Internet
09.07.2012
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1. Teil: „Firefox 12, 13, 14 und 15“

Firefox 12, 13, 14 und 15

Firefox 12, 13, 14, 15Firefox 12, 13, 14, 15Firefox 12, 13, 14, 15
Die neuen Firefox-Versionen zeigen PDFs, kommen mit 64 Bit und ermöglichen schnelleres Surfen dank SPDY-Technik. Lesen Sie, welche Funktionen dazugekommen sind und was die Zukunft bringt.
Alle sechs Wochen erscheint eine neue Firefox-Version. Oft waren in neuen Versionen nur Fehlerkorrekturen oder Verbesserungen unter der Haube zu finden. Die Firefox-Versionen 12 bis 15 jedoch bringen echte Neuerungen: von der nativen PDF-Unterstützung über eine Speed-Dial- und neue Tab-Funktionen bis hin zu einer separaten 64-Bit-Version und einem neuartigen Download-Manager. Bei den vielen Versionen fällt es schwer den Überblick zu behalten. In diesem Artikel finden Sie die Neuerrungen der letzten Firefox-Versionen und einen Ausblick auf die Zukunft.
2. Teil: „Firefox 12“

Firefox 12

Die Neuerungen von Firefox 12 betreffen Verbesserungen der Bedienoberfläche und bei den Tabs. Zudem hat der Browser einen neuen Update-Manager. Firefox 12 ist am 24. April 2012 erschienen.

Update-Manager

  • Update-Manager: Diese Standardeinstellung ab Firefox 12 installiert Updates, ohne dass Sie es merken. Hier ändern Sie das.
Der neue Update-Manager spielt neue Firefox-Versionen ein, ohne dass der Benutzer dem zustimmen muss oder etwas davon mitbekommt. Sie erhalten also automatisch und ungefragt immer sofort die neueste Firefox-Version.
Wenn Sie diese heimlichen Updates nicht wollen, dann stellen Sie den alten Zustand wieder her: Wählen Sie in den Einstellungen des Browsers „Erweitert“. Auf dem Register „Update“ deaktivieren Sie die Optionen „Updates automatisch installieren (…)“ und „Einen Hintergrund-Service verwenden, um Updates zu installieren“. Aktivieren Sie stattdessen „Nach Updates suchen, aber vor der Installation nachfragen“.

Tab-Funktionen

In Sachen Tabs bringt Firefox 12 einige Verbesserungen. So erscheint die Schaltfläche „Alle Tabs auflisten“ nur dann, wenn Firefox tatsächlich aus Platzgründen Tabs ausgeblendet hat.
Auch einen nervigen Bug haben die Entwickler beseitigt: Wenn Firefox die Tabs oben anzeigt, dann war es mit der Taste [F6] nicht möglich, den Inhalt der Adresszeile zu markieren. Das klappt nun.

Bedienoberfläche

Auch hier gibt es kleine, nützliche Verbesserungen: Nach einem Klick mit der rechten Maustaste auf die Menüleiste lässt sich die Bedienoberfläche nun intuitiver anpassen.
Wenn Sie mit der Tastenkombination [Strg F] ein Wort auf der Webseite suchen, dann erscheint das Ergebnis nun stets in der Mitte des Fensters.
Früher funktionierten viele Add-ons nach dem Update auf eine neue Firefox-Version nicht mehr. Meist lag das aber nur daran, dass der jeweilige Programmierer das Add-on noch nicht als kompatibel markiert hatte. Firefox 12 nimmt den Entwicklern diese Arbeit ab. Fortan sind alle Add-ons automatisch als kompatibel markiert. Diese Funktion sollte ursprünglich schon in Firefox 11 integriert sein. Add-ons lassen sich jetzt über die browsereigene Funktion synchronisieren. Und beim ersten Start des Browsers können Sie nun auch Chrome-Inhalte importieren.
3. Teil: „Firefox 13“

Firefox 13

Für Firefox 13 haben die Entwickler vor allem an den Tab-Funktionen geschraubt. Die Speed-Dial-Funktion zeigt die am häufigsten besuchten Webseiten, und der Home Tab verschafft einen schnellen Zugriff etwa auf Lesezeichen und Einstellungen. Firefox 13 ist am 5. Juni 2012 erschienen.

