Test
20.05.2014
Smart-Wearables
1. Teil: „Wer baut das beste Fitness Armband?“

Wer baut das beste Fitness Armband?

Wearables, wie etwa ein Fitness-Armband für den Sport, liegen voll Im Trend. com! wirft einen Blick auf die neuen Gadgets und zeigt Samsung Gear Fit, Jawbone Up und Garmin Vivofit im Vergleich.Wearables, wie etwa ein Fitness-Armband für den Sport, liegen voll Im Trend. com! wirft einen Blick auf die neuen Gadgets und zeigt Samsung Gear Fit, Jawbone Up und Garmin Vivofit im Vergleich.Wearables, wie etwa ein Fitness-Armband für den Sport, liegen voll Im Trend. com! wirft einen Blick auf die neuen Gadgets und zeigt Samsung Gear Fit, Jawbone Up und Garmin Vivofit im Vergleich.
Foto: Shutterstock - Pressmaster
Wearables, wie etwa ein Fitness Armband für den Sport, liegen gerade voll Im Trend. com! wirft einen Blick auf die neuen Gadgets und zeigt Samsung Gear Fit, Jawbone Up und Garmin Vivofit im Vergleich.
  • Klassen-Novum - Samsung verbaut beim Gear Fit das erste gebogene AMOLED-Display im Bereich der Smart Wearables.
    Quelle: Samsung
Nach Smartphones und Tablets kommen nun die Smart Wearables - so zumindest, wenn es nach den Strategien der IT-Hersteller geht. Die neuen Geräte sollen ihren Träger im Alltag mit Informationen unterstützen sowie Bewegungs- und Standort-Daten zur späteren Auswertung aufzeichnen. Im Zusammenspiel mit Smartphones und Tablets erstellen Nutzer ihren ganz persönlichen Trainingsplan, zeichnen ihre sportlichen Erfolge auf oder analysieren ihren Schlafrhythmus. Daneben dienen einige Modelle auch als interaktive Fernbedienung für Smartphone und Co.
Der Funktionsumfang unterscheidet sich im Bereich der smarten Armbänder, Fitness-Tracker und Smartwatches allerdings von Hersteller zu Hersteller. Während einige IT-Firmen auf umfangreiche Smartwatches setzen, die im Funktionsumfang den großeren Smartphones kaum nachstehen, beschränken sich andere auf bloße Fitness-Tracker mit kleinen oder überhaupt keinem Display - ihr wahres Potenzial zeigt sich erst in Verbindung mit den jeweiligen Auswertungs-Apps.
Auf den folgenden Seiten werfen wir einen Blick auf drei Vertreter dieses Gadget-Genres, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Samsung Gear Fit, die sich als sportliche Ablegerin der Galaxy Gear 2 versteht und dem Nutzer Mails, Benachrichtigungen, oder den Facebook-Feed auf einem gebogenem AMOLED-Touchscreen präsentiert. Das Vivofit Fitness Armband von Garmin, das auf ein minimalistisches E-Ink-Display setzt und mit einer hervorragenden Akkuausdauer besticht - die E-Ink-Technik kommt normalerweise bei E-Book-Readern zum Einsatz. Und das Jawbone Up, das gänzlich ohne Display auskommt und Fitness-Tracker sowie Lifestyle-Gadget in einem sein möchte.
2. Teil: „Samsung Gear Fit - Auf Schritt und Tritt“

Samsung Gear Fit - Auf Schritt und Tritt

Zumindest in einem Punkt ist Samsungs neuestes Gadget namens Gear Fit ein Vorreiter: Als erstes Gerät verfügt es über ein gebogenes Display. Und dieses konnte im Test durch sehr schöne Farbdarstellung überzeugen, auch die Bedienung des Touchscreens ist bis auf wenige Ausnahmen gelungen. Wie auf dem Smartphone kann man durch die Menüs und Untermenüs wischen und tippen, allerdings sind einige Features ziemlich gut versteckt. Und davon gibt es jede Menge bei dem Gerät. So kann man nicht nur seine Schritte zählen lassen, das Gear Fit zeigt auf Wunsch auch den aktuellen Puls an. Dazu leuchten grüne LEDs an der Unterseite auf den Arm, ein Fotosensor erkennt die Bewegungen des Bluts unter der Haut. Die Messung erwies sich im Vergleich mit einem Pulsgurt als recht genau, die aus der Schrittzahl berechnete Entfernung wich jedoch teils deutlich von der mit einer GPS-Uhr vorab verifizierten Strecke ab.
Bilderstrecke
Das Gear Fit bietet eine Vielzahl an Features, allerdings sind nicht alle wirklich gut umgesetzt. Wie sich der Koreaner optisch präsentiert sehen Sie in der com!-Bilderstrecke.
Wer genaue Daten wünscht, muss ein aktuelles Galaxy-Modell des Herstellers mitnehmen, übrigens kann derzeit auch nur auf solchen Geräte eine Auswertung der Daten erfolgen – andere Hersteller unterstützt das Gear Fit nicht. 
Neben dem sportlichen Aspekt will das Gear Fit auch als Begleiter im Alltag punkten, dazu dient die permanente Verbindung via Bluetooth Low Energy. So kann man mit dem Gerät die Musikwiedergabe steuern oder bekommt SMS oder Anrufe auf dem kleinen Display am Handgelenk angezeigt. Das ist zwar praktisch, saugt aber den Akku in kürzester Zeit leer. Im – zugegeben sehr intensiven – Test hielt der Akku gerade mal zwei Tage durch, bei dauernder Pulsmessung blinkt die Warnanzeige schon nach wenigen Stunden.
Tabelle:

Um Strom zu sparen deaktiviert sich die Anzeige nach gewisser Zeit, kann aber durch den Druck auf die einzige mechanische Taste an der Geräteseite oder durch eine vorher definierte Geste wieder „aufgeweckt“ werden. Theoretisch sollte so durch heben und neigen des Handgelenks (wie beim Blick auf die Uhr) das Display aktiviert werden, das klappte im Test aber nur sehr unzuverlässig. Das ist insbesondere deshalb ein Armutszeugnis, als diese Funktion schon bei den alten ProTrek-Uhren von Casio aus den 90er-Jahren an Bord war – und auch funktionierte.
3. Teil: „Jawbone Up - Akkurater Schrittzähler“

Jawbone Up - Akkurater Schrittzähler

Auf eine Beleuchtung, wie sie etwa das neue Gear Fit von Samsung besitzt, kann das Jawbone Up verzichten, bei dem Activity Tracker gibt es nämlich gar kein Display. Stattdessen informieren kleine Leuchtsymbole wie Sonne und Mond über den aktuellen Status. Gewechselt wird dieser über die einzige Taste an einem Ende des Geräts, entweder mit kurzem oder langem Drücken oder Kombinationen aus beiden. So kann man beispielsweise die Stoppuhr aktivieren, den Schlafmodus starten oder ein Nickerchen beginnen.
Bilderstrecke
Der Fitness-Tracker Up des Start-Ups Jawbone verzichtet zwar auf ein Display, überzeugt aber mit einer cleveren Weckfunktion und genauer Entfernungsmessung.
Die beiden letzteren Funktionen sind besonders interessant und außerdem gut umgesetzt. Anhand der Bewegungen des Trägers beim Schlafen (oder eben während eines Nickerchens) analysiert das Jawbone Up, wie tief man gerade schläft. Stellt man nun den sogenannten Intelligenten Alarm auf 8:00 Uhr, so weckt einen das Armband durch sanfte Vibration unter Umständen auch schon um 7:35 Uhr, sofern man sich dann in einer Leichtschlaf-Phase befindet. Das soll entspannteres Erwachen ermöglichen und funktionierte im Test auch sehr gut.
Tabelle:

Um Einstellungen wie eben den smarten Alarm vornehmen zu können, muss man das Gerät über den im Band integrierten 3,5-mm-Klinkenstecker an den Kopfhörereingang des Smartphones anschließen – darüber werden dann alle Daten übertragen. Doch Vorsicht! Wer beim iPhone anschließend Musik hören will findet die Lautstärke auf 100 Prozent gestellt, was zu unangenehmen Überraschungen führen kann. 
Die App von Jawbone ist ordentlich aufgebaut und erlaubt neben der Analyse der täglich zurückgelegten Schritte und den Schlafphasen auch verschiedene andere Fitness-relevante Eingaben. So kann man unter anderem auch sein Essverhalten durch Angabe der täglich verzehrten Speisen protokollieren. Bei der Grundfunktion, dem Schrittzählen, zeigte das Jawbone auch ohne die optional mögliche Kalibrierung der Schrittlänge das mit Abstand akkurateste Ergebnis, auf 10 Kilometern gab es nur rund 200 Meter Abweichung, ein sehr guter Wert.
4. Teil: „Garmin Vivofit - Optimistischer Dauerläufer“

Garmin Vivofit - Optimistischer Dauerläufer

Deutlich großzügiger als beispielsweise das Gear Fit von Samsung oder das Jawbone Up zeigt sich bei der Streckenmessung das Vivofit von Garmin. Nach echten 10 Kilometern standen auf dem kleinen Display des Armbandes stolze 11,5 Kilometer, eine Möglichkeit zur Kalibrierung suchten wir leider vergebens. Zumindest „mogelt“ das Gerät konsequent, sodass man sich die tatsächliche Strecke nach einer gewissen Zeit selbst ausrechnen kann.
Bilderstrecke
Der Fitness-Tracker Vivofit vom GPS-Spezialisten Garmin hält mit einer Batterie bis zu 12 Monate durch, leider ist die Distanzmessung ungenau. Wie sich das Armband optisch präsentiert, sehen Sie hier.
Auf eine Stoppuhr und andere Spielereien wie einen smarten Wecker oder gar die Benachrichtigung bei auf dem Smartphone eintreffenden SMS muss man verzichten, das Vivofit ist ein reines Tracking-Tool. Dafür halten die beiden Knopfzellen aber auch mit Abstand am längsten durch – sie müssen erst nach einem Jahr ausgewechselt werden. Und nicht zuletzt deshalb eignet sich das Gerät sehr gut als Gadget für den täglichen Einsatz, zumal es auch die Uhrzeit und das Datum anzeigt.
Tabelle:

Dass Garmin das Vivofit weniger als Sportprodukt sondern vielmehr als unkomplizierten Fitness-Motivator sieht, zeigt sich auch in der ansprechenden App. Hier können auch die Aktivitäten von Garmin Sportuhren angezeigt werden, zum Aufzeichnen der restlichen Bewegung am Tag dient dann das Vivofit. Da passt es jedoch nicht so ganz ins Konzept, dass man über einen ANT-Brustgurt auch die aktuelle Herzfrequenz auf dem Gerät anzeigen lassen kann, denn mangels Stoppuhr und genauer Entfernungsmessung dürften wohl die wenigsten Nutzer das Gerät für echte Trainings verwenden. Als ein mögliches Einsatzszenario wäre aber zumindest das Laufband im Fitnessstudio vorstellbar.
In der App lassen sich außerdem die Schlafphasen – ähnlich wie beim Jawbone – analysieren, einen Wecker gibt es mangels Vibration und Ton aber nicht. Nett: Bei Erreichen einer bestimmten Schrittzahl verleiht einem das Vivofit kleine Medaillen, etwa wenn die ersten 200.000 Schritte zurückgelegt sind.
5. Teil: „Fazit“

Fazit

Empfehlenswert sind im Grunde alle drei getesteten Geräte. Generell stellt sich aber die Frage bei allen Produkten dieser noch jungen Kategorie, wie lange der anfängliche Enthusiasmus bei den Trägern der Armbänder anhält. Nach einigen Wochen dürfte das tägliche Analysieren von Schritten und Schlafphasen zumindest bei uns an Reiz verlieren.
Tabelle:


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