Cloud
07.11.2014
Ab in die Cloud
1. Teil: „So finden Sie die richtige Cloud-Strategie “

So finden Sie die richtige Cloud-Strategie

Cloud ist Zukunft. Doch an der Infrastruktur dafür hapert es in vielen Unternehmen noch. Entscheiden Sie jetzt, welche Cloud-Strategie Sie fahren.Cloud ist Zukunft. Doch an der Infrastruktur dafür hapert es in vielen Unternehmen noch. Entscheiden Sie jetzt, welche Cloud-Strategie Sie fahren.Cloud ist Zukunft. Doch an der Infrastruktur dafür hapert es in vielen Unternehmen noch. Entscheiden Sie jetzt, welche Cloud-Strategie Sie fahren.
Foto: iStockphoto / iMrSquid
Cloud ist Zukunft. Doch an der Infrastruktur dafür hapert es in vielen Unternehmen noch. Entscheiden Sie jetzt, welche Cloud-Strategie Sie fahren.
Eine Besonderheit der IT-Branche ist ihr extrem schneller Wandel. Ideen und Technologien von heute können schon morgen die gesamte IT-Welt grundlegend verändern – oder genauso schnell in der Schublade verschwinden.
Längst hat die Cloud dabei das Stadium des Hypes überwunden und sich als ernst zu nehmendes und zukunftsweisendes Modell etabliert. Die Cloud ermöglicht es Unternehmen, sich schneller, effizienter und kostengünstiger zu positionieren, sich der Marktentwicklung besser anzupassen und dabei den Mitarbeitern mehr Freiheiten zu lassen und sie viel flexibler als bisher zu vernetzen.
Die Frage darf heutzutage also nicht mehr lauten, ob man eine Cloud-Strategie fahren möchte. Es geht nur noch darum: „Welche Strategie wollen wir verfolgen?“

Cloud – was heißt das?

Das Internet ist ein loser, dezentraler Verbund aus Computern, ein weltumspannendes Netzwerk. Von Anfang an wurde dieses Gebilde immer wieder als Wolke dargestellt. Und das aus gutem Grund. Zwar ließ sich stets klar abgrenzen, was Teil des Internets ist und was nicht. Aber so wie eine Wolke ändert sich auch die Zusammensetzung des Internets unentwegt. Elemente kommen hinzu, verschwinden, wandern – das Internet ist ständigen Veränderungen unterworfen. So etwas wie eine Kartierung ist damit nahezu unmöglich.
Als vor einigen Jahren dann der Begriff der Cloud für einen aufkeimenden Trend verwendet wurde, war das Missverständnis programmiert. Für viele war die Cloud einfach nur eine andere Bezeichnung des Internets. Dabei ist die Cloud mehr, nämlich die konsequente Weiterentwicklung des Internets.
2. Teil: „Die Cloud als Weiterentwicklung des Internets“

Die Cloud als Weiterentwicklung des Internets

  • Entwicklung des globalen Internetverkehrs: Bereits Ende 2011 wurden monatlich mehr als 30.000 Petabyte Daten im Internet übertragen. Mit Einführung der Cloud-Dienste ist das Volumen explodiert.
Im Internet ist jeder Server eigenständig und stellt verschiedene Dienste bereit, zum Beispiel Web-, E-Mail- oder Datenbankdienste. Anders die Cloud: Sie zerlegt Server in die tatsächlichen Ressourcen wie Rechen- oder Speicherkapazität, rekombiniert sie und bildet daraus neue Dienste.
Anstatt einen Server mit bestimmten Ausstattungsmerkmalen für einen bestimmten Zweck zu kaufen, mietet man sich in der Cloud einfach so viel Rechen- und Speicher­kapazität, wie benötigt wird. Selbst Softwarekapazitäten lassen sich mieten. Die Kapazitäten können dabei auf einem einzigen Server zur Verfügung stehen oder über mehrere Server verteilt sein.

