16.04.2013
PC im Eigenbau
1. Teil: „Der ideale PC — die Anleitung“
Der ideale PC — die Anleitung
Autor: Mark Lubkowitz
Der Zusammenbau eines PCs ist kein Hexenwerk, aber auch nicht trivial. Was zu tun ist und was Sie beachten müssen, lesen Sie in diesem Artikel.
Elektronische Komponenten sind empfindlich und verzeihen Fehler nur selten. Wenn Ihnen feinmotorisches Geschick nicht in die Wiege gelegt ist, dann bauen Sie den idealen PC nicht selbst zusammen. Übertragen Sie die Aufgabe lieber einem Bekannten oder Fachmann. Ein Ausrutscher mit dem Schraubendreher oder eine verkehrt eingesetzte CPU reichen aus, um die Komponenten dauerhaft zu schädigen. Bevor Sie mit dem Zusammenbau loslegen, müssen Sie ein paar Vorbereitungen treffen.
Details zu allen in diesem Workshop verwendeten PC-Komponenten finden Sie im Artikel „Der ideale PC — die Komponenten“ sowie in der dazugehörenden Bilderstrecke.
Das Werkzeug
Sie benötigen nur ein Werkzeug: einen Schraubendreher für Kreuzschlitzschrauben. Damit öffnen Sie das PC-Gehäuse und befestigen einzelne Komponenten wie Mainboard, Netzteil oder Festplatte. Der Kopf des Schraubendrehers sollte eine mittlere Größe haben. Hin und wieder gibt es auch Kreuzschlitzschrauben, die einen ungewöhnlich großen und klobigen, seitlich angerauten Kopf haben. Das sind Rändelschrauben, die sich auch von Hand drehen lassen.
Wenn Sie im oder am Gehäuse Schrauben anziehen, dann gehen Sie behutsam dabei vor. Die Gewinde sind sehr fein und nur wenige Millimeter stark. Zu viel Anzugsmoment zerstört das Gewinde und die Schraube rutscht durch. Ziehen Sie Schrauben also niemals fest an, sondern immer nur bis zum ersten Widerstand.
Statische Aufladung
Die gleiche statische Aufladung, die Ihnen beim Griff an die Türklinke einen Schlag versetzt, kann an Bauteilen wie dem Arbeitsspeicher schwere Schäden verursachen. Bevor Sie den PC zusammenschrauben, sollten Sie sich deshalb auf jeden Fall erden. Fassen Sie dazu an einen Heizkörper oder an das Gehäuse eines anderen mit dem Stromnetz verbundenen PCs. Auch während des Zusammenbaus sollten Sie sich ab und zu erneut erden.
Alternativ greifen Sie zu einem Erdungsarmband, das etwa 10 bis 20 Euro kostet. Die Schlaufe des Armbands wird ums Handgelenk gelegt und das Band dann etwa mit der Heizung verbunden.
Geduld
Seien Sie beim Zusammenbau geduldig. Sehen Sie sich die Komponente und die Stelle, an die sie gehört, ganz genau an. Überlegen Sie in Ruhe, wie Sie die Komponente an den vorgesehenen Platz bewegen, ohne anzuecken. Kraft brauchen Sie beim Einbau nicht, sondern Fingerspitzengefühl und Augenmaß. Wenn eine Komponente nicht quasi von allein an ihren Platz rutscht, dann ist der Platz eventuell nicht der richtige.
2. Teil: „Haupteinheit“
Haupteinheit
CPU sockeln
Intel macht den Einbau einer CPU besonders einfach. Denn anstelle von mehreren Hundert Beinchen als Kontaktstelle zum Mainboard nutzt Intel heute kleine Plättchen. Der Vorteil: Beim Ein- und Ausbau des Prozessors werden keine Beinchen mehr verbogen, ein Verkanten ist nicht möglich.
Lüfter montieren
An der Unterseite des Lüfters ist eine Plastikabdeckung. Sie schützt nicht den Lüfter, sondern die bereits aufgebrachte Wärmeleitpaste. Deren Aufgabe ist es, einen luftfreien Kontakt zwischen der CPU und dem Kühlkörper herzustellen. Das Problem: Die Paste ist weich und kann leicht verschmiert werden. Fassen Sie die Paste also nicht an.
Die Kühlerbeine müssen Sie zur Arretierung nach unten drücken und dann – wie aufgezeichnet – einen Viertelkreis nach links drehen. Alle vier Beine müssen fest sitzen und arretiert sein. Andernfalls kann es passieren, dass der Lüfter keinen ausreichenden Kontakt zur CPU hat und diese überhitzt oder der Lüfter sogar abfällt.
Lüfter anschließen
Arbeitsspeicher einsetzen
Die vier Arbeitsspeicherbänke haben zwei Farben: Weiß und Blau. Stecken Sie die beiden Riegel des Arbeitsspeicher-Kits unbedingt in die weißen Bänke. Nur dann kann der Prozessor auf beide Module gleichzeitig zugreifen und die Schreib- und Leserate wird verdoppelt.
3. Teil: „Gehäuse“
Gehäuse
Blende einsetzen
Jedem neu gekauften Mainboard liegt eine rechteckige Blende bei, die auch I/O-Shield genannt wird. Denn: Die Anschlüsse eines Mainboards variieren in Art, Anzahl und Anordnung. Die dem Mainboard beiliegende Blende passt exakt zu den Anschlüssen des Mainboards und in die rechteckige Aussparung an der Rückseite des Gehäuses.
Abstandshalter einschrauben
Mainboard einbauen
Mainboards werden hochkant im Gehäuse eingebaut, sodass die beiden kurzen Seiten parallel zur Ober- und Unterund die beiden Längsseiten parallel zur Vorder- und Rückseite verlaufen.
