Das ist neu bei Firefox 10

Die Entwickler von Firefox behalten die Veröffentlichung neuer Versionen in kurzen Abständen bei: Am 22. März 2011 ist Firefox 4 erschienen, am 31. Januar 2012 ist Mozilla bereits bei Firefox 10 angekommen und im März 2012 ist die Veröffentlichung von Firefox 11 geplant. Firefox 10 bringt einige optische Veränderungen mit, geht anders mit den Add-ons um und unterstützt weitere Elemente der kommenden Standards HTML5 und CSS3.

Die Abbildung zeigt die geplanten Termine der nächsten Firefox-Versionen. ESR steht für Extended Support Release. Dabei handelt es sich um eine spezielle Firefox-Version für den Unternehmenseinsatz.

Firefox 10 zeigt einige kosmetische Korrekturen auf der Bedienoberfläche. So ist der Vorwärts-Button standardmäßig verschwunden. Er wird erst dann wieder eingeblendet, wenn es auch etwas zum Vorwärtsblättern gibt. Also immer dann, wenn Sie zuvor den Zurück-Button benutzt haben. Die Suchleiste, die Sie über die Tastenkombination [Strg F] erreichen, hat nun das gleiche Erscheinungsbild wie die Add-on-Leiste.

In der Add-on-Leiste unterscheidet Firefox jetzt zwischen den klassischen Erweiterungen und den neuen, SDK-basierten Add-ons. Erstere lassen sich nicht frei anordnen und sind hell hinterlegt. Mehr Informationen zu den neuen Add-ons finden Sie auf der Mozilla-Webseite Builder und SDK: Add-ons schnell und einfach erstellen.

Eine kleine Veränderung betrifft das Scrollen auf einer Webseite. Wenn Sie die Taste [Aufwärts-Pfeil] oder [Abwärts-Pfeil] drücken, dann scrollt Firefox nun zwei Zeilen nach oben oder unten statt wie bisher eine Zeile.

Manche Programme wie CPU-Z bringen bei der Installation gleich ein passendes Add-on für Firefox mit. Damit dies nicht unbemerkt geschieht, sorgt Firefox 10 für mehr Kontrolle: Version 10 deaktiviert Add-ons von Drittanbietern so lange, bis Sie die Wahl getroffen haben, das Add-on zu verwenden oder zu löschen.

Zudem sind alle Erweiterungen standardmäßig kompatibel. In der Vergangenheit gab es bei neuen Browserversionen oft Probleme. Add-ons, die nicht als kompatibel markiert waren, konnten nicht installiert werden. Man musste erst einmal warten, bis die Autoren die entsprechende Markierung setzten.

Allerdings behalten die Autoren der Add-ons die Möglichkeit, eine Kompatibilitätsprüfung durch Firefox 10 zu erzwingen. Die Kehrseite der Medaille: Wenn eine Erweiterung tatsächlich nicht kompatibel ist, dann stürzt der Browser möglicherweise ab. Wenn Sie das alte Verhalten bevorzugen, dann können Sie es reaktivieren: Geben Sie about:config in das Adressfeld des Browsers ein und suchen Sie die Einstellung extensions.strictCompatibility. Mit einem Doppelklick setzen Sie deren Wert auf „true“.

HTML5 und CSS3 machen auf Webseiten vieles möglich, was sonst nur mit Flash zu realisieren war — wenn überhaupt. So lassen sich mit HTML5 Filme und Musik in eine Webseite einbetten, und CSS3 ermöglicht Animationen. Die Unterstützung dieser kommenden Standards ist bei Firefox schon recht weit. Mit Version 10 kommen noch ein paar weitere Elemente hinzu.

So ist es bei HTML5-Videos jetzt möglich, über das Kontextmenü diverse Statistiken zum Video anzuzeigen. Dazu wählen Sie im Kontextmenü zunächst „Steuerung anzeigen“ und dann „Show Statistics“. Sie erhalten Angaben etwa zu Format, Größe und Sampling-Rate des Videos. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, HTML5-Videos im Vollbildmodus abzuspielen. Dafür klicken Sie im Kontextmenü auf „Vollbild“.

In Sachen CSS3 ist die wichtigste Neuerung, dass Firefox nun die Eigenschaft 3D Transform unterstützt. Diese CSS3-Eigenschaft ermöglicht dreidimensionale Animationen. So besteht beispielsweise das Spiel „Browser Memory“ auf der Webseite http://thewebrocks.com/demos/browsermemory nur aus CSS und Javascript. Ein weiteres Beispiel sehen Sie auf der Seite http://thewebrocks.com/demos/postercircle.

Da Mozilla den Sechswochen-Rhythmus beibehalten will, soll Firefox 11 bereits am 13. März 2012 erscheinen. Der HTML5-Video-Player soll diverse Verbesserungen erhalten, etwa einen Button, der in den Fullscreen-Modus schaltet. Die Steuerung wird nach zwei Sekunden ausgeblendet.

Firefox 11 enthält ein innovatives Entwicklerwerkzeug namens Tilt, das die Visualisierung der Struktur von Webseiten in 3D ermöglicht. Firefox-Updates werden durch den Wegfall des Sicherheitsdialogs von Windows unauffälliger. Das Adressfeld erhält ein neues Design, ebenso die Suchvorschläge, die beim Eintippen in das Adressfeld erscheinen.

Firefox für Android erhält eine neue Bedienoberfläche, die den Browser schneller und ressourcenschonender machen soll. Sie basiert nicht mehr wie bisher auf der Beschreibungssprache XUL, der XML User Interface Language. Daher muss künftig auch nicht mehr zunächst die Engine Gecko geladen werden, um XUL zu interpretieren. Firefox 11 lässt sich bereits über den Aurora-Kanal ausprobieren.