Firefox
23.11.2011
Browser
1. Teil: „Firefox 7 bis 13 — Das bringt die Zukunft“

Firefox 7 bis 13 — Das bringt die Zukunft

Firefox 7 bis 13: Das bringt die ZukunftFirefox 7 bis 13: Das bringt die ZukunftFirefox 7 bis 13: Das bringt die Zukunft
Künftig soll alle sechs Wochen eine neue Version von Firefox erscheinen. Die Zahl der neuen Funktionen wird dabei aber immer überschaubarer.
Die Mozilla-Entwickler drücken weiter aufs Tempo. Alle paar Wochen soll in Zukunft eine neue Version von Firefox erscheinen. So ist am 8. November Firefox 8 erschienen, der Veröffentlichungstermin für die Version 9 ist der 20. Dezember. Einen Überblick über die geplanten Termine bis zu Firefox 13 gibt Ihnen die Grafik „Schlag auf Schlag: Firefox 7 bis 13”.
  • Schlag auf Schlag: Firefox 7 bis 13. In nur acht Monaten wollen die Mozilla-Entwickler insgesamt sieben neue Firefox-Versionen veröffentlichen. Hier sehen Sie alle geplanten Termine.
Der Artikel stellt die Ende September erschienene Version 7 von Firefox und Firefox 8 vor. Version 7 benötigt weniger Speicher und ist dadurch flotter. Version 8 bringt dem Nutzer mehr Kontrolle über die Installation von Fremd-Erweiterungen.
Außerdem lesen Sie, welche wichtigen Weichenstellungen die Entwickler für die Zukunft planen. So wollen sie zum Beispiel stille Updates einführen, damit die Nutzer nicht mehr durch die ständigen Aktualisierungen genervt werden. Auch soll der Kompatibilitäts-Check für Add-ons abgeschafft werden. Stattdessen wird es eine schwarze Liste mit Erweiterungen geben, die inkompatibel sind.
2. Teil: „Das ist neu bei Firefox 7“

Das ist neu bei Firefox 7

  • Firefox 7.0.1: Diese Version von Firefox erschien am 30. September. Bereits am selben Tag war eine erste Beta von Firefox 8 verfügbar.
Die wichtigste Neuerung in Firefox 7 ist der verringerte Speicherbedarf. Firefox 7 soll im Durchschnitt zwischen 20 und 30 Prozent weniger Arbeitsspeicher belegen als die Vorgängerversionen. In Einzelfällen soll die Ersparnis nach Aussage der Entwickler sogar 50 Prozent betragen.
Der Browser läuft dadurch schneller, stürzt weniger oft ab und wird so auf eine bessere Akzeptanz bei den Nutzern stoßen, schreiben die Programmierer unter https://wiki.mozilla.org/Performance/MemShrink .
Bei Vergleichstests in der com!-Redaktion mit mehreren geöffneten Tabs ergab sich allerdings keine spürbare Verbesserung zwischen den Versionen Firefox 6 und 7. Im Vergleich zur Version 3.6.23 brauchte Firefox 7 immerhin 18 Prozent weniger Speicher.
  • Speicherbedarf: Der Befehl about:memory zeigt den aktuellen Speicherbedarf von Firefox detailliert an.
Geben Sie den Befehl about:memory in die Adressleiste des Browsers ein, um die aktuelle Speichernutzung selbst zu überprüfen. Der belegte Speicher steht unter dem Eintrag „Explicit Allocations“. Klicken Sie auf „Minimize memory usage“, um den Speicher aufzuräumen. Viel Ersparnis bringt diese Maßnahme allerdings nicht.
Außerdem enthält Firefox 7 erstmals eine neue Grafikschnittstelle namens Azure. Sie soll die Verarbeitung von zweidimensionalen Grafiken beschleunigen. Insbesondere Browserspiele, die viele zweidimensionale Grafiken verwenden, profitieren von den Neuerungen. Spätere Azure-Versionen sollen sich dann auch bei dreidimensionalen Elementen auswirken.
Neu eingeführt wurde außerdem ein System namens Telemetry, das Informationen über den Speicherverbrauch und die Performance an Mozilla übermittelt. Beim Update auf Firefox 7 soll der Anwender gefragt werden, ob er dieses System nutzen will. Bei Tests in der com!-Redaktion war dies allerdings nicht der Fall.
Prüfen Sie über „Firefox, Einstellungen, Einstellungen“, ob Telemetry bei Ihnen aktiviert ist. Das System sendet Daten an Mozilla, wenn unter „Erweitert, Allgemein“ das Häkchen vor „Performanz-Daten senden“ gesetzt ist. Weitere Informationen zu Telemetry finden Sie unter http://hacks.mozilla.org/2011/09/firefox-7-telemetry .
Der kurze Veröffentlichungszyklus führt aber auch immer wieder zu Fehlern. So zeigte die Version 7.0 bei manchen Anwendern einige der installierten Add-ons nicht mehr an. Die Mozilla-Entwickler mussten deshalb außerplanmäßig die Version 7.0.1 veröffentlichen, die den Fehler behob.
3. Teil: „Das ist neu bei Firefox 8“

Das ist neu bei Firefox 8

Am 8. November 2011 hat Mozilla die Version 8 von Firefox veröffentlicht. Die wichtigste Neuerung ist, dass Firefox Erweiterungen, die von anderen Programmen installiert werden, nicht mehr automatisch aktiviert. Außerdem enthält Firefox 8 erstmals eine Option, mit der sich die automatische Wiederherstellung von Tabs abschalten lässt.
Andere Neuerungen beschäftigen sich mit der Umsetzung von Webstandards und sollen Webseitenbetreibern unter anderem ermöglichen, das Kontextmenü des Browsers auf ihren Seiten zu erweitern. Damit bietet das Update nur wenig neue Funktionen, die für Endanwender interessant sind.
4. Teil: „Das ist für Firefox 9 bis 13 geplant“

