Internet
17.08.2012
Internet
1. Teil: „Mittel gegen den Toolbar-Terror“

Mittel gegen den Toolbar-Terror

Mittel gegen den Toolbar-TerrorMittel gegen den Toolbar-TerrorMittel gegen den Toolbar-Terror
Viele bekannte Programme wie Avast, Ccleaner und Irfanview wollen Ihnen eine Toolbar unterschieben. Was steckt dahinter und wie werden Sie die überflüssigen und manchmal schädlichen Toolbars los?
Nichts ist kostenlos. Viele scheinbar kostenlose Programme versuchen, Ihnen während der Installation eine Toolbar unterzujubeln. Diese zeigen Werbung, sammeln Nutzerdaten oder sollen dem Betreiber größere Besucherzahlen bringen. Oft stellen Toolbars auch eine neue Startseite im Browser ein, ändern die voreingestellte Suchmaschine und mitunter sogar die Fehlerseite.
Kurz: Toolbars nerven und sind vollkommen überflüssig. Die meisten lassen sich jedoch leicht vermeiden und Sie werden sie ohne großen Aufwand wieder los.
Diese PDF-Datei zeigt bekannte kostenlose Programme, die — mehr oder weniger versteckt — versuchen, Sie mit einer Toolbar oder anderer Zusatzsoftware zu versorgen.
2. Teil: „Was sind Toolbars?“

Was sind Toolbars?

Toolbars sind letztendlich nichts anderes als Browser-Erweiterungen. Sie ermöglichen dem Nutzer den direkten Zugriff auf bestimmte Dienste des Toolbar-Anbieters, ohne dessen Webseite zu besuchen. So bedienen Sie etwa über die Yahoo-Toolbar die Suchmaschine Yahoo und versenden E-Mails und SMS, ohne die Yahoo-Seite aufzurufen.

Was haben die Hersteller davon?

Der Hersteller der Toolbar erhofft sich mehr Besucher auf seinen Seiten. Manchmal geht es auch um Werbe-Einnahmen oder einfach nur darum, den Namen bekannt zu machen und im Bewusstsein der Surfer zu halten. Hin und wieder gelangen auch Angaben über das Surfverhalten des Benutzers an den Herausgeber.
  • Avira Antivir 2012: Hinter dem Namen „Avira Search Free Toolbar“ verbirgt sich nichts anderes als die Ask-Toolbar
Schließlich gibt es noch die Erpresser-Toolbars, die Trojaner mitbringen und Geld vom Benutzer verlangen, um angeblich gefundene Viren zu beseitigen oder das zuvor gesperrte System wieder freizugeben.
Der Verbreiter, also der Programmierer des Trägerprogramms, profitiert natürlich auch. Der Hersteller der Ask-Toolbar etwa zahlt für jede Neuinstallation einen Dollar.

Die verbreitetsten Toolbars

Die nachfolgend aufgeführten Toolbars sind weit verbreitet und werden von vielen Programmen eingeschleppt.
Ask-Toolbar: Die Ask-Toolbar installiert sich unter verschiedenen Namen bei vielen Freeware-Programmen einfach mit. Wenn Sie während der Installation die bereits gesetzten Häkchen nicht entfernen, dann erhalten Sie die Toolbar. Suchmaschine und Startseite Ihres Browsers werden auf Ask.com umgeleitet.
  • Ccleaner: Hier bekommen Sie keine Toolbar untergeschoben, sondern den Browser Google Chrome
Beispielsweise enthält Avira Antivir 2012 die Ask-Toolbar unter der Bezeichnung „Avira Search Free Toolbar“ . Sie ist Voraussetzung, wenn die Funktion „Webguard“ installiert werden soll, und nur durch mehrfaches Ablehnen vermeidbar.
Yahoo-Toolbar: Die Yahoo-Toolbar hat eine integrierte Suchmaschine. Persönliche Lesezeichen lassen sich in die Toolbar importieren und E-Mails, SMS und Grußkarten von dort versenden. Wer nicht aufpasst, erhält sie etwa bei der Installation von AVG Antivirus Free 2012. Sie lässt sich in diesem Fall nur entfernen, indem Sie AVG Antivirus deinstallieren.
Google-Toolbar: Nicht nur die Google-Toolbar wartet in etlichen Installationsroutinen darauf, vom unaufmerksamen Anwender installiert zu werden. Google versucht auch mit aller Macht, seinen Browser Chrome in den Markt zu drücken.
3. Teil: „Toolbars vermeiden und entfernen“

Toolbars vermeiden und entfernen

Der Knackpunkt zur Vermeidung von Toolbars ist die Installation der Freeware, die die Toolbar mitbringt. Hier müssen Sie — sofern möglich — immer die „Benutzerdefinierte Installation“ wählen statt der empfohlenen „Standardinstallation“. Denn in manchen Fällen haben Sie nur dann die Möglichkeit, die Option zur Installation der Toolbar abzuwählen.
  • Yahoo Messenger 11.5: Nur in der benutzerdefinierten Installation haben Sie die Möglichkeit, die Toolbar abzuwählen
Generell gilt: Klicken Sie bei der Installation eines Programms nicht schnell auf „Weiter“, sondern lesen Sie sich in Ruhe durch, was das Programm Ihnen mitteilt. In der Regel erhalten Sie eine Toolbar nämlich nicht versteckt, sondern Sie werden während der Installation darauf aufmerksam gemacht — wenn auch manchmal nur im Kleingedruckten. Von allen Browsern ist der Internet Explorer am häufigsten betroffen. Viele Toolbars werden nur dort installiert.

Toolbar Cleaner

Es gibt kein Programm, das sämtliche Toolbars zuverlässig entfernt. Passable Ergebnisse liefert zum Beispiel der Toolbar Cleaner. Am schnellsten geht es ohnehin, wenn Sie die unerwünschten Toolbars manuell beseitigen.

Toolbars deinstallieren

In den meisten Fällen bekommt die Toolbar einen eigenen Eintrag in der Softwareverwaltung von Windows und lässt sich dort entfernen. Es genügt hingegen nicht, das dazugehörige Programm zu deinstallieren. Die Toolbar selbst bleibt dabei erhalten. Manche Toolbars kommen als Firefox-Erweiterung daher. Auch in diesem Fall ist es praktisch immer unproblematisch, sich der Toolbar zu entledigen. Dazu nutzen Sie die Deinstallationsfunktion im Add-on-Manager des Browsers.

Startseite anpassen

Fast immer ist die Startseite des Browsers verstellt. Dies korrigieren Sie, indem Sie sie manuell wieder auf Ihre alte Startseite zurückstellen. Bei Firefox erledigen Sie das in den „Einstellungen“ im Reiter „Allgemein“. Beim Internet Explorer wählen Sie dazu die „Internetoptionen“.

Suchmaschine einstellen

Bleibt noch, die überflüssigen Suchmaschinen-Einträge zu entfernen: Klicken Sie im Internet Explorer in den „Internetoptionen“ bei „Suchen“ auf „Einstellungen“. In Firefox klicken Sie auf den Pfeil im Suchfeld und wählen „Suchmaschinen verwalten…“.

mehr zum Thema