Test
11.05.2015
Mit LTE und Telefon
1. Teil: „Huawei MediaPad T1 8.0 Pro im Test“

Huawei MediaPad T1 8.0 Pro im Test

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Huawei
Das Huawei MediaPad T1 8.0 Pro ist ein kompaktes Android-Tablet mit Quadcore-CPU, LTE-Modul und Telefonfunktion. Wie sich das Mittelklasse-Gerät in der Praxis schlägt, zeigt der Test.
Android-Tablets in der kompakten 7- oder 8-Zoll-klasse gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Soll zu der kompakten Größe allerdings noch ein LTE-Funkmodul sowie eine vollwertige Telefon-Funktion hinzukommen, schrumpft die Auswahl merklich. Genau in dieser Ni­sche platziert Huawei sein MediaPad T1 8.0. Das 8-Zoll-Tablet der Chinesen verfügt neben oben genannten Features über ein HD-Display, ein Quadcore-Chipset sowie einen erweiterbaren Speicher. Im Handel ist das Gerät derzeit ab rund 220 Euro erhältlich.
Bilderstrecke
Das MediaPad T1 8.0 Pro von Huawei ist ein kompaktes Android-Tablet im 8-Zoll-Format mit Quadcore-CPU, einem LTE-Modul und einer Telefonfunktion. Wie sich das Mittelklasse-Gerät in der Praxis schlägt, zeigt der Test.
Die technische Ausstattung hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Mit dem LTE-Modul (Cat. 4) und der Telefonfunktion bieten die Chinesen Features, die meist nur in höheren Preisklassen zu finden sind, dafür spart der Hersteller aber an der übrigen Ausstattung des Tablets. So löst das IPS-Display nur mit 1.280 x 800 Pixel auf, was einer Pixeldichte von mageren 189 PPI entspricht - in Zeiten von Full- und Ultra-HD zu wenig. Entsprechend wirkt die Darstellung feiner Schriften etwas verschwommen und beim Abspielen von Videos sowie bei grafikintensiven Spielen will auch keine rechte Freude aufkommen. Zudem ist die Display-Helligkeit für den Einsatz im freien nur durchschnittlich. Dafür halten sich störende Re­fle­xi­onen in Grenzen und die Blickwinkel-Stabilität ist ebenfalls ordentlich.
  • Huawei MediaPad T1 8.0: Die Arbeitsgeschwindigkeit des Tablets überzeugt dank des verbauten Qualcomm-Quadcores mit 1,2 GHz.
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Nicht viel zu beanstanden gibt es bei dem verbauten Chipset. Die Chinesen setzen auf einen Snapdragon 410 von Qualcomm, dessen vier Kerne mit bis zu 1,2 GHz takten. Dieser Prozessor treibt auch das Samsung Galaxy A5 souverän an und kommt im MediaPad in Kombination mit 1 GByte Arbeitsspeicher zum Einsatz. Das 64-Bit-Chipset bietet ausreichend Leistung für alle gängigen Anwendungen. Verzögerungen oder Micro-Ruckler treten kaum und nur bei hohem Multitasking auf. Zudem bietet das Grafikmodul Adreno 306 genügend Leistung zur Darstellung von Medieninhalten und sogar das Spielen grafikintensiver Titel wie "Asphalt 8" oder "Need for Speed Most Wanted" ist mit leichten Einschränkungen möglich.
Für Schnappschüsse sowie die Video-Telefonie bietet das Tablet eine Kamera mit 5 Megapixel auf der Rückseite sowie eine Frontkamera mit 2 Megapixel. Die Qualität der Aufnahmen geht hinsichtlich der Auflösung in Ordnung, in schwachem Licht tritt aber deutliches Bildrauschen auf.
Der Lithium-Polymer-Akku besitzt eine Kapazität von 4.800 mAh und reicht aus, um das Tablet bei herkömmlichen Gebrauch rund eine Woche mit Strom zu versorgen. Wer täglich zwei bis drei Stunden im Web surft und hin und wieder das Tablet zum Spielen oder Videoschauen her nimmt, kann mit bis zu drei Tagen Laufzeit rechnen.
Die übrige Ausstattung des MediaPad T1 Pro umfasst einen erweiterbaren Datenspeicher mit 16 GByte Kapazität, WLAN a/b/g/n (2,4 und 5 GHz) sowie Bluetooth 4.0. Auf ein NFC-Modul haben die Chinesen verzichtet.
2. Teil: „Android 4.4.4 und Emotion UI 2.3 Oberfläche“