IT-Kapazitäten dynamisch skalieren

Außerdem lassen sich die Kapazitäten entweder vom Kunden oder dynamisch mit den Anforderungen skalieren. Braucht man mehr Rechen­kapazität, dann bucht man diese entsprechend dazu. Reicht der Speicherplatz nicht aus, dann wird Speicherkapazität hinzugekauft. Das war bislang nicht möglich, weil sich ein Server im Internet nicht einfach so um zusätzliche Rechenleistung erweitern ließ.
Was die Cloud ist, lässt sich vielleicht anhand eines einfachen Beispiels verdeutlichen, dem Kauf eines Fahrzeugs. Normalerweise erwirbt man ein Fahrzeug als Ganzes und nutzt es für Fahrten zur Arbeit oder zum Transport von Waren. Fahrzeuge lassen sich aber auch zeitlich begrenzt mieten, sind in Geschwindigkeit und Lade­kapazität variabel und stehen auf Wunsch sogar mit einem Chauffeur bereit. Ebenso flexibel ist die Cloud.
Ein weiteres entscheidendes Merkmal der Cloud ist, dass der Zugriff auf die Kapazitäten stets per Netzwerk erfolgt.
Einer der bekanntesten Cloud-Dienste ist Dropbox. Er stellt Speicherplatz in der Cloud bereit, auf die der Kunde von überall per Internet zugreifen kann. Ein Client synchronisiert auf Wunsch automatisch Dateien zwischen dem lokalen Computer und dem Cloud-Speicher – oder der Zugriff erfolgt einfach per Webbrowser und Smartphone-App. Benötigt der Kunde mehr Speicherplatz, erweitert er sein Kontingent per Mausklick.
3. Teil: „Cloud-Dienste für die gesamte IT im Unternehmen“

Cloud-Dienste für die gesamte IT im Unternehmen

Hat schon das Internet die Kommunikation und den Datenaustausch weltweit nachhaltig verändert und auch Kleinstunternehmen den Anschluss an den globalen Markt ermöglicht, so geht die Cloud einen entscheidenden Schritt weiter.
Unternehmen können alles in die Cloud auslagern – ihre Software, ihren Speicherplatz oder sogar ihre komplette IT-Infrastruktur. Alles was ein Unternehmen an IT benötigt, bietet die Cloud als Dienst an. Die einzelnen Dienste lassen sich in drei Kategorien unterteilen.

Infrastructure as a Service (IaaS)

Die Basis der Cloud-Dienste bildet Infrastructure as a Service. Anstatt zum Beispiel einen Server zu kaufen und diesen in einem Server-Raum im Firmengebäude unterzubringen, mietet man sich Kapazität bei einem Cloud-Anbieter. Gezahlt wird dann nur die von der Server-Instanz genutzte Kapazität, die meistens in Zeit gemessen wird. In der Regel entscheidet bei IaaS der Kunde, welches Betriebssystem die Server-Instanz ausführt. Auch ist es der Kunde, der sich um die Einrichtung und den Betrieb der Server-Instanz kümmern muss.

Platform as a Sevice (PaaS)

Einen Schritt weiter geht Platform as a Service, wie sie zum Beispiel Microsoft unter dem Namen Micro­soft Azure anbietet. PaaS nimmt dem Kunden die Administration der zugrundeliegenden Infrastruktur wie Server, Speicher und Netzwerk in der Regel vollständig ab – und hält die technischen Daten sogar vor ihm ver­borgen.
  • Software as a Service: Oft reicht schon ein Tablet für den Zugriff.
Zudem legt der Service-Anbieter fest, welches Betriebssystem ausgeführt wird, welche Komponenten bereitstehen und welche Schnittstellen angeboten werden. Entwickler brauchen dann nur ihre Anwendungen zu installieren und auszuführen sowie deren Betrieb zu beaufsichtigen, während die Rechen- und Speicherkapazitäten der Plattform meist dynamisch mit den Anwendungen skalieren.

