Hardware
13.08.2014
Prozessoren
1. Teil: „Alles über Intels Haswell-CPUs & -Mainboards“

Alles über Intels Haswell-CPUs & -Mainboards

Die neuen Haswell-Prozessoren von Intel sind schneller und sparsamer als Ivy Bridge. com! zeigt, was Sie beim Upgrade auf die neue CPU-Generation beachten müssen.Die neuen Haswell-Prozessoren von Intel sind schneller und sparsamer als Ivy Bridge. com! zeigt, was Sie beim Upgrade auf die neue CPU-Generation beachten müssen.Die neuen Haswell-Prozessoren von Intel sind schneller und sparsamer als Ivy Bridge. com! zeigt, was Sie beim Upgrade auf die neue CPU-Generation beachten müssen.
Foto: Asus / Intel
Die neuen Haswell-Prozessoren von Intel sind schneller und sparsamer als Ivy Bridge. com! zeigt, was Sie beim Upgrade auf die neue CPU-Generation beachten müssen.
Haswell – so heißt Intels neueste Architektur für Desktop-PCs und Notebooks. Sie umfasst dabei sowohl Prozessoren als auch Mainboard-Chipsätze. Seit Intel 2008 die Core-i-Familie ins Leben gerufen hat, ist Haswell bereits die vierte Generation und löst damit Ivy Bridge ab.
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Die vierte Generation von Intels Core-i-Familie heißt Haswell. com! hat alle Unterschiede und Besonderheiten zu den Vorgängern Sandy Bridge und Ivy Bridge im Überblick zusammengestellt.
Zu den Vorgängern Sandy Bridge und Ivy Bridge ist Intels Haswell zwar nicht kompatibel, ein Upgrade erfordert im Idealfall aber nur den Austausch des Mainboards und des Prozessors. Wann sich ein Upgrade lohnt und was dabei zu beachten ist, das lesen Sie in dieser Kaufberatung. Die wichtigsten Eigenschaften und Neuerungen der Haswell-Generation zeigt Ihnen die Bilderstrecke des Profi-Wissen "Intel Haswell - Die 4. Core-i-Generation".

Ein Upgrade lohnt sich nicht  für alle

Zwar hat Intel mit der neuen Haswell-Architektur einige Verbesserungen an den Prozessoren vorgenommen, die Änderungen wirken sich aber nur geringfügig auf die Rechenleistung der Prozessoren aus. So ist im direkten Vergleich zum Vorgänger Ivy Bridge die Leistung bei Haswell im Schnitt nur um 5 Prozent angestiegen.
Tabelle:

Der Grund: Die Taktfrequenz der Prozessoren wurde nicht verändert, lediglich die Architektur wurde optimiert. Dieser Leistungszuwachs fällt beim täglichen Arbeiten kaum ins Gewicht. Daher profitieren nicht alle Upgrade-Willigen davon, ihren Rechner mit Intel Haswell aufzurüsten. Haben Sie etwa einen Sandy- oder Ivy-Bridge-Prozessor, dann stehen dem geringen Leistungszuwachs hohe Upgrade-Kosten gegenüber. Der Nutzen ist aber gering.
Ist Ihr Prozessor hingegen schon zwei Jahre alt oder noch älter, dann ist die Investition in die neue Technik auf jeden Fall sinnvoll. Je älter Ihr Rechner ist, desto mehr Komponenten wie Arbeitsspeicher, Laufwerke und Erweiterungskarten müssten bei einem Upgrade zusammen mit dem Prozessor und dem Mainboard ausgetauscht werden.
2. Teil: „Der Haswell-Sockel und die Core-i-Prozessoren“

Der Haswell-Sockel und die Core-i-Prozessoren

  • Sockel 1150: Mit Haswell führt Intel einen neuen Sockel ein, der 1150 Kontaktpunkte hat. Wegen des neuen Sockels braucht ein Haswell-Prozessor auch ein neues Mainboard.
Einfach den Prozessor in Ihrem Rechner zu ersetzen, das reicht nicht aus. Denn mit Haswell führt Intel auch einen neuen Sockeltyp namens Sockel 1150 ein. Der Name Sockel 1150 leitet sich von den 1150 Kontaktpunkten zwischen Prozessor und Mainboard ab. Die Vorgänger Sandy Bridge und Ivy Bridge nutzen hingegen den Sockel 1155, der über 1155 Kontaktstellen verfügt. Noch ältere Prozessorgenerationen verwenden wiederum andere Sockel.
Der Sockel ist fest auf dem Mainboard verankert und lässt sich nicht austauschen. Sie müssen bei einem Upgrade auf Haswell also auch Ihr Mainboard ersetzen. Mehr Informationen zu Mainboards finden Sie hier“.

