25.09.2015
Mobiles Internet
1. Teil: „Tipps zur Wahl des richtigen Datenvolumens“
Tipps zur Wahl des richtigen Datenvolumens
Autor: Roland Bernhard
Vasya Kobelev / style-photography / shutterstock.com
Die Wahl des richtigen Datenvolumens ist eine Herausforderung. Statistiken und die Analyse des bisherigen Nutzungsverhaltens helfen Mobilfunknutzern, den passenden Tarif zu finden.
Wenn es ums Telefonieren geht, ist alles klar: Die meisten Kunden entscheiden sich heute für Mobilfunktarife mit unbegrenzter Telefonie in alle Netze. Deutlich schwerer ist die Entscheidung, wenn es um die Wahl des richtigen Datenvolumens geht. Kaum jemand kann sein Nutzerverhalten beim Kauf eines (schnelleren) Smartphones wirklich exakt vorhersagen – und wenn der LTE-Turbo dann ab soundso viel Megabyte zur lahmen GPRS-Schnecke wird, nervt das auch bestens gelaunte Web-Surfer.
Aus Angst vor der GPRS-Schnecke wird in der Praxis allerdings all zu oft ein überdimensioniertes Datenvolumen gewählt. Global betrachtet – Zahlen für Deutschland liegen hier nicht vor – nutzen 48 Prozent der Kunden mit 4G-Smartphones (3G: 53 Prozent) das Volumen nicht einmal zur Hälfte aus. Demgegenüber überschreiten lediglich 21 Prozent der 4G-User (3G: 18 Prozent) mit maximal 500 MByte gebuchtem Datenvolumen ihr Limit, bei den Kunden mit maximal 1 GByte Datenvolumen sind es 20 Prozent (3G: 17 Prozent).
Welche Vorgehensweise empfehlen nun die Mobilfunkanbieter bei der Wahl des richten Datenvolumens? Auf Nachfrage heißt es von Seiten der Telekom, man empfehle Tarife „auf der Basis des bisherigen Nutzungsverhaltens“. Doch wie sieht das bisherige Nutzungsverhalten aus? Und was ist zu tun, wenn man sein Verhalten gar nicht einschätzen kann?
Einsteigern empfiehlt Mobilcom-Debitel Tarife mit 200 bis 300 MByte Surfvolumen pro Monat. Im Zweifel rate man jedoch zu einer eher großzügigen Auslegung des Datenvolumens. „Es ist unsere Strategie, von Anfang an einen Tarif zu empfehlen, der über ein ausreichend hohes Inklusivvolumen verfügt – auch vor dem Hintergrund, dass sich in den letzten zwei Jahren die Nutzung des Datenvolumens alle acht Monate verdoppelt hat“, heißt es bei Mobilcom-Debitel. Aktuell verkaufe man im Neugeschäft an 95 Prozent aller Kunden einen Datentarif zwischen 500 MByte und 1 GByte.
2. Teil: „Datenvolumen anhand alter Rechnungen kalkulieren“
Datenvolumen anhand alter Rechnungen kalkulieren
Generell hinkt Deutschland anderen Ländern bei der Intensität der mobilen Datennutzung (ohne WiFi) weit hinterher. So lag der durchschnittliche Verbrauch pro Monat im Dezember 2014 weltweit zwischen 1,1 GByte (3G-Smartphone) und 2,4 GByte (4G-Smartphone). Länder wie Japan, Südkorea, Saudi-Arabien und Kuweit rangieren dabei vorn, doch selbst in Russland und Kolumbien werden rund dreimal so viel Daten mobil heruntergeladen wie hierzulande.
Bisheriges Nutzungsverhalten analysieren
Wer sich nicht auf Empfehlungen und Statistiken verlassen möchte, kommt nicht umhin, sein bisheriges Nutzungsverhalten einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Vodafone empfiehlt hier, alte Mobilfunkrechnungen heranzuziehen, auf denen die verbrauchten Datenpakete aufgelistet sind.
Auf der Checkliste sollten dann unter anderem Social-Web-Aktivitäten, E-Mail-Verkehr und die Dauer des mobilen Surfens auf Nachrichtenportalen und anderen Websiten stehen. Wobei: Um 100 MByte zu erreichen, sind satte 4.000 Facebook-Aufrufe oder das Lesen von 4.000 E-Mails (ohne Anhang) nötig.
Videos spielen hingegen eine große Rolle bei der Dimensionierung des Datenplans. So reichen 100 MByte für gerade einmal 30 Youtube-Minuten in niedriger Auflösung. Bei „Heavy-Usern“ machen Videos rund 70 Prozent des Datenvolumens aus – 20 Mal so viel wie beim Durchschnitt aller Anwender.
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