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29.05.2012
Notebooks
1. Teil: „20 Fakten zu Ultrabooks“

20 Fakten zu Ultrabooks

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Lange Akkulaufzeit, sehr flaches und schickes Design — das sind die neuen Ultrabooks. Alle wichtigen Fragen zu Ultrabooks beantwortet dieser Artikel.
Bereits Mitte 2011 stellte Intel mit einigen Partnern auf der Messe Computex in Taiwan die neuen Ultrabooks vor. Diese Geräteklasse soll eine neue Ära bei den Notebooks einläuten.
Dazu definiert Intel den Begriff des Notebooks neu. Demnach sollen Notebooks künftig nicht mehr nur einfache mobile PCs sein, sondern mit Funktionen ausgestattet sein, wie man sie derzeit nur bei Tablets findet. Geplant sind zum Beispiel Touchscreens und Bewegungssensoren. Der Artikel zeigt, worin sich Ultrabooks und Notebooks im Einzelnen unterscheiden.
Kompakt
  • Ein Ultrabook ist ein neuer Notebook-Typ des Prozessorherstellers Intel.
  • Die neuen Notebooks sind maximal 21 mm dick, 1,4 kg schwer und arbeiten mit einem Stromsparprozessor von Intel.
2. Teil: „Was sind Ultrabooks?“

Was sind Ultrabooks?

Das Markenzeichen dieser Notebook-Gattung ist der kleine Formfaktor, das geringe Gewicht von maximal 1,4 kg, lange Akkulaufzeiten von mehr als fünf Stunden und eine akzeptable Rechenleistung, die durch Core-i-CPUs erreicht werden soll. Außerdem sollen Ultrabooks durch edle Materialien — etwa ein Aluminiumgehäuse — und eine hochwertige Verarbeitung überzeugen.

Ist die Idee völlig neu?

  • Asus Zenbook UX31: Das Gehäuse des Ultrabooks ist aus einem einzigen Block Aluminium gefräst
Nein. Der Begriff Ultrabook ist neu, aber die Art des Geräts nicht. Im weitesten Sinn handelt es sich um eine Weiterentwicklung der ULV-Notebooks, die es bereits 2009 zu kaufen gab. Diese Notebooks waren mit besonders stromsparenden Ultra-Low-Voltage-Prozessoren ausgestattet. Dadurch erreichten sie lange Akkulaufzeiten von bis zu acht Stunden. Die Preise für ULV-Notebooks lagen zwischen 500 und 1000 Euro. Die ULV-Notebooks verkauften sich jedoch nicht sehr gut und verschwanden von der Bildfläche. Die Ultrabooks sind sozusagen ein Comeback der ULV-Notebooks unter anderem Namen.

Welche Vorgaben macht Intel?

Wie bei der Centrino-Plattform ist das Ultrabook-Konzept nicht offen gestaltet. Die Notebook-Hersteller dürfen für ihre Geräte nicht aus allen verfügbaren Komponenten wählen, sondern müssen sich an einen Rahmen halten, den Intel ihnen vorgibt. Wer das nicht tut, darf sein Notebook nicht Ultrabook nennen.
Intel macht klare Vorgaben — etwa zum Gewicht, der Dicke des Gehäuses, der CPU und der Akkulaufzeit. Darüber hinaus formuliert Intel weniger verbindliche Empfehlungen dazu, was noch alles in einem Ultrabook stecken sollte — zum Beispiel eine SSD statt einer Festplatte.
Die folgenden Absätze zeigen, was das im Einzelnen heißt. Viele der Vorgaben und Empfehlungen sind in den heute verfügbaren Ultrabook-Modellen bereits umgesetzt. Andere werden wahrscheinlich erst in einer der nächsten Generationen verwirklicht.

Vergleich: Ultrabooks und Notebooks

Die Tabelle zeigt die wesentlichen Unterschiede zwischen Notebooks und Ultrabooks. Die blau hinterlegten Ausstattungsmerkmale schreibt Intel den Herstellern zwingend vor. Die grau hinterlegten Merkmale sind lediglich Empfehlungen von Intel.
Tabelle:

Ultrabooks sind leicht

  • Lenovo Ideapad U300: Mit nur 14,9 mm Höhe ist das Ultrabook eines der schlanksten seiner Art
Die Mobilität bei Notebooks steht und fällt mit dem Gewicht, daher hat Intel das maximale Gewicht für ein Ultrabook mit 1,4 kg festgeschrieben. Zum Vergleich: Ein normales Notebook wiegt meist über 2 kg.

Wie groß sind Ultrabooks?

