu betonen, ebenso wie die Mitten, und schon war der dämpfende Effekt der Decke deutlich gemindert.
Fazit
Die Sonos-Entwickler haben bei Trueplay ganze Arbeit geleistet, damit kann man selbst dann noch guten Klang erzeugen, wenn man den oder die Lautsprecher nicht an der optimalen Position aufstellen kann. Und das Beste: Die Software gibt es ab 10. November für alle aktuellen Play-Geräte von Sonos als kostenloses App-Update.
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