Speed Dial

  • Speed Dial: Wenn Sie einen neuen Tab öffnen, zeigt Firefox die am häufigsten besuchten Webseiten.
Die neue Speed-Dial-Ansicht hat Firefox von Opera abgekupfert. Sie zeigt die neun am häufigsten besuchten Webseiten und erscheint immer dann, wenn Sie einen neuen Tab öffnen. So gelangen Sie schnell zu Ihren Lieblingsseiten.
Manchmal ist die Funktion noch etwas hakelig. Denn eigentlich sollen die Seiten mit kleinen Vorschaubildern dargestellt werden. Das klappt aber nur manchmal.

Home Tab

Der Home Tab ermöglicht einen schnellen Zugriff auf alle wesentlichen Browserfunktionen. Um den neuen Tab aufzurufen, geben Sie about:home in das Adressfeld des Browsers ein.
  • Home Tab: Die Startseite enthält Links zu Einstellungen, Lesezeichen, Downloads, Add-ons und Chronik. Zudem lässt sich hier die vorherige Sitzung wiederherstellen.
Es erscheint eine spezielle Seite mit direktem Zugang zur Google-Suche, zu den Lesezeichen und zur History. Außerdem erreichen Sie mit einem Mausklick die Einstellungen, die Add-ons, die Downloads und die Synchronisation. Schließlich finden Sie auf der Seite noch die Funktion „Vorherige Sitzung wiederherstellen“. Der Home Tab ist standardmäßig als Startseite eingestellt.

Sanftes Scrollen

Die Funktion „Sanftes Scrollen“ war bereits in Firefox 12 enthalten, und ist in der finalen Version von Firefox 13 standardmäßig aktiviert. Dafür haben die Entwickler Teile des Add-ons Smooth Wheel in den Browser integriert. Die Funktion verspricht lesbaren Text auch während des Scrollens.

Schneller surfen mit SPDY

  • SPDY: Die Technik halbiert die Ladezeiten von Webseiten. Die Testseite https://www.christopher-kunz.de/pages/spdycheck.html prüft, ob SPDY mit Ihrem Browser funktioniert.
SPDY ist eine Entwicklung von Google. SPDY steht für „speedy“, schnell. Man spricht es auch aus wie „speedy“. Es handelt sich dabei um eine Erweiterung des Protokolls HTTP und halbiert im Idealfall die Ladezeiten von Webseiten. Das wird vor allem durch das sogenannte Multiplexen der Übertragungen erreicht. Auf diese Weise lassen sich über eine einzelne TCP-Verbindung mehrere Dokumente parallel übertragen. Damit dies funktioniert, müssen Browser und Webserver SPDY unterstützen. Bei Firefox 13 ist das der Fall.
Um SPDY auszuprobieren, rufen Sie die Testseite https://spdytest.com oder https://www.christopher-kunz.de/pages/spdycheck.html auf. SPDY verschlüsselt standardmäßig alle Verbindungen mit SSL.

Startzeit

Firefox 13 startet spürbar schneller als die Vorgängerversionen. Der Start dauert etwa eine Sekunde. Auch das Wiederherstellen einer Sitzung erfolgt schneller. Denn die dazugehörigen Webseiten werden erst dann fertig geladen, wenn Sie den entsprechenden Tab anklicken.
4. Teil: „Firefox 14“

Firefox 14

Die große Neuerung von Firefox 14 ist, dass der Browser nun ohne Add-ons oder Zusatzprogramme PDF-Inhalte darstellen kann. Firefox 14 erscheint am 17. Juli 2012.

Native PDF-Unterstützung

  • PDF-Unterstützung: Firefox 14 ist ein vollwertiger PDF-Reader. Der Adobe Reader oder andere Zusatzprogramme sind überflüssig.
Das Add-on pdf.js aus den Mozilla Labs bringt Firefox bei, PDF-Dateien darzustellen . Der Adobe Reader oder andere PDF-Programme werden dafür also nicht mehr benötigt. Das Add-on soll in der finalen Version von Firefox 14 fest integriert sein, ausprobieren lässt sich die Erweiterung aber schon jetzt. Dazu installieren Sie das kostenlose Add-on PDF Viewer, das auf pdf.js basiert. Anschließend öffnen Sie eine Webseite, die ein PDF-Dokument enthält. Firefox stellt es im Browserfenster dar. Über den Anfasser auf der linken Seite blenden Sie die Vorschaubilder ein. Über die Bedienelemente blättern Sie im Dokument, ändern die Größe, drucken die Datei oder laden sie herunter.

Autovervollständigung

  • Autovervollständigung: Ein Buchstabe genügt, schon vervollständigt Firefox die komplette Webadresse.
Eine praktische neue Funktion: Wenn Sie eine zuvor schon einmal geöffnete Webseite besuchen wollen und den oder die ersten Buchstaben in das
Adressfeld eintippen, dann vervollständigt Firefox automatisch den Rest der Adresse. Mit der Eingabetaste gelangen Sie dann direkt zu der Webseite.

Sicherheit

Firefox 14 hat einen verbesserten Site Identity Manager, der verhindern soll, dass Betrüger bei SSL-Verbindungen den Nutzer mit einem falschen Favicon in die Irre führen. Außerdem erfolgen die Google-Suchen nun standardmäßig SSL-verschlüsselt.

Click to Play

  • Click to Play: Plug-ins wie Flash oder Java starten erst dann, wenn der Benutzer sie aktiviert.
Plug-ins wie Java und Flash sollen nur noch dann starten, wenn der Benutzer sie per Mausklick aktiviert. Diese Funktion nennt Mozilla Click to Play. Sie hat den Vorteil, dass Plug-ins nicht mehr ungefragt starten.
Dazu geben Sie about:config in das Adressfeld des Browsers ein. Dann navigieren Sie zu plugins.click_to_play und stellen den Wert mit einem Doppelklick auf „true“.

Metro-Design

Firefox 14 ist bereits für das Metro-Design von Windows 8 vorbereitet. Betrachten kann man das Design allerdings noch nicht. Künftig wird es separate Firefox-Versionen im Metro- und im klassischen Design geben.
5. Teil: „Firefox 15“

Firefox 15

Mit Firefox 15 erhält Firefox zum ersten Mal eine 64-Bit-Version. Der Download-Manager ist runderneuert und kaum wiederzuerkennen. Firefox 15 erscheint am 28. August 2012.

64-Bit-Version

Firefox 15 ist der erste Firefox, für den es auch eine separate 64-Bit-Version gibt. Sie ist für 64-Bit-Betriebssysteme optimiert, was zu einem Plus an Geschwindigkeit und Stabilität führt. Die 32-Bit-Version wird es auch weiterhin geben.

Download-Manager

  • Download-Manager: Der Download-Manager hat kein eigenes Fenster mehr, sondern ist Teil der Navigations-Symbolleiste.
Der Download-Manager ist in die Navigations-Symbolleiste des Browsers integriert. Sobald Sie einen Download starten, blendet Firefox dort ein Pfeilsymbol ein. Nach einigen Sekunden erscheint ein kleiner Fortschrittsbalken und darüber die geschätzte Zeit, die der Download noch benötigt. Wenn der Download abgeschlossen ist, dann erscheint das Pfeilsymbol in Grün. Nach einem Klick darauf sehen Sie eine Liste Ihrer Downloads.
Wenn Sie das alte Download-Fenster schätzen, dann können Sie es zurückholen. Dazu geben Sie about:config in das Firefox-Adressfeld ein und navigieren zu dem Eintrag browser.download.useToolkitUI. Setzen Sie dessen Wert mit einem Doppelklick auf „true“.

Marketplace

Der Mozilla Marketplace ist ein Marktplatz für kostenlose wie kostenpflichtige Firefox-Apps, die auf HTML5, Javascript und CSS basieren und damit plattformunabhängig sind. Um Apps installieren zu können, ist Firefox ab Version 15 nötig. Sie finden den Markt unter http://marketplace.mozilla.org .

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