Smartphone
23.10.2013
Test
1. Teil: „Alcatel One Touch FIRE mit Firefox OS“

Alcatel One Touch FIRE mit Firefox OS

Das Alcatel One Touch FIRE ist das erste in Deutschland erhältliche Smartphone mit Firefox OS. Aber kann das preisgünstige Gerät gegen die Android-Konkurrenz bestehen?Das Alcatel One Touch FIRE ist das erste in Deutschland erhältliche Smartphone mit Firefox OS. Aber kann das preisgünstige Gerät gegen die Android-Konkurrenz bestehen?Das Alcatel One Touch FIRE ist das erste in Deutschland erhältliche Smartphone mit Firefox OS. Aber kann das preisgünstige Gerät gegen die Android-Konkurrenz bestehen?
Foto: Congstar.de
Das Alcatel One Touch FIRE ist das erste in Deutschland erhältliche Smartphone mit Firefox OS. Aber kann das preisgünstige Gerät gegen die Android-Konkurrenz bestehen?
Nachdem Nutzer in Spanien, Polen und einigen lateinamerikanischen Ländern wie Kolumbien und Venezuela bereits seit ein paar Wochen mit Firefox OS telefonieren, ist mit dem Alcatel One Touch FIRE nun auch in Deutschland ein Smartphone mit Mozillas mobilem Betriebssystem verfügbar.
Erhältlich ist das Gerät beim Mobilfunk-Discounter Congstar zum Kampfpreis von 90 Euro in den Farben Weiß, Grün und (Mozilla-)Orange.
Bilderstrecke
Kann das Alcatel One Touch FIRE mit Firefox OS gegen die aktuelle iOS- und Android-Konkurrenz bestehen? Wir haben den Neuling gründlich unter die Lupe genommen.

Deutschlands erstes Smartphone mit Firefox OS

Das Alcatel One Touch FIRE kommt im schlichten Plastikgehäuse daher. Das Firefox-OS-Handy liegt aber gut in der Hand, ist mit seinen knapp 120 Gramm angenehm leicht und macht trotz Plastik einen recht stabilen Eindruck.
Das Smartphone verfügt am oberen Gehäuserand über einen physischen Lock-Button und auf der linken Gehäuseseite über einen Taster für die Lautstärkeregelung. Der Home-Button ist als Touch-Button unterhalb des Displays umgesetzt. Ist der Bildschirm gesperrt, hat dieser Button keine Funktion. Erst nach einem Druck auf den Lock-Button tut sich etwas auf dem Display.
Über den Home-Screen entsperrt man den Bildschirm oder greift direkt auf die Kamera zu. Das geht zwar verhältnismäßig schnell, ein echter Schnappschuss dürfte allerdings trotzdem nur schwer gelingen. Apps lassen sich auf dem Home-Screen leider nicht ablegen und Widgets unterstützt Firefox OS ebenfalls nicht.
Tabelle:

Dafür präsentiert sich die Bedienoberfläche aufgeräumt und übersichtlich. Sie wirkt beinahe ein wenig wie eine Mischung aus älteren iOS- und Android-Versionen. In der Schnellzugriffsleiste finden sich Mail-, Kurznachrichten- und Telefondienst, Browser, Kamera und Radio.
Einstellungen, Kontakte, Rechner, Uhr und einige weitere Apps finden sich auf dem Startbildschirm. Scrollt man von hier nach links, kommt man zu einer Suchfunktion, rechts geht es mit weniger wichtigen Apps wie Spielen und einem Hilfe-Link weiter, die einen auf die Produkt-Homepage sowie zu den FAQs weiterleitet.
2. Teil: „Leistung und Ausstattung“

Leistung und Ausstattung

Einige Standard-Anwendungen wie Audio- und Videoplayer, die Navigationssoftware „Nokia Here“ und einige Spiele sind bereits vorinstalliert, ebenso natürlich der Firefox-Browser und der Zugang zum Marketplace.
  • Der Marketplace ist übersichtlich, viele Anwendungen sind kostenlos und eine Anmeldung entfällt. Dafür ist die Auswahl noch arg begrenzt
Sehr praktisch: Um sich im Marketplace zu bedienen, muss man sich nicht erst anmelden oder ein Benutzerkonto erstellen. Zumindest derzeit sind die meisten Anwendungen, die dort erhältlich sind, ohnehin noch kostenlos. Und soll es doch mal eine kostenpflichtige App sein, lässt sich diese ganz bequem über die Telefonrechnung erwerben – möglich macht das die App „Bango“ des gleichnamigen Anbieters.

App-Armut und Browser-Probleme

Wer sich eine Weile im Marketplace umsieht und in den insgesamt 18 Kategorien herumstöbert, entdeckt recht schnell eine Youtube-App sowie diverse Nachrichten-Apps, Anwendungen für verschiedene Cloud-Dienste und HTML-Umsetzungen erfolgreicher Spielkonzepte wie etwa Minecraft.
Wichtige Smartphone-Standards wie WhatsApp und Skype, ein Dropbox-Client oder eine Spotify-App sucht man hier allerdings vergebens. Überhaupt ist die Liste der erhältlichen Anwendungen noch recht kurz – Android und iOS haben da weit mehr zu bieten.
Ein weiterer Wermutstropfen ist die Tatsache, dass sich installierte Anwendungen nicht sortieren oder in Ordnern zusammenfassen lassen. Das macht die Navigation etwas kompliziert und nervt vor allem dann, wenn man bereits mehrere Anwendungen installiert hat.
Wirklich überraschend ist aber der installierte Firefox-Browser: Hierbei handelt es sich nämlich um eine stark abgespeckte Version, die zwar einige der Grundfunktionen des Desktop-Browsers bietet, aber eben auch nur diese.
So ist es zwar möglich, Cookies und den Verlauf zu löschen, eine Option zur Synchronisation des mobilen Browsers mit der Desktop-Version fehlt allerdings. Außerdem lässt sich der mobile Firefox nicht um Plug-ins wie Adblock Plus erweitern.

Magere Hardware-Ausstattung

Die Hardware-Ausstattung des Alcatel One Touch FIRE ist im Vergleich zu aktuellen Android- oder iOS-Smartphones eher bescheiden. Das Gerät verfügt über einen Qualcomm-Prozessor mit 1 GHz Taktung und 256 MByte Arbeitsspeicher. Trotzdem lässt Firefox OS im Standardbetrieb flüssig bedienen.
Das Display ist mit 3,5 Zoll eher klein geraten, und wirkt bei einer Auflösung von 480 x 320 Bildpunkten etwas unscharf. Die 3,2-Megapixel-Kamera liefert mittelprächtige Bilder mit schwachen Farben, wenig Kontrasten und starkem Bildrauschen bei schwierigen Lichtverhältnissen. Einen Blitz sucht man vergebens, und auch eine Frontkamera fehlt.
Dafür unterstützt das Firefox-Handy die üblichen Schnittstellen wie Bluetooth, WLAN und Micro-USB. Schließt man das Gerät an den PC an, wird es als Massenspeicher erkannt. Der Austausch von Daten ist also kinderleicht und erfordert keine spezielle Software. Der interne Speicher von gerade einmal 512 MByte dürfte allerdings schnell belegt sein. Mittels MicroSD-Karte kann man hier allerdings nachrüsten, bis zu 32 GByte sind möglich.
Mobiles Highspeed-Internet per LTE bietet das One Touch FIRE nicht, sondern lediglich UMTS und GSM. Für knapp 90 Euro darf man allerdings auch nicht mehr erwarten.
Tabelle:
Testergebnis: Alcatel One Touch FIRE.


mehr zum Thema