Da niemand längere Zeit ein dickes, schweres Notebook mit sich herumtragen möchte, gibt Intel auch die maximale Bauhöhe des Ultrabooks in Abhängigkeit zur Bildschirmdiagonalen vor. Das Maximalgewicht bleibt in jedem Fall 1,4 kg.
Ultrabooks mit 14-Zoll-Displays und größer dürfen maximal 21 mm dick sein. Für Geräte mit einer Bildschirmdiagonalen kleiner 14 Zoll gilt eine maximale Dicke von 18 mm .
3. Teil: „Lange Laufzeiten“

Lange Laufzeiten

Was nützt das leichteste Notebook, wenn der Akku nach kurzer Zeit schlappmacht. In Intels Vorgaben für die Ultrabooks ist daher eine Mindest-Akkulaufzeit von fünf Stunden festgeschrieben. Intel empfiehlt aber, die Ultrabooks so zu konzipieren, dass der Akku acht Stunden und länger aushält. Um die Vorgaben zu erreichen, setzen einige Hersteller die neuen Lithium-Polymer-Akkus ein. Diese Akkutechnik hilft dabei, sehr kompakte Akkus mit einer hohen Leistung herzustellen.

Welche CPUs gibt es?

Die Ultrabooks basieren auf der Sandy-Bridge-Plattform. Aus diesem Grund arbeitet in einem Ultrabook auch ein Core-i-Prozessor. Das kann ein Core-i5- oder ein Core-i7-Prozessor sein, muss aber einen sehr geringen Stromverbrauch haben — um die langen Akkulaufzeiten zu gewährleisten. Das schränkt die Wahl auf die Ultra-Low-Voltage-Versionen der Core-i-Prozessoren ein. Diese Prozessoren verbrauchen maximal 17 Watt.

SSD statt Festplatte

Die Leistung eines Computers hängt nicht allein von der Prozessorleistung ab, sondern auch die Festplatte trägt einen entscheidenden Teil zur Gesamtperformance bei. Besonders die kleinen 2,5-Zoll-Festplatten bremsen Notebooks oft aus, da sie die Daten vergleichsweise langsam lesen. Intel empfiehlt daher SSDs oder Hybrid-Festplatten für die Ultrabooks. Hybrid-Festplatten haben einen schnellen SSD-Cache. Programmstarts und Boot-Zeiten lassen sich durch diesen Cache auf SSD-Niveau bringen.

Sensoren erwünscht

Nicht von Intel vorgeschrieben, aber empfohlen sind Sensoren wie sie bereits in Smartphones oder Tablets eingebaut sind. So könnte in Ultrabooks unter anderem GPS zur Standortbestimmung, ein Lichtsensor zur Helligkeitsregulierung des Displays oder ein Accelerometer zur Bewegungsmessung eingebaut sein. Die Sensoren werden allerdings erst im Lauf des Jahres 2012 ihren Weg in die Ultrabooks finden.

Was bedeutet Rapid Start?

  • Schnell einsatzbereit: Das Ultrabook nutzt für den Ruhezustand einen separaten Flash-Speicher mit 20 GByte. Dadurch wacht es in wenigen Sekunden aus dem Schlafmodus auf
Diese Technik bewirkt auf Ultrabooks, in denen keine SSD, sondern nur eine herkömmliche Festplatte eingebaut ist, dass das Ultrabook innerhalb weniger Sekunden aus dem Ruhezustand aufwacht. Damit das klappt, muss das Notebook einen separaten Flash-Speicher enthalten. Wenn Sie das Notebook in den Ruhezustand schicken, schreibt Windows das Speicherabbild dann nicht wie gewohnt auf die Festplatte, sondern auf den Flash-Speicher.

Was ist Smart Response?

Auch diese optionale Technik kommt in Ultrabooks mit herkömmlichen Festplatten zum Einsatz. Hier nutzt der Chipsatz eine kleine, schnelle SSD als Puffer für die Daten der normalen Festplatte. Wenn ein Anwender auf Daten zugreift, werden diese zunächst von der Festplatte gelesen und auf der SSD zwischengespeichert.
Der erste Lesezugriff ist also nur so schnell, wie die Festplatte die Daten liefern kann. Die höhere Leseleistung durch den SSD-Puffer zeigt sich erst ab dem zweiten Zugriff, wenn die Daten von der SSD kommen. Die Daten auf der SSD sind nicht flüchtig — bleiben also auch nach einem Neustart auf der SSD. Daher bleibt auch die Beschleunigung der Lesezugriffe erhalten.

Was ist Smart Connect?

Dahinter verbirgt sich eine optionale Funktion, die es bei Smartphones bereits gibt — den Empfang von Nachrichten im Ruhemodus. Bei Ultrabooks funktioniert es nur etwas anders. Schickt ein Anwender sein Ultrabook in den Ruhezustand, sorgt ein interner Timer dafür, dass es regelmäßig aufwacht, um Status-Updates, E-Mails oder News zu empfangen. Danach begibt sich das Ultrabook wieder in den Ruhezustand. Während Smart Connect aktiv ist, bleibt das Display des Ultrabooks ausgeschaltet — das spart Strom. 