Dual- und Quad-Core-Prozessoren

Die Core-i-Prozessoren unterteilen sich in drei Klassen: i3, i5 und i7. Jede Klasse hat unterschiedliche Merkmale. Merkmale der Haswell-Prozessoren der i3-Klasse sind, dass die Prozessoren nur zwei Kerne haben und mit einem HD4400- oder HD4600-Grafikprozessor ausgestattet sind. Der Takt der Prozessorkerne liegt zwischen 2,9 und 3,6 GHz. Diese Prozessoren sind ideal für Office-PCs geeignet, etwa der Intel Core i3-4130. Der Third-Level-Cache (L3), zum Austauschen von Daten zwischen den Prozessorkernen, ist  3 bis 4 MByte groß.
  • Haswell-Prozessor: Haswell ist bereits die vierte Generation der Core-i-Prozessoren. Die leistungsstärksten Modelle gehören zur i7-Klasse.
Die Haswell-Prozessoren der i5-Klasse haben vier Prozessorkerne. Die Taktung liegt zwischen 2,7 und 3,4 GHz. Im Gegensatz zu der i3-Klasse haben i5-Prozessoren einen Turbomodus, bei dem sich der Takt um bis zu 700 MHz erhöht. Als Grafikprozessor kommt der HD4600 zum Einsatz, der mit 350 MHz getaktet ist. Der L3-Cache ist 6 MByte groß. Die einzige Ausnahme in der i5-Klasse bildet das extrem stromsparende Modell Core i5-4570T, das auf zwei Prozessorkerne und 4 MByte L3-Cache reduziert ist und dessen Grafikprozessor nur mit 200 MHz taktet.
Core-i5-Prozessoren eignen sich perfekt für Spiele-PCs und Rechner, auf denen man mit Photoshop arbeiten oder Videoschnitt machen will. Zu empfehlen sind der Intel Core i5-4430 für rund 155 Euro und, wenn es etwas mehr Leistung sein soll, der Intel Core i5-4570.
Die leistungsstärksten Prozessoren gehören zur i7-Klasse. Auch sie haben vier Prozessorkerne, werden unter Windows dank Hyperthreading aber als acht Kerne erkannt. Das optimiert die Auslastung der Prozessorkerne und sorgt für einen Leistungszuwachs. Die Taktraten liegen zwischen 2,5 und 3,5 GHz. Als Grafikprozessor kommt ein HD4600 GT2 zum Einsatz, dessen Takt bei 350 MHz liegt. Der Third-Level-Cache wächst bei den i7-Modellen auf 8 MByte an. Diese Prozessoren gehören in High-End-PCs. Wer höchste Leistung mit einem Haswell-Prozessor möchte, der sollte zum übertaktbaren Intel Core i7-4770K für rund 300 Euro greifen.
3. Teil: „Turbo-Boost der i5- und i7-CPUs sowie Grafikkern“

Turbo-Boost der i5- und i7-CPUs sowie Grafikkern

Die Haswell-Prozessoren der i5- und i7-Klasse können zwei ihrer vier Kerne abschalten, wenn diese nicht ausgelastet werden. Damit stehen Energiereserven zur Verfügung. Diese nutzt der Prozessor, um die beiden verbliebenen aktiven Kerne zu übertakten. Um bis zu  700 MHz kann der Takt der aktiveren Kerne damit steigen.
Tabelle:

Sinnvoll ist dies vor allem dann, wenn Programme ausgeführt werden, die nicht für den Mehrkernbetrieb optimiert sind oder die höchstens zwei Kerne gleichzeitig belasten können. Indem der Takt der verbliebenen Kerne erhöht wird, steigt die Rechenleistung dieser Kerne an und das Programm wird signifikant beschleunigt. Prozessoren der i3-Klasse fehlt der Turbomodus.

