Test
02.07.2015
NMS-Vergleich
1. Teil: „5 Netzwerkmanagement-Tools im Test“

5 Netzwerkmanagement-Tools im Test

Netzwerk mit Servern, PCs, Tablets und SmartphonesNetzwerk mit Servern, PCs, Tablets und SmartphonesNetzwerk mit Servern, PCs, Tablets und Smartphones
Fotolia / vallepu
Sobald im Netz mehr als eine Handvoll PCs zu überwachen sind, wird Automation zum Muss. Mit welchen Tools das Netzwerkmanagement am besten gelingt, zeigt com! professional im Vergleichs-Test.
Die Verwaltung eines Netzwerks, womöglich mit Windows-Bordmitteln, wird zunehmend aufwendiger, je mehr Geräte es umfasst. Bereits in einem mittelständischen Unternehmen ist schnell der Punkt erreicht, an dem sich die manuelle Organisation und Überwachung der Netzwerkkomponenten zu einer Herkulesarbeit auswächst. Dann sollte man über die Anschaffung eines Netzwerk-Management-Systems, kurz NMS, nachdenken.
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Bereits kleinere Netzwerke überfordern bei der Verwaltung schnell die Bordmittel von normalen Betriebssystemen. Mit den richtigen Tools ist das Netzwerkmanagement hingegen weit komfortabler.
Das Angebot auf diesem Softwaresektor ist vielfältig und heterogen. Die zahlreichen Programme unterscheiden sich hinsichtlich Leistungsumfang, Bedienung, Präsentation und Preis im selben Maß, wie die Anforderungen verschiedener Betriebsgrößen oder Aufgabenstellungen voneinander abweichen.
Am Anfang des Auswahlprozesses steht daher sinnvollerweise die Evaluierung einiger Systeme. Es gilt, die richtige Lösung für das gegebene Anforderungsprofil zu finden.
com! professional hat für den Test fünf Produkte ausgewählt, die sich zur Verwaltung von kleinen bis hin zu sehr großen Firmennetzwerken eignen. Darunter sind zwei Open-Source-Programme, die kostenlos erhältlich und einsetzbar sind – Kosten entstehen jedoch für Support, falls erforderlich, und indirekt durch erforderliche Schulungs- und Einarbeitungsmaßnahmen.
Von den drei Kaufsystemen sind jeweils 30 Tage lauffähige Testversionen mit vollem Funktionsumfang verfügbar, sodass einer eigenen Evaluation aller Testkandidaten nichts im Weg steht.
2. Teil: „Netzwerkmanager auf Open-Source-Basis“

Netzwerkmanager auf Open-Source-Basis

  • Preistipp: Das kostenlose Open-Source-NMS NetXMS bringt viele Funktionen und eine breite Datenbank-Unterstützung mit.
NetXMS kommt aus Lettlands Hauptstadt Riga und ist als Open-Source-Projekt kostenlos zu haben. Es verwaltet bis zu 100.000 Netzknoten und ist damit auch für sehr große Installationen geeignet. Sein Funktionsumfang ist ebenfalls beeindruckend und wird in einem modern wirkenden Interface gebändigt. Der Hersteller Raden Solutions leistet, teilweise über Partner, weltweit kommerziellen Support. Der Preis für diesen Service berechnet sich nach der Anzahl der überwachten Netzwerk-Nodes.
Tabelle:

Die zweite Open-Source-Software im Test heißt OpenNMS. Das Projekt ist einige Jahre älter und sein Interface könnte eine Runderneuerung vertragen. Es verfügt ebenfalls über einen großen Funktionsumfang und verspricht, eine unbegrenzte Anzahl von Knoten zu bewältigen. Auch hier leistet der Hersteller kommerziellen Support für sein Produkt und beweist, dass gratis nicht zwangsläufig günstig bedeuten muss: Die preisgünstigste Support-Option kostet knapp 20.000 Dollar pro Jahr, Premium-Support mit kürzeren Reaktionszeiten muss man sich 45.000 Dollar kosten lassen.
3. Teil: „Add-ons verursachen weitere Kosten“

Add-ons verursachen weitere Kosten

  • Testsieger: PRTG Network Monitor überzeugte durch einfachste Installation, bequeme Konfiguration und zahlreiche Features.
OpManager ist ein stark grafisch orientiertes NMS mit zahlreichen Widgets und Dashboards, das durch einige findige Funktionen wie URL-Monitoring oder Workflow-Automation auffällt, die allerdings teilweise über Add-ons realisiert werden und so weitere Kosten nach sich ziehen.
Das System verfügt über eine leistungsfähige Reporting-Engine, die Berichte und Grafiken zu jedem erdenklichen Problemkreis liefert. Mit Preisen ab etwa 1800 Euro für 50 zu überwachende Geräte ist OpManager nicht eben günstig, dazu kommt noch, dass wichtige Funktionen wie Bandbreiten-
Monitoring oder Konfigurationsmanagement im Bedarfsfall als Erweiterungen hinzugekauft werden müssen.
Einfache Installation, vollständige Überwachung und eine Gratis-Version für (sehr) kleine Netzwerke schickt der deutsche Hersteller Paessler AG mit PRTG Network Monitor ins Rennen. Lizenzart und Preis richten sich nach der Anzahl der sogenannten Sensoren, die benötigt werden, um Vorgänge im Netzwerk zu überwachen. Als Sensor gilt ein Messpunkt, der einen bestimmten Aspekt auf einem einzelnen Gerät überwacht.
Tabelle:

Mehr als 200 unterschiedliche Sensortypen stehen zur Verfügung. Als Faustregel für die Ermittlung der benötigten Lizenz empfiehlt Paessler, mit fünf bis zehn Sensoren pro verwaltetem Gerät zu rechnen.
Vom US-Hersteller Ipswitch kommt WhatsUp Gold, ein Tool, das sich vor allem vereinfachtes Monitoring auf die Fahne geschrieben hat. Daneben glänzt es, ähnlich wie Op Manager, durch einige ausgefallene Funktionen, die das Admin-Leben tatsächlich erleichtern können.
4. Teil: „Fazit und Einzelergebnisse der Netzwerkmanagement-Tools“

Fazit und Einzelergebnisse der Netzwerkmanagement-Tools

Zur Beurteilung der Testkandidaten hat com! professional  wichtige Funktionen aus den Bereichen Fehler-, Konfigurations-, Leistungs- und Sicherheitsmanagement herangezogen, wobei weniger Gewicht auf Features gelegt wurde, die als selbstverständlich erachtet werden.
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Bereits kleinere Netzwerke überfordern bei der Verwaltung schnell die Bordmittel von normalen Betriebssystemen. Mit den richtigen Tools ist das Netzwerkmanagement hingegen weit komfortabler.
Den Testsieg holte sich PRTG mit einfacher Einrichtung und Bedienung sowie dem umfangreichsten Funktionsangebot ohne die Notwendigkeit, auf Erweiterungen oder Plug-ins zurückzugreifen. Neben der Note Gut spricht auch die Tatsache, dass es sich um ein deutsches Produkt handelt und dass Updates und Support für ein Jahr im Preis jeder Lizenz inbegriffen sind, für den Testsieger.
Tabelle:

Den Preistipp verdiente sich NetXMS. Als Open-Source-Software hat das Tool natürlich einen unschlagbar niedrigen Einstiegspreis, dazu erreichte es die dritthöchste Punktzahl im Test. Nicht aus den Augen verlieren darf man allerdings den Umstand, dass es mit der Kostenersparnis schnell vorbei sein kann, falls professioneller Support oder ausführliche Mitarbeiterschulungen erforderlich werden sollten.

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