Software as a Sevice (SaaS)

Will sich der Kunde auch nicht um die Installation und den Betrieb einer Anwendung kümmern, dann kommt Software as a Service zum Einsatz. Bei diesem Szenario mietet der Kunde nur noch eine bestimmte Anwendung – eine Software – und legt höchstens noch fest, welchen Umfang die Software haben soll und wie viele Benutzer die gemietete Anwendung nutzen dürfen. Der Vorteil: Alles skaliert dynamisch, unabhängig davon, wie viele Benutzer gleichzeitig auf die Software zugreifen.
4. Teil: „Mit der Cloud die Kosten der IT-Infrastruktur senken“

Mit der Cloud die Kosten der IT-Infrastruktur senken

  • Einstellung zum Thema Cloud: Unterteilt nach Größe variiert die Einstellung der Unternehmen zum Thema Cloud erheblich. Eine allgemeine Tendenz abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter gibt es nicht.
Über alle Unternehmensgrößen hinweg kann die Cloud die Investitionskosten und die laufenden Kosten senken.
Die IT-Infrastruktur im eigenen Haus mag ihre Vorteile haben, etwa den direkten Zugang zur Hardware oder die vollständige Kontrolle darüber, wann wer in welcher Art auf die Daten zugreift. Allerdings weist die IT-Infrastruktur im eigenen Haus eine Eigenheit auf: Sie wird zwar bedarfsgerecht geplant, aber meist mit einer Reserve, um ein mögliches Unternehmenswachstum kompensieren zu können.

IT-Ressourcen besser auslasten

Nur wenige Unternehmen sind in der Lage, ihre IT-Infrastruktur den ganzen Tag und das ganze Jahr über maximal auszunutzen und so den größten Nutzen aus ihren Ressourcen zu ziehen. Es gibt Zeiten mit Spitzenbelastungen, wenn ein Großteil der Mitarbeiter am Arbeitsplatz ist, und es gibt Zeiten, in denen wenig bis gar nichts los ist und auch die Server eigentlich Feierabend machen könnten.
Hier kommt die Cloud ins Spiel. Weil die IT-Infrastruktur des Cloud-Anbieters nicht von einem, sondern von mehreren Unternehmen genutzt wird, lässt sie sich so gut auslasten, dass wenige Ressourcen brachliegen. Und je weniger der IT-Infrastruktur ungenutzt bleibt, desto geringer sind die Kosten, die auf die einzelnen Unternehmen umgelegt werden müssen.
Zudem bleiben die Anfangsausgaben beziehungsweise die Investitionskosten in einen Ausbau der Infrastruktur gering. Teilweise fallen solche Einmalkosten überhaupt nicht mehr an. Start-ups, die erst eine Infrastruktur planen und aufbauen müssen, können dank der Cloud quasi aus dem Stand loslegen. Unternehmen, die nicht die finanziellen Mittel aufbringen, um ihre Infrastruktur auf dem neuesten Stand zu halten, nutzen einfach die Cloud, um sich für den zukünftigen Wettbewerb zu rüsten. Kredite werden verzichtbar.
Wer auf die Ressourcen der Cloud zurückgreift, der bekommt und bezahlt, was er gerade benötigt und benutzt.

Cloud-Lösungen statt Fehlinvestitionen

Je nachdem wie sich das Unternehmen über die Wochen und Monate entwickelt, lassen sich die Cloud-Lösungen skalieren. Das senkt wiederum das Risiko einer Fehlinvestition. Nach dem Aufbau drücken auch die Pflege und die Verwaltung einer On-Premise-IT mit kontinuierlichen Kosten auf die Unternehmensbilanz. In die Cloud ausgelagert teilt man sich diese Kosten mit anderen Cloud-Kunden.
Nicht zu vergessen: Auch bei den Cloud-Anbietern tobt ein Preiskampf. Die Kunden der Cloud-Dienste profitieren damit ständig und nahezu ohne Zeitverzögerung von möglichen Preisanpassungen und Markteinsteigern, die sich durch radikale Preispolitik einen Namen machen möchten.
Pauschalisieren darf man dennoch nicht. Cloud-Lösungen sind zwar meistens, aber nicht immer günstiger.
5. Teil: „Die Cloud ist flexibler als die On-Premise-IT“

Die Cloud ist flexibler als die On-Premise-IT

Mit der Cloud mieten sich Unternehmen nicht nur Skalierbarkeit und senken ihre Kosten. Sie erhalten auch etwas, das ihnen eine On-Premise-Infrastruktur gar nicht oder nur bedingt bieten kann: Flexibilität.
Wollen Unternehmen heute am Markt bestehen, dann müssen sie oft kurzfristig auf neue Entwicklungen reagieren können – wirtschaftlich