07.10.2013
Ungleiche Brüder
1. Teil: „iPhone 5s und iPhone 5c im Test“
iPhone 5s und iPhone 5c im Test
Autor: Christopher Bertele
In einem ausführlichen Test zeigen Apples neue Verkaufsschlager, das iPhone 5C und das iPhone 5S, mit welchen Neuheiten sie überzeugen.
iPhone-Modell 5s – wie schon der Vorgänger –mit einem vergleichsweise kleinen 4-Zoll-Bildschirm daher.
Während die Android-Konkurrenz sich in immer größeren Bildschirmdiagonalen ergeht und mindestens ein Phablet im Programm hat, kommt das Die Darstellungsqualität hat sich nicht verändert, ist aber immer noch über jeden Zweifel erhaben. Farben werden sehr gut wiedergegeben, und auch die Schärfe ist hervorragend.
Kamera mit Burst-Mode und Dual-Blitz
Bei der 8-Megapixel-Kamera des iPhone 5s haben die Ingenieure von Apple exzellente Arbeit geleistet: Die Lichtstärke wurde durch eine verbesserte Blende sowie einen größeren Bildsensor erhöht, was sich bei Aufnahmen mit problematischen Lichtverhältnissen ebenso bemerkbar macht wie bei Tageslicht-Fotografien. Die Schärfe ist vor allem bei Makroaufnahmen sehr gut, die Bilder weisen keinen merklichen Farbstich auf.
Neben dem Burst-Modus, der zehn Bilder pro Sekunde aufnimmt, konnte auch die verbesserte Panorama-Funktion überzeugen. Bei Videoaufnahmen bietet Apple neben guten Full-HD-Filmen mit dem Slow-Motion-Effekt eine interessante Zusatzfunktion. Bei einer Auflösung von 720p macht die Kamera 120 Bilder pro Sekunde, der Ton wird entsprechend verzerrt. Praktisch: Die Zeitlupe lässt sich auch nachträglich auf bestimmte Teile des Videos anwenden.
Ein grundsätzlicher Kritikpunkt bleibt jedoch auch beim neuen iPhone bestehen: Die individuellen Einstellungsmöglichkeiten sind im Vergleich zu anderen Smartphones äußerst bescheiden.
2. Teil: „iPhone per Fingerabdruck entsperren“
iPhone per Fingerabdruck entsperren
Der Sensor bietet eine äußert einfache Sperrung des Geräts, und auch wenn der Sensor überlistet werden kann, so ist dies doch mit erheblichem Aufwand verbunden. Damit dürfte Touch ID bei Taschendiebstahl oder wenn man das Gerät im Taxi hat liegen lassen, genauso sicher sein wie ein PIN.
A7-Prozessor mit 64-Bit-Architektur
Wie sich dieser Geschwindigkeitsgewinn allerdings im Alltag bemerkbar macht, lässt sich derzeit noch nicht abschließend beurteilen, da entsprechende Apps fehlen. Wie gewohnt laufen sämtliche Anwendungen absolut flüssig, Spiele sehen dank hohem Detailgrad und guter Framerate blendend aus – auch wenn die Bildschirmdiagonale den Spielspaß doch etwas einschränkt.
Spannend dürften in diesem Zusammenhang Anwendungen werden, die Entwickler auf Basis des ebenfalls neuen Co-Prozessors M7 programmieren können. Dieser entlastet den Hauptprozessor, indem er Daten verschiedener Sensoren wie etwa dem Gyroskop- oder Beschleunigungssensor verarbeitet. Apple verspricht sich hiervon neue Anwendungsmöglichkeiten, unter anderem im Bereich Health und Sport, aber auch eine mögliche iWatch dürfte von dem zusätzlichen Prozessor profitieren.
3. Teil: „Der bunte Bruder iPhone 5c“
Der bunte Bruder iPhone 5c
iPhone 5c schlägt mit bunter Kunststoffhülle und etwas niedrigerem Preis aber eine andere Richtung ein als das Topmodell 5s. Die Technik ist dabei im Wesentlichen die des iPhone 5.