30 Prozent schnellerer Grafikkern

Haswell-Prozessoren haben mehrere CPU- und einen Grafikkern. Der Grafikkern der Haswell-Prozessoren unterstützt nun DirectX 11.1 sowie OpenGL 4.0. Beides sind Grafikbibliotheken für Spieleentwickler.
Außerdem lassen sich bis zu drei Monitore gleichzeitig mit einem Bildsignal speisen und damit etwa ein Windows-Desktop auf drei Monitore erweitern. Auch die lizenzfreie Alternative zu HDMI, Displayport 1.2, wird nun direkt unterstützt.
Die Grafikleistung der Haswell-Prozessoren reicht allemal für das ein oder andere Spiel aus. Das bedeutet auch, dass sich Windows pro­blemlos in hoher Auflösung mit allen Effekten darstellen und sich auch Full-HD- und sogar 4K-Videomaterial wiedergeben lässt. Im Vergleich zu Ivy Bridge ist die Grafikleistung bei Haswell um 30 Prozent gestiegen.
4. Teil: „So erkennen Sie einen Haswell-Prozessor“

So erkennen Sie einen Haswell-Prozessor

Die Core-i-Prozessoren gibt es bei Intel jetzt bereits seit einigen Jahren. Um die verschiedenen Generationen auseinanderzuhalten, verwendet Intel einen speziellen Zahlencode in der Bezeichnung des Prozessors. Zuerst folgt die Markenbezeichnung, anschließend die Angabe der Prozessorgeneration, dann die dreistellige Modellnummer und schließlich ein Buchstabe, der die Produktlinie kennzeichnet.
  • Modellname: Intel verwendet bei der Bezeichnung seiner Prozessoren einen Buchstaben- und Zahlencode. Jede Stelle im Namen hat eine Bedeutung.
Haswell ist die vierte Core-i-Generation, deshalb beginnt die Nummer eines Haswell-Prozessors nach der Markenbezeichnung mit einer 4, etwa Intel Core i7-4770. Der Core i7-3770 ist ein Ivy-Bridge-Prozessor, stammt also aus der dritten Generation. Der gleiche Prozessor auf Basis von Broadwell, dem Nachfolger von Haswell, würde die Bezeichnung Intel Core i7-5770 tragen.
Es gibt aber eine wichtige Ausnahme: Auch die als Core-i7-Extreme bezeichneten Modelle tragen eine 4 als Generationskennung, etwa der i7-4960X, obwohl diese auf Ivy Bridge basieren. Sie setzen zudem den Sockel 2011 voraus und sind deutlich teurer als normale High-End-Prozessoren.

Das bedeuten die Buchstabencodes

Wenn Sie sich nach einem Core-i-Prozessor umsehen, dann finden Sie in den Modellbezeichnungen immer wieder Buchstaben nach der Modellnummer, etwa K, S oder T. Diese Buchstaben kennzeichnen eine Besonderheit des Prozessors.
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Nach WLAN-n kommt WLAN-ac. Final ist der Standard noch nicht, dennoch bieten die Hersteller schon eine Vielzahl von Geräten an. com! zeigt die besten Mainboards mit WLAN-ac im Überblick.
Alle Prozessoren, die mit einem K enden, etwa der i7-4770K, haben einen frei wählbaren Multiplikator. Das heißt: Der Prozessor kann problemlos übertaktet werden, setzt aber voraus, dass Sie ein Mainboard mit einem Z87-Chipsatz haben.
Folgt nach der Modellnummer ein S, dann heißt das, dass der Prozessor leistungsoptimiert ist. Anstatt der sonst üblichen 84 Watt erzeugt ein Prozessor wie der i5-4570S nur 65 Watt Abwärme. Die Kühlung für den Prozessor kann einfacher ausfallen und ist damit ent­weder kleiner oder leiser. Das ist vor allem für Office-PCs interessant. Damit das möglich ist, wird die Taktrate des Prozessors ab Werk reduziert. So hat das Prozessormodell Core i5-4440 einen Takt von 3,1 GHz, der Core i5-4440S dagegen nur einen Takt von 2,8 GHz.
Noch weniger Energie benötigt ein Prozessor, wenn er am Ende mit einem T gekennzeichnet ist, etwa der Core i5-4570T. Diese Prozessoren erzeugen lediglich 35 bis 45 Watt Abwärme. Das entspricht knapp der Hälfte der normalen Verlustleistung. Vergleicht man den Core i5-4570 mit dem Core i5-4570T, dann wird klar, wie Intel das schafft. So wird bei dem T-Modell nicht nur der Takt von 3,2 auf 2,9 GHz reduziert, sondern auch die Anzahl der Prozessorkerne von 4 auf 2. Dafür sinkt die TDP (Thermal Design Power), die maximal abgegebene Wäremeleistung, aber auch von 84 auf nur 35 Watt.
Obwohl die Leistung des i5-4570T insgesamt geringer ist als die des i5-4570, liegt der Preis des Energiesparmodells über dem des Leistungsmodells. Der Preis sagt also nicht direkt etwas über die Leistungsfähigkeit des Prozessors aus.
5. Teil: „Boxed- oder Tray-Versionen der Haswell-CPUs“