Das ist für Firefox 9 bis 13 geplant

Auch von Firefox 9 gibt es bereits erste Testversionen zum Download. Die meisten Neuerungen finden aber bislang nur unter der Oberfläche statt. So soll die Javascript-Verarbeitung beschleunigt werden. Messungen des Firefox-Programmierers David Mandelin haben eine um 44 Prozent schnellere Javascript-Umsetzung ergeben.
Es ist möglich, dass die erste und zweiten Beta von Firefox 9 weitere Änderungen enthalten wird, die noch nicht in die Alpha-Versionen integriert wurden. Wenn Sie die Testversion ausprobieren wollen, sollten Sie sie am besten nur in einer virtuellen Maschine installieren.
Über die geplanten Funktionen in den bereits terminierten Firefox-Versionen 10 bis 13 ist noch wenig bekannt. Es gibt allerdings mehrere wichtige Änderungen wie stille Updates, die bereits angekündigt wurden. Mehr darüber lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
5. Teil: „Blick in die Zukunft von Firefox“

Blick in die Zukunft von Firefox

Die aktuelle Update-Politik von Mozilla stößt bei vielen Anwendern auf wenig Begeisterung. Das ändert aber nichts daran, dass die Mozilla-Entwickler an ihrem Plan festhalten. Um den Unmut der Nutzer etwas zu dämpfen, sollen Updates in Zukunft automatisch eingespielt werden. Außerdem wird der Kompatibilitäts-Check für Add-ons wegfallen.

Stille Updates

  • Stille Updates: Der neue Windows-Dienst „Mozilla Application Updater“ soll Aktualisierungen für Firefox installieren, ohne den Anwender zu nerven.
Die Entwickler arbeiten an einem Windows-Dienst namens „Mozilla Application Updater“, der sich um die Aktualisierung von Firefox, Thunderbird und anderen Mozilla-Programmen kümmern soll.
Dieser Systemdienst wird nach neuen Updates im Internet suchen und diese dann automatisch installieren. Ursprünglich war geplant, dass er automatisch mit Windows startet. Derzeit favorisieren die Entwickler jedoch ein Modell, bei dem der Dienst nur auf Anfrage gestartet wird.
Der Mozilla Application Updater soll verhindern, dass die Benutzerkontensteuerung von Windows jedes Mal ein Warnfenster öffnet, wenn ein Update für eines der Mozilla-Produkte veröffentlicht wurde. Das ist möglich, weil der Updater als Systemdienst laufen soll. Eingeführt wird der neue Dienst voraussichtlich Anfang kommenden Jahres.
Bereits jetzt lässt sich das Hinweisfenster abschalten, mit dem Firefox auf jedes neue Update hinweist. Geben Sie dazu about:config in die Adressleiste des Browsers ein und klicken Sie auf „Ich werde vorsichtig sein, versprochen!”.
Geben Sie dann in das Feld hinter „Filter” browser.startup.homepage_override.mstone ein. Klicken Sie auf den gefundenen Eintrag und ändern Sie den „string-Wert” in ignore. Nach einem Neustart des Browsers ist das Infofenster deaktiviert. 

Änderungen bei Add-ons

  • Kompatibilitäts-Check: Bald soll dieser lästige Check wegfallen, dem bislang viele Add-ons zum Opfer fielen.
Die häufigen Updates führen zu einem weiteren Problem: Nicht jeder Autor einer Erweiterung für Firefox aktualisiert auch laufend sein Add-on.
In jeder Erweiterung ist aber bislang genau hinterlegt, bis zu welcher Firefox-Version sie auf jeden Fall funktioniert. Überspringt der Browser diese Marke, wird das Add-on deaktiviert. In vielen Fällen würde es aber problemlos weiterfunktionieren.
Voraussichtlich ab Firefox 10, der am 31. Januar 2012 erscheinen soll, wird dieser Kompatibilitäts-Check abgeschafft. Alle Add-ons gelten dann automatisch als kompatibel, außer sie stehen auf einer von Mozilla verwalteten schwarzen Liste.
Wie jede schwarze Liste birgt aber auch diese Risiken. So ist etwa noch offen, was passiert, wenn Angreifer die Kontrolle über die schwarze Liste erlangen und dann eine wichtige Erweiterung wie Noscript daraufsetzen. 

Versteckte Versionsnummer

  • Versionsnummer: Sie wird künftig wohl nur angezeigt, wenn Sie about:support eintippen.
Für viel Aufregung hat ein Beitrag des Mozilla-Entwicklers Asa Dotzler gesorgt, in dem er das Verstecken der Versionsnummer anregte. Bislang zeigt Firefox unter „Hilfe, Über Mozilla Firefox“ seine Versionsnummer an — so wie praktisch jedes andere Windows-Programm. Dotzler beabsichtigt, dies abzuschaffen. Stattdessen soll dort nur noch der Zeitpunkt des letzten Updates stehen, also zum Beispiel „Zuletzt aktualisiert vor 20 Minuten“.
Nur wenn der Anwender about:support in die Adressleiste des Browsers eintippt, würde er die wirkliche Version zu sehen bekommen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist aber unklar, ob der Vorschlag umgesetzt wird.

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