Erstmals in seiner Geschichte hat Apple zwei neue iPhone-Modelle vorgestellt, das Das Gewicht ist mit 132 Gramm höher als beim iPhone 5s, bei der Dicke ist der Unterschied mit 9,0 anstelle von 7,6 Millimetern eher marginal. Den gemeinsamen Aufenthalt in der Hosentasche mit dem Schlüsselbund quittiert das 5s wie auch schon das iPhone 5 schnell mit unschönen Kratzern auf der Rückseite.
Robuste Polycarbonat-Hülle
Das 5c zeigt sich hier mit der Polycarbonat-Hülle resistenter, am Einschub für die SIM-Karte lässt sich aber nach einigen SIM-Wechseln deutlich erkennen, dass auch der Kunststoff nicht gefeit vor Kratzern ist. Was die Haptik angeht, spielen 5s und 5c in unterschiedlichen Ligen. Auf der einen Seite das extrem wertige Äußere des Flaggschiffs mit glänzender Metalleinfassung und Elementen aus Glas, auf der anderen Seite die Kunststoffhülle des 5c.
9 Stunden Dauerbetrieb
Bei der Konnektivität liefert Apple nur Durchschnittskost: Zwar funken die beiden neuen iPhones in „so vielen LTE-Netzen wie derzeit kein anderes Smartphone“, aber dennoch fehlen einige Features. So müssen Apple-User auch weiterhin auf das praktische NFC verzichten, und bei WLAN wird lediglich der N-Standard unterstützt, nicht aber das neue AC. Auch bei der Signalisierung neuer Nachrichten hat das iPhone noch Nachholbedarf, denn eine farbige LED, wie sie mittlerweile fast alle Konkurrenzprodukte bieten, gibt es bei Apple immer noch nicht.
Besser gemacht hat es der Hersteller dafür bei den verbauten Akkus. Der des iPhone 5c hält mit rund neun Stunden Dauerbetrieb sehr lange durch, auch bei rechenintensiven Anwendungen. Etwas schwächer, aber immer noch gut präsentiert sich der Akku des 5s. Vergleichbar mit anderen Topmodellen sind die Akku-Leistungen der beiden iPhones aber nur bedingt, da zum Beispiel der Akku eines Samsung Galaxy S 4 ein ungleich größeres Display versorgen muss.
4. Teil: „iPhone 5s und iPhone 5c Testergebnis“
iPhone 5s und iPhone 5c Testergebnis
Das Smartphone neu erfunden hat Apple mit den beiden iPhones nicht, allerdings zeigen die US-Amerikaner wieder einmal, wo der Weg hingehen wird: Die 64-Bit-Architektur wird man mit Sicherheit in Bälde auch bei Samsung und Co finden; denn sie bietet Entwicklern gänzlich neue Möglichkeiten bei der App-Programmierung und ermöglicht deutlich mehr Leistung in den Geräten. Abgesehen vom Prozessor ist das iPhone 5s eher eine moderate Evolution denn eine echte Revolution, insgesamt halten sich die Veränderungen in Grenzen.
Die anderen Verbesserungen wie die Kamera, das neue iOS 7 oder auch der heiß diskutierte Fingerscanner Touch ID sind sehr gut umgesetzt und bieten einen echten Mehrwert. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist der hohe Preis des 5s. 699 Euro für ein 4-Zoll-Smartphone mit mageren 16 GB Speicher sind auch durch den neuen Prozessor kaum zu rechtfertigen. Wer den Speicher verdoppeln will muss zudem jeweils stolze 100 Euro drauflegen.
Beim iPhone 5c hat man den Eindruck, dass Apple bewusst eine deutlich weniger wertige Hülle gewählt hat, um neben dem technischen auch am optischen Abstand zum 5s keine Zweifel aufkommen zu lassen.
Besitzer eines iPhone 5 können mit einem farbigen Cover aus dem Zubehörhandel den 5c-Look günstiger bekommen, und wer echten Fortschritt bei seinem neuen iPhone haben will, wird direkt zum teureren 5s greifen. Anstelle des 5c wäre vielleicht eine 4,5- oder 5-Zoll-Version des 5s denkbar und besser gewesen. Aber bei Apple rennt man ja schließlich keinen Trends hinterher.
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