Android 4.4.4 und Emotion UI 2.3 Oberfläche

Ab Werk kommt das MediaPad T1 Pro mit dem nicht ganz taufrischen Android 4.4.4 und der hauseigenen Oberfläche Emotion UI 2.3. Weshalb Huawei hier auf eine ältere Version des Google-OS setzt, ist gerade hinsichtlich der fehlenden 64-Bit-Unterstützung unverständlich. Darüber hinaus wirkt auch die installierte Emotion UI 2.3 nicht mehr zeitgemäß. Dass die Chinesen wissen, wie man ein aktuelles Android in einer schicken und modernen Nutzeroberfläche verpackt, haben sie erst kürzlich mit dem neuen Smartphone-Flaggschiff P8 bewiesen.
  • Wenig Bloatware: Im Vergleich zu den Systemen anderer Hersteller installiert Huawei beim Huawei MediaPad T1 8.0 erfreulich wenig Zusatz-Software.
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Den Nutzer erwartet trotzdem ein aufgeräumter Startbildschirm mit anpassbarem App-Dock für den Schnellzugriff auf die Telefon-Funktion, das Adressbuch, SMS/MMS, Musik und Web-Browser. Auf eine App-Übersicht verzichtet Huawei. Stattdessen werden alle Apps wie unter Apple iOS auf den verschiedenen Startbildschrimen untergebracht. Zur weiteren Organisation der Anwendungen lassen sich Ordner anlegen.
Die Anzahl vorinstallierter Apps hält sich erfreulich in Grenzen. Neben dem üblichen Google-Paket, bestehend aus App-Store, Maps, Gmail, Youtube und Co., installiert der Hersteller unter anderem eine Office-Suite von Kingsoft, einen Tablet-Manager zur Systemverwaltung sowie eine Screencast-App. Darüber hinaus haben es auch ein paar chinesische Apps auf das Tablet geschafft, die sich bis auf den Huawei-App-Store aber allesamt deinstallieren lassen. Für optische Abwechslung stehen in der Design-App außerdem fünf verschiedene Themes für die Nutzeroberfläche bereit.
Zum komfortablen Tippen spendiert Huawei seinen Kunden eine Swype-Tastatur-App, die neben der herkömmlichen Google-Tastatur zur Auswahl bereitsteht. Mit ihr lassen sich Wörter über Wischgesten eingeben, was dank der guten Worterkennung auch ohne Probleme funktioniert.
Die eingangs erwähnte Telefon-Funktion wirft keinerlei Fragen auf, die Bedienung erfolgt wie auf dem Smartphone über die Telefon- oder die Kontakte-App. Dank der Geräuschunterdrückung gibt es an der Gesprächsqualität nichts zu beanstanden. Wer öfter mit dem Gerät telefonieren will, sollte allerdings die Anschaffung eines Headsets erwägen, da das Tablet für längere Telefonate doch recht unhandlich ist.
Tabelle:

3. Teil: „Gehäuse und Fazit zum MediaPad T1 8.0 Pro“

Gehäuse und Fazit zum MediaPad T1 8.0 Pro

  • Metall-Kunstoff-Mix: Huawei setzt beim MediaPad T1 8.0 auf eine Metallabdeckung auf der Rückseite.
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Das Gehäuse des Tablets besteht aus einer Metall-Kunstoff-Kombination, die auf den ersten Blick eine hochwertige Verarbeitung verspricht. Allerdings verfügen die seitlich angebrachten Knöpfe über deutliches Spiel und die Übergänge von Kunststoff zu Metall sind nicht bündig gefertigt. Darüber hinaus ist auch die seitliche Abdeckung für die Kartenslots bei unserem Testgerät nicht ganz passgenau, was unschöne Spaltmaße zur Folge hat.
Bei Druck auf die Rückseite des Tablets kommt es zudem zu Knarzgeräuschen und auch das verbaute Display-Glas überzeugt nicht vollends: Es gibt schon bei geringem Druck deutlich nach und macht haptisch keinen hochwertigen Eindruck.
Mit Maßen von 211 x 128 x 8 Millimetern liegt das Huawei-Tablet gut in der Hand. Das Gewicht von 360 bewegt sich leicht über dem Klassendurchschnitt, fällt aber noch lange nicht unangenehm aus.
Tabelle:

Fazit

Huawei bietet mit dem MediaPad T1 8.0 Pro ein durchschnittliches Mittelklasse-Tablet, das vor allem mit dem verbauten LTE-Modul sowie der Telefon-Funktion punktet. Dank des Qualcomm-Chipsets ist an der Arbeitsgeschwindigkeit des Tablets nichts zu bemängeln. Der Quadcore stößt erst bei grafisch anspruchsvollen Spielen oder starkem Multitasking an seine Grenzen.
Nutzer des MediaPads müssen allerdings auch klare Schwächen in Kauf nehmen: So bietet das Display nur eine durchschnittliche Auflösung und im Außeneinsatz zudem eine zu geringe Helligkeit. Auch die Verarbeitung des Geräts ist an manchen Stellen durchaus verbesserungswürdig.
Tabelle:


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