Boxed- oder Tray-Versionen der Haswell-CPUs

Haben Sie sich für ein Prozessormodell entschieden, dann stehen Sie in der Regel noch vor der Wahl, ob Sie die Boxed- oder die Tray-Version des Prozessors kaufen sollen. Preislich ist die Tray-Version im Schnitt 5 Euro günstiger als die Boxed-Version. Der Aufpreis kann sich aber lohnen.
  • Boxed-Lüfter: Der Boxed-Lüfter ist kompakt, kühlt den Prozessor aber zuverlässig. Er kann unter Umständen laut werden.
Tray bedeutet, dass ausschließlich der Prozessor in einer kleinen Pappschachtel an Sie verschickt wird. Normalerweise sind die Tray-Versionen für Hersteller gedacht, damit diese nicht mit aufwendigen Verpackungen hantieren müssen. Die Garantiezeit ist meist auf ein Minimum reduziert.
Boxed-Version bedeutet hingegen, dass der Prozessor in einer großen Verpackung inklusive eines passenden Lüfters geliefert wird. Der Lüfter reicht aus, um den Prozessor auch in hochbelasteten Situationen zuverlässig zu kühlen. Zusätzlich bietet Intel auf Boxed-Prozessoren eine dreijährige freiwillige Garantie. Für 5 Euro mehr gegenüber der Tray-Version erhalten Sie also einen deutlichen Mehrwert, weshalb Sie immer zur Boxed-Version greifen sollten.
Wenn Sie nicht den Boxed-Lüfter verwenden möchten, dann benötigen Sie einen CPU-Lüfter, der zum Sockel 1150 passt. Das gilt im Prinzip für alle Lüfter, die auch schon für Sockel 1155, also Sandy Bridge und Ivy Bridge, passten. Ob Ihr vorhandener Lüfter kompatibel ist, kann aber nur die Webseite des Herstellers zuverlässig sagen.
6. Teil: „Passende Mainboards für die Haswell-Prozessoren“

Passende Mainboards für die Haswell-Prozessoren

Zum neuen Haswell-Prozessor benötigen Sie auch ein neues Haswell-Mainboard. Dabei kommt es vor allem darauf an, dass das Mainboard das richtige Format für Ihr aktuelles Gehäuse hat und dass das Mainboard den zum Prozessor passenden Chipsatz nutzt. Darauf müssen Sie achten.

Die richtige Mainboard-Größe

Mainboards gibt es in unterschiedlichsten Formfaktoren. Am verbreitetsten ist der Formfaktor ATX, der eher länglich ist, ähnlich einem DIN-A4-Blatt. ATX passt in fast alle Midi- und Big-Tower. Auch das kleinere, meist quadratische Micro-ATX-Format kommt oft zum Einsatz, aber eher in kleinen Gehäusen wie Mini-Towern. Noch kleiner ist das ITX-Format, das für Mini-PCs verwendet wird.
Tabelle:

Für alle drei Formfaktoren, ATX, Micro-ATX und ITX, gibt es Mainboards mit Haswell-Chipsatz. Sie variieren in der Chipsatz-Version und in der Ausstattung, etwa bei der Anzahl der Steckplätze sowie der USB-3.0- und SATA-III-Anschlüsse.

Es gibt sechs Haswell-Chipsätze

  • Boxed-Version: Wenn Sie einen Haswell-Prozessor kaufen, dann legen Sie die 5 Euro für die Boxed-Version drauf. Sie erhalten einen Lüfter dazu und drei Jahre Herstellergarantie.
Alle Mainboards für Haswell-Prozessoren haben einen Chipsatz mit einer 80er-Nummer. Der Codename für die Chipsätze ist Lynx Point. Mit dem Chipsatz legt Intel fest, welche Fähigkeiten und Ausstattungsmerkmale ein Mainboard haben kann. Welche davon tatsächlich umgesetzt werden, hängt jedoch vom Mainboard-Hersteller ab. Es gibt sechs verschiedene Haswell-Chipsätze. Alle sechs Chipsätze bieten grundsätzlich HD Audio, einen Gigabit-Netzwerkanschluss und unterstützen bis zu drei Monitore sowie PCI Express 2.0 und PCI Express 3.0.
Drei der Chipsätze sind für den Consumer-Bereich vorgesehen, namentlich Z87, H87 und H81, und daher ideal für jeden Heim-PC. Sämtliche 87er-Chipsätze können bis zu acht USB-2.0-Anschlüsse und bis zu sechs USB-3.0-Anschlüsse haben sowie bis zu sechs SATA-III-Schnittstellen. Beim H81-Chipsatz reduziert sich die Zahl auf jeweils zwei USB-3.0- und SATA-III-Anschlüsse.
Für den Business-Bereich sind der Q87-, der Q85- und der B85-Chipsatz gedacht. Die 85er-Chipsätze erlauben maximal vier SATA-III-Anschlüsse und vier USB-3.0-Anschlüsse. Der Q87-Chipsatz ist außerdem mit Intels vPro-Technik ausgestattet. Darunter sind Funktionen für die Fernwartung und Fernüberwachung eines PCs zusammengefasst. Die Ausstattungsunterschiede der Chipsätze machen sich beim Preis des Mainboards bemerkbar.
7. Teil: „Mainboards mit H87-Chipsatz und der USB-Bug“

Mainboards mit H87-Chipsatz und der USB-Bug

Von den sechs verfügbaren Chipsätzen sind eigentlich nur zwei für den Heimanwender interessant. Sowohl für den Büro-PC als auch den Gaming-PC ist der H87-Chipsatz die ideale Wahl. Er bietet ausreichend Schnittstellen, um den PC mit verschiedenster Hardware aus- zustatten, und ist für alle Prozessoren geeignet, mit Ausnahme der übertaktbaren K-Modelle. Zu empfehlen sind die ATX-Mainboards MSI H87-G41 PC-Mate für 75 Euro und Gigabyte GA-H87-HD3 für 85 Euro sowie das etwas teurere Micro-ATX-Mainboard Intel Media DH87RL für 100 Euro.
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Das BIOS ist rund 30 Jahre alt. Jetzt kommt der Nachfolger UEFI (Unified Extensible Firmware Interface). UEFI hat eine grafische Bedienoberfläche und lässt sich mit der Maus bedienen.
Wenn Sie sich für einen übertaktbaren Haswell-Prozessor entscheiden, etwa den Core i7-4770K, dann müssen Sie ein Mainboard mit dem Z87-Chipsatz wählen. Denn nur dieser Chipsatz ermöglicht es, die Übertaktungsfunktionen des Prozessors überhaupt zu nutzen. Ansonsten müssten Sie nicht das K-Modell nehmen. Zu empfehlen sind das Asus Z87-A (C2) für 110 Euro und das MSI Z87M-G43 für 90 Euro.
Für den Fall, dass Sie einen möglichst günstigen und einfachen PC zusammenstellen wollen, greifen Sie zu einem Mainboard mit B85- oder H81-Chipsatz, etwa dem Asrock B85 Pro4 für 60 Euro, dem Asrock H81M-HDS für 40 Euro oder dem Gigabyte GA-B85M-D3H für 70 Euro.

USB-Fehler im Haswell-Chipsatz

  • USB-Bug: In Kombination mit bestimmten USB-3.0-Sticks kommt es bei Haswell zu einem kleinen Bug, der laut Intel aber nicht zu einem Datenverlust führt.
Die Sandy-Bridge-Chipsätze von Intel hatten einen SATA-Bug, bei dem langfristig die Gefahr eines Datenverlusts bestand, weshalb Intel zahlreiche PCs zurückrief. Bei Haswell gibt es den USB-Bug. Der ist aber weitaus harmloser als der SATA-Bug, weshalb die Mainboards und Notebooks mit dem Bug dennoch verkauft werden.
Der Fehler tritt nur unter ganz bestimmten Bedingungen auf. Fährt ein PC aus dem Ruhezustand oder Standby-Modus hoch und war beim Herunterfahren ein USB-3.0-Stick angeschlossen, dann soll dieser USB-Stick nicht erst neu erkannt werden, sondern sofort als Laufwerk zur Verfügung stehen. Das funktioniert aber in Verbindung mit USB-Sticks nicht, die einen bestimmten, von Intel nicht näher benannten Kontroller verwenden. Stattdessen wird erneut eine Erkennung durchgeführt und es erscheint ein Dialogfenster.
Internen Tests von Intel zufolge führt dieses Verhalten nicht zu einem Datenverlust. Stattdessen ist es nur ein unerwünschter Effekt, der sich aber auch nicht durch einen Software-Patch beheben lässt. Es muss also ein korrigierter Chipsatz verwendet werden. Von dem Fehler sind sämtliche Chipsätze mit dem C1-Stepping betroffen. Laut Aussagen von Intel und der Hardware-Hersteller lässt sich grob der August 2013 als Grenze ziehen. Geräte, die nach diesem Zeitpunkt hergestellt wurden, sind vom USB-Bug höchstwahrscheinlich nicht mehr betroffen.
Bei Asus sind die Mainboards mit korrigiertem Chipsatz am Modellnamen zu erkennen, der um das Kürzel C2 erweitert wurde, etwa Asus Z87-A (C2). Bei MSI weist ein Aufkleber auf der Packung auf einen Chipsatz mit C2-Stepping hin.
8. Teil: „Arbeitsspeicher, Laufwerke und kompatible Netzteile“

Arbeitsspeicher, Laufwerke und kompatible Netzteile

Noch setzt Intel auf DDR3-Arbeitsspeicher und unterstützt maximal Module bis 1600 MHz Taktung. DDR3-Arbeitsspeicher gibt es bereits seit 2007, sodass viele aktuelle und einige ältere PCs bereits mit diesem Arbeitsspeichertyp bestückt sind.
  • DDR3-Speicher: Bei Haswell setzt Intel weiterhin auf DDR3-Arbeitsspeicher. Verwenden Sie ein Kit aus zwei Modulen, um die doppelte Datenrate zu erreichen.
Falls Sie Ihren PC aufrüsten, können Sie also unter Umständen Ihren bereits vorhandenen Arbeitsspeicher weiterverwenden. Falls Sie neuen kaufen müssen, entscheiden Sie sich für ein Arbeitsspeicherkit bestehend aus zwei Modulen. Das verdoppelt die Datenrate.
Auch Ihre bereits vorhandenen Laufwerke wie Festplatten, SSDs und DVD-Brenner, die mit SATA am Mainboard angeschlossen werden, können mit einem Haswell-Mainboard genutzt werden. Der SATA-Standard ist abwärtskompatibel, sodass es keine Rolle spielt, ob das Mainboard bereits das schnellere SATA III unterstützt, ihre Laufwerke aber nur SATA I. Werden Ihre Laufwerke aber noch per IDE angeschlossen, dann können Sie diese nicht mehr mit einem Haswell-Mainboard verwenden.
Gleiches gilt für Erweiterungskarten. PCI Express ist vollständig abwärtskompatibel. Alte Steckkarten, solange sie auf PCI Express basieren, lassen sich deshalb auch in neuen Haswell-Mainboards nutzen. Handelt es sich hingegen um PCI-Erweiterungskarten oder gar AGP-Grafikkarten, dann passen diese nicht mehr in ein Haswell-Mainboard und müssten ersetzt werden.

Netzteil muss kompatibel sein

  • Thermaltake Munich 430W: Dieses Netzteil ist zu den neuen Haswell- Prozessoren kompatibel. Ob Ihr Netzteil ebenfalls kompatibel ist, entnehmen Sie der Webseite des Netzteilherstellers.
Ein neuer Spannungswandler in Haswell-Prozessoren erlaubt neue Stromsparmodi. Nur 0,05 Ampere benötigt der Prozessor in diesen Stromsparmodi. Das entspricht etwa einem Zehntel dessen, was das Netzteil normalerweise mindestens liefern muss. Viele Netzteile schalten automatisch ab, wenn vom System weniger als 0,5 Ampere angefordert werden.
Haswell setzt deshalb, zumindest wenn Sie die neuen Stromsparmodi namens C6 und C7 nutzen möchten, ein kompatibles Netzteil voraus. Möchten Sie die Stromsparmodi nicht nutzen, dann benötigen Sie auch nicht in allen Fällen ein neues Netzteil. Schließlich haben viele Mainboard-Hersteller im BIOS beziehungsweise UEFI eine Op­tion hinterlegt, mit der sich der C6- und C7-Modus abschalten lässt. Wer aufrüsten möchte, der sollte in den technischen Details seines Netzteils die Kompatibilität zu Haswell prüfen. Die meisten Hersteller führen für ihre Netzteile Kompatibilitätslisten im Internet. Haswell-kompatible Netz­teile mit hohem Wirkungsgrad bekommen Sie aber bereits für rund 40 Euro, zum Beispiel das Thermaltake Munich 430W.

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