Wenige Anschlüsse

  • Mehr Anschlüsse: Den Ethernet- oder VGA-Anschluss rüsten Sie bei Asus mit Adaptern nach
Aufgrund der flachen Bauweise sind Ultrabooks oft mit weniger Anschlüssen ausgestattet als herkömmliche Notebooks. Bei den meisten Geräten finden sich neben zwei USB-Anschlüssen nur noch ein HDMI-Anschluss und ein Cardreader. Einen Netzwerk-anschluss sucht man dagegen meist vergeblich. Einige Hersteller gleichen diesen Mangel mit Hilfe spezieller Adapter aus. So legt Asus seinem Zenbook einen Adapter bei, mit dem sich die Netzwerkschnittstelle nachrüsten lässt, und einen anderen Adapter für einen VGA-Monitor.

Kein optisches Laufwerk

Durch die geringe Bauhöhe bedingt werden die Ultrabooks überwiegend ohne optisches Laufwerk ausgeliefert. Hier muss der Anwender entweder in ein externes USB-Laufwerk investieren oder den Umweg über einen USB-Stick gehen.

Selten aufrüstbar

Kompakt und flach sind Ultrabooks. Dies ist auch der Grund dafür, weshalb sich viele Geräte nicht aufrüsten lassen. Weder der Arbeitsspeicher noch die Festplatte lassen sich gegen neue Komponenten tauschen. Entweder sind die Ultrabooks mit Spezialschrauben gesichert oder der Speicher ist mit der Hauptplatine verlötet. Dadurch spart zwar der Hersteller Platz, aber der Nutzer ist eingeschränkt.

Diebstahlschutz inklusive

Das Ultrabook soll im Idealfall seinen Besitzer immer begleiten. Das erhöht das Risiko, dass das Gerät gestohlen wird. Intel schreibt deshalb für künftige Ultrabook-Generationen zwei zusätzliche Sicherheitsmechanismen vor.
Die erste Schutztechnik heißt Anti-Theft Technology. Sie macht ein Ultrabook unbrauchbar, wenn es bei einem Intel-Service als gestohlen gemeldet wurde. Sobald der Dieb mit dem gestohlenen Notebook eine Internetverbindung herstellt, spielt Intel auf das Notebook eine Giftpille (poison pill) auf und macht es so unbrauchbar.
Der zweite Schutzmechanismus heißt Identity Protection. Bei dieser Technik muss sich der Anwender — beispielsweise beim Online-Shopping — durch ein zusätzliches Identitätsmerkmal authentifizieren. Dieses Merkmal kann ein USB-Stick oder eine PIN sein. Die PIN wird dynamisch von einem Chip auf dem Mainboard generiert.
4. Teil: „Für wen sind die Geräte gedacht?“

Für wen sind die Geräte gedacht?

Die Zielgruppe der Ultrabooks sind Anwender, die weder auf lange Akkulaufzeiten noch auf Rechenleistung verzichten möchten. Standardanwendungen wie Office, Videowiedergabe und einfache Spiele lassen sich mit Ultrabooks ohne Abstriche nutzen. Für Anwender hingegen, die sehr rechenintensive Aufgaben erledigen wollen — etwa Videoschnitt oder High-End-Spiele — sind Ultrabooks nicht geeignet, da ihnen die nötige CPU- und GPU-Leistung fehlt.

Sind die Geräte schon verfügbar?

Viele namhafte Hersteller haben bereits ein Ultrabook im Portfolio. Eine Übersicht mit den wichtigsten Geräten finden Sie in der Tabelle.
  • Marktübersicht: Ultrabooks

Was kosten Ultrabooks?

Da die Ultrabooks für den Massenmarkt gedacht sind, müssen auch die Preise stimmen. Intel empfiehlt für die Einsteigermodelle einen Preis von unter 1000 Euro. Einige der verfügbaren Modelle — etwa das Acer Aspire S3 — liegen mit rund 800 Euro bereits unter dieser psychologischen Grenze . Andere wiederum sind mit knapp 1300 Euro deutlich teurer, etwa das Zenbook von Asus. Im Lauf des Jahres 2012 sollen die Preise aber sinken.

Wie sieht die Zukunft aus?

Intel hat 2011 angekündigt, die Ultrabooks in drei Phasen einzuführen und weiterzuentwickeln. Die erste Stufe begann im vierten Quartal 2011. In dieser Phase wurden die Rahmenbedingungen festgelegt — die am Anfang des Artikels erläutert wurden.
  • Günstiger Einstieg: Das Acer Aspire S3 ist mit rund 800 Euro das derzeit günstigste Ultrabook
Die zweite Phase soll mit Einführung der neuen Prozessorgeneration Ivy Bridge in diesem Jahr starten. Der Ivy-Bridge-Prozessor soll gegenüber dem Vorgänger Sandy Bridge rund 20 Prozent mehr CPU- und rund 30 Prozent mehr Grafikleistung bringen. Neben einer neuen CPU ist auch geplant, die Ultrabooks dann standardmäßig mit USB 3.0 und PCI-Express 3.0 auszustatten.
Die dritte Stufe ist für das Jahr 2013 festgelegt. Dann will Intel die neuen Haswell-Prozessoren vorstellen. Diese CPUs sollen gegenüber den Sandy-Bridge-Modellen nur noch die Hälfte an Strom verbrauchen und somit die Akkulaufzeit der Ultrabooks weiter verlängern.

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