Test
25.09.2015
Teurer Weggefährte
1. Teil: „Apple Watch Sport Smartwatch im Langzeittest“

Apple Watch Sport Smartwatch im Langzeittest

Apple Watch Sport Smartwatch im TestApple Watch Sport Smartwatch im TestApple Watch Sport Smartwatch im Test
aarrows / Shuuterstock.com / Apple
Apples erste Smartwatch versucht den schwierigen Spagat zwischen Productivity und Lifestyle. Wie gut dies gelingt, zeigt der Test von com! professional.
Smartwatches haben sich am Gadget-Markt bereits eta­bliert. Apples Smartwatch-Versuch ließ lange auf sich warten. com! professional hat Apples Interpretation des Assistenten am Handgelenk im Langzeittest unter die Lupe genommen und kommt zu gemischten Ergebnissen.
Bilderstrecke
Apples erste Smartwatch versucht den schwierigen Spagat zwischen Productivity und Lifestyle. Wie gut dies gelingt, zeigt der Test von com! professional.
Wie bei allen Apple-Produkten üblich ist die Verarbeitung der getesteten Variante Watch Sport ausgezeichnet. Das Material ist hochwertig und sauber verarbeitet und verleiht der Smartwatch den gewissen Luxusfaktor. Die Smartwatch ist weder schwer noch klobig und das Display ist in der getesteten Variante mit 42 mm Bildschirmdiagonale ausreichend groß, um alle relevanten Informationen schnell ablesen zu können. Kontrast und Auflösung sind gut. Verbunden mit der leicht gewölbten Einarbeitung des Displays entsteht der Eindruck eines monolithischen Uhrengehäuses.
Tabelle:
¹⁾ Herstellerangaben

Ungewöhnlich: Die Uhr hat wie analoge Modelle eine Krone. Damit werden die wesentlichen Funktionen der Uhr aufgerufen. Ein leichter Druck auf die Krone zeigt das App-Verzeichnis an. Hier tut sich die erste Schattenseite des jüngsten Produkts aus Cupertino auf. Die Übersicht ist im täglichen Gebrauch kaum nutzbar. Apple hat sich hier zu einer wabenartigen Anordnung entschlossen, die bei einer Vielzahl an Applikationen kaum noch Übersicht bietet.
Für den Privatgebrauch mag dies akzeptabel sein, für die Businessverwendung ist der komplizierte Aufruf der Apps ein K.-o.-Kriterium. Auch ansonsten merkt man der Watch an, dass die Produktgattung noch jung und User-Experience-Standards noch Mangelware sind. Fast alle Kommandos sind umständlich und echte Intuition stellt sich nur selten ein.
2. Teil: „Sprachassistent Siri und Rich Notifications“

Sprachassistent Siri und Rich Notifications

Sprachassistent Siri ist ebenfalls nur von begrenztem Nutzen und performt deutlich schlechter als Google Now auf An­droid Wear. Ein echter Fortschritt hingegen ist Force Touch. Die Technologie ermöglicht es Apps, unterschiedliche Druckstufen mit unterschiedlichen Funktionen zu belegen. Dadurch wird die Bedienung deutlich einfacher gemacht.
Ihre Trümpfe spielt die Watch im Businessalltag immer dann aus, wenn Benachrichtigungen ins Spiel kommen. Der schnelle Blick auf einen Termin oder eine Mail sind ein echter Mehrwert. Gerade Applikationen, die „Rich Notifications“, also Benachrichtigungen mit Zusatzfunktionen, integrieren, profitieren vom Assistenten am Handgelenk. Eine Reihe von Productivity-Apps hat sich dies bereits zunutze gemacht. Neben Klassikern wie Evernote und To­doist tun sich vor allem der Start-up-Liebling Slack und Microsofts Outlook-App hervor.

Teurer Erstling mit Schwächen

Man merkt der Uhr an vielen Stellen an, dass der Spagat zwischen Fashion, Lifestyle und Productivity nicht immer funktioniert. Hardware und App-Angebot stimmen zwar, die Nutzerführung ist jedoch für Apple-Verhältnisse überdesignt und nutzt die Möglichkeiten eines Productivity-Gadgets nicht voll aus. Auch der Preis ist stolz. Das getestete Einsteigermodell kostet 449 Euro.
Der Ausblick auf die native Einbindung von Applikationen und der damit einhergehende größere Spielraum für Entwickler lassen auf eine positive Weiterführung der Produktreihe hoffen. Wer jedoch wenig mit Terminen und E-Mails hantiert, hat aus der Businessperspektive noch keine Kaufpflicht.
Tabelle:


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