Test
31.05.2015
Remote-Lösungen im Vergleich
1. Teil: „Die beste Fernwartungs-Software im Test“

Die beste Fernwartungs-Software im Test

Mann am Laptop bei der FernwartungMann am Laptop bei der FernwartungMann am Laptop bei der Fernwartung
Fotolia / Minerva Studio
Remote-Lösungen erfüllen viele verschiedene Aufgaben je nach Einsatzgebiet. Welche Tools in welchen Disziplinen glänzen, zeigt der Vergleichstest.
Alle Remote-Control-Lösungen können PCs aus der Ferne steuern. Während aber ein Admin seine Firmen-PCs zu betreuen hat, muss ein Supporter Kunden unterstützen. Eine Lösung, die alles gleich gut kann, gibt es nicht – wohl aber Spezialisten für den jeweiligen Bereich.
Bilderstrecke
Remote-Lösungen erfüllen viele verschiedene Aufgaben je nach Einsatzgebiet. Welche Tools in welchen Disziplinen glänzen, zeigt der Vergleichstest.
Getestet hat com! professional die Produkte GoToAssist, LogMeIn, Netop Remote Control, NetSupport Manager 12 und Teamviewer 10. Alle bieten als Kernfunktion die Fernwartung für PCs und Server mit meist einfachen Werkzeugen. Alle weiteren Funktionen und Module sind auf die jeweilige Zielgruppe der Hersteller zugeschnitten. So wenden sich GoToAssist, LogMeIn und Teamviewer eher an Firmen, die via Supporter intern Mitarbeiter oder extern Kunden unterstützen. Netop Remote Control und NetSupport Manager 12 sind für die PC-Wartung und -Überwachung im Firmen-LAN gedacht. Beide können zwar auch PC-Inseln außerhalb des LANs warten, dafür ist aber Admin-Fachwissen nötig.
  • Teamviewer 10: Die Fernwartungslösung bietet die meisten Möglichkeiten, das Monitoring beschränkt sich aber auf reine Überwachung.
Im Test bewertet wurden die Handhabung und alle Kontaktmöglichkeiten einer Lösung: Kann sie mit Windows, Mac und Linux Kontakt aufnehmen? Bietet sie nur eine Konsolensoftware oder auch ein Online-Portal? Gibt es Fernsteuerungs-Apps für Android und iOS? Muss ein eigener Server vorhanden sein?
Weiter wurde bewertet, was eine Lösung beim Fernzugriff leistet. Neben klassischen Werkzeugen wie Chat oder Datei-Übertragung bieten einige Lösungen auch Video und Voice over IP (VoIP) an. Alle können mit einer Remote-Control-App einen PC auch über mobile Geräte aus der Ferne steuern.
2. Teil: „Erhältliche Module und Zielgruppen“

Erhältliche Module und Zielgruppen

Ein Komplettprodukt ist nur NetSupport Manager 12. Die anderen Programme im Test verwenden verschiedene Lizenzmodelle, die die Möglichkeiten und Funktionen in Stufen steigern – so Teamviewer und LogMeIn. Die dritte Lizenzvariante sieht ein Grundmodul vor, zu dem sich weitere hinzubuchen lassen. GoToAssist ist hier das beste Beispiel: Das Remote-Control-Modul lässt sich für eine beliebige Anzahl von Anwendern monatlich oder jährlich mieten. Das Service-Desk-Modul kann der Kunde flexibel dazubuchen. Solche Module bieten auch Teamviewer und Netop.
In vielen Firmen ist der Administrator auch der Supporter. Hier wird also eine Lösung benötigt, die neben Remote Control auch Ferndiagnosen vornehmen kann. Dafür bieten sich GoToAssist, LogMeIn und Teamviewer an. Damit kann der Admin schnellen Support leisten, hat von überall via Tablet, Weboberfläche oder Tool schnell Zugriff auf seine PC-Verzeichnisse und kann sofort Hilfestellung leisten. Außerdem braucht er sich kaum um das Remote-System zu kümmern: Es muss lediglich die passende Client-Software ausgeliefert werden und der PC des Mitarbeiters oder Kunden taucht in seinen Verbindungslisten auf.
Damit der Admin seine PCs immer im Blick hat, bieten die Produkte auch Erweiterungen für die Überwachung an. Je nach Konfiguration geben dann die PCs von sich aus Alarm, wenn eine Festplatte vollläuft oder auszufallen droht, der Virenschutz nicht mehr aktuell ist oder ein Mitarbeiter versucht, unerlaubt Software zu installieren.
3. Teil: „Sicherheit der Remote-Lösungen“

Sicherheit der Remote-Lösungen

  • NetSupport Manager 12: Das Remote-Control-Tool ist stark im LAN und stellt Admins einen kompletten Script-Editor bereit.
Kritiker weisen bei Remote-Control-Software mit Recht auf das Thema Sicherheit hin. Die Fernwartung über ein Internetportal öffnet eine große Tür zu allen PCs eines Unternehmens. Auch die Verbindungen über das Internet von PC zu PC sind anfällig für externe Attacken. Daher verwenden fast alle Anbieter für Verbindungen zwischen den Maschinen eine AES-Verschlüsselung mit 256 Bit; GoToAssist nutzt AES mit 128 Bit.
Bei den Webportalen von Teamviewer und LogMeIn lässt sich zusätzlich eine Zwei-Wege-Authentifizierung einrichten. Allerdings ist die Funktion weder eine Standardeinstellung noch wird der Admin darauf aufmerksam gemacht. Bei allen Anbietern lassen sich auch die installierten Konsolen mit Zugangspasswörtern schützen.
Bei Netop Remote Control müssen alle Module immer per Seriennummer freigeschaltet werden. Das ist zwar recht umständlich, kann aber auf der anderen Seite ein starkes Sicherheitskriterium sein. Denn Netop kodiert auf Wunsch alle Seriennummern, die zu einem Pool gehören sollen. Wird zum Beispiel ein externer Client mit einer falschen Nummer freigeschaltet, kann er nicht mit einer internen Konsole interagieren.
4. Teil: „Testergebnisse der Fernwartungs-Tools“

Testergebnisse der Fernwartungs-Tools

In Sachen Meeting-Funktionen mit Video und Voice over IP sieht es schlecht aus. Lediglich Teamviewer bietet diese Möglichkeit gleich für ganze Teams an. Bei Netop Remote Control kann man wenigstens in einer Remote-Sitzung sein Gegenüber sehen. Alle anderen Lösungen haben Meeting-Tools als weitere Produkte in ihrem Portfolio.
Die beiden Programme Netop Remote Control und Net Support Manager 12 bieten zudem ein eigenes Scripting-System, etwa um Vorgänge zu automatisieren und Software auszurollen. Beide lassen sich auch ohne Internetzugang im eigenen LAN betreiben.
Tabelle:

Bilderstrecke
Remote-Lösungen erfüllen viele verschiedene Aufgaben je nach Einsatzgebiet. Welche Tools in welchen Disziplinen glänzen, zeigt der Vergleichstest.
Tabelle:


mehr zum Thema