Wenn Sie das Mainboard absenken, dann gewährleisten Sie, dass die mittlere Öffnung in der Platine genau über dem Abstandshalter mit dem Stift sitzt. Ragt der Stift einige Millimeter durch die Platine hindurch, dann liegt das Mainboard richtig auf und kann nicht mehr verrutschen. Rücken Sie es dann so zurecht, dass die Öffnungen im Mainboard genau über den Gewinden der Abstandshalter liegen und Sie alle Schrauben ohne Widerstand und Kraft zum Fixieren des Boards eindrehen können.
4. Teil: „Front-Panel“
Front-Panel
Front-Panel mit Mainboard verbinden
Von der Vorderseite des Gehäuses führt eine Kabelpeitsche mit vielen kleinen Steckern in den Innenraum. Sie sind mit „Power“, „HDD“, „Reset“ oder „USB“ beschriftet.
Der Stecker mit dem regenbogenfarbenen Kabel und der Beschriftung „HD AUDIO“ ist für den vorderen Audioein- und -ausgang vorgesehen. Er gehört an den mintgrünen Anschluss mit der Bezeichnung „F_AUDIO“. Wichtig: In der Pfostenleiste fehlt ein Pin und im Stecker ist eine Buchse verschlossen. Richten Sie den Stecker also so aus, dass keiner der Pins verbogen wird.
Der schwarze Pfostenstecker mit dem rot-weiß-grün-schwarzen Kabel und der Beschiftung „USB“ gehört in den Anschluss „F_USB1“. Er verbindet die beiden vorderen USB-Anschlüsse mit dem Mainboard. Auch hier fehlt ein Pin und eine Buchse am Stecker ist verschlossen. Achten Sie also wieder darauf, dass der Stecker richtig herum aufgesteckt wird.
Polung erkennen
Damit die LEDs leuchten, müssen Sie auf die richtige Polung achten. Auf dem Stecker ist dazu seitlich ein kleines Dreieck aufgebracht. Die Pins der Pfostenleiste sind einerseits farblich markiert, andererseits mit einem schwarzen Plus-Zeichen markiert. Stecken Sie den jeweiligen Stecker so auf, dass er alle Pins einer Farbgruppe aufnimmt, und achten Sie darauf, dass die mit dem Dreieck markierte Buchse den mit dem Plus markierten Pin aufnimmt.
5. Teil: „Netzteil“
Netzteil
Einsetzen und festschrauben
Das Netzteil wird so eingesetzt, dass die Buchse für das Stromkabel nach hinten zeigt und der Lüfter zum Gehäuseboden. Dem Netzteil liegen zudem vier Schrauben bei. Verwenden Sie diese, um das Netzteil von außen an der Gehäuserückseite festzuschrauben.
Den Winkel brauchen Sie nicht nachträglich wieder einzusetzen.
Stecker verbinden
Der Hauptstecker ist kaum zu übersehen und besteht aus zwei Teilen. Beiden Teile gehören in die große, mit „ATX“ beschriftete Leiste neben dem Arbeitsspeicher. Die Stecker sind verdrehsicher. Achten Sie beim Einsetzen darauf, dass die beiden weißen Pfeile auf den ungleichen Steckerhälften zueinander zeigen und die Halteklammer des Steckers Richtung Gehäusefront.
An einem gelb-schwarzen Strang des Netzteils sind zwei 4-polige Stecker. Stecken Sie einen der beiden – es passt nur einer – in die mit „ATX_12V“ beschriftete Buchse. Sie befindet sich oben links auf dem Mainboard zwischen Prozessorsockel und den externen Anschlüssen.
6. Teil: „Laufwerke und Grafikkarte“
Laufwerke und Grafikkarte
Zum Schluss bauen Sie in das Gehäuse die Laufwerke und danach die Steckkarten ein.
Laufwerke einbauen
Im Fall eines optischen Laufwerks, das auch von außen her zugänglich sein muss, müssen Sie zuerst noch die Blende des Laufwerkschachts entfernen. Optische Laufwerke schiebt man anschließend von vorn ins Gehäuse.
Jedes Laufwerk muss einzeln per SATA-Kabel mit dem Mainboard verbunden werden. Festplatte und SSD gehören an die schnellsten Anschlüsse, etwa SATA III, für ein optisches Laufwerk reicht hingegen auch SATA I. Strom braucht jedes Laufwerk. Den bekommt es von den Steckern des Netzteils mit dem L-förmigen Innenleben.
Grafikkarte einsetzen
Brechen Sie jetzt zwei der Slotblenden aus der Gehäuserückseite heraus und zwar die zweite und die dritte von oben. Drücken Sie die Slotblenden dazu nach innen und biegen Sie sie so lange hin und her, bis die kleinen Haltestege brechen.
Setzen Sie die Grafikkarte nun senkrecht in den obersten PCI-Express-Steckplatz so ein, dass die Monitoranschlüsse sauber zwischen den Öffnungen herausgucken, aus denen Sie zuvor die Slotblenden herausgebrochen haben. Setzen Sie außen wieder die Halteschiene auf und drehen Sie die Schraube zum Fixieren ein.
7. Teil: „Der erste Start“
Der erste Start
Der Rechner fährt an, macht einen kurzen Selbsttest und piept genau ein Mal, um zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Die Komponenten werden automatisch erkannt. Prüfen Sie, ob sich der Lüfter der CPU dreht. Jetzt können Sie das Gehäuse verschließen.
Sollte der Rechner mehr als ein Mal piepen, dann schalten Sie ihn aus, kippen Sie den Schalter des Netzteils auf „0“ und prüfen Sie den festen Sitz aller Stecker und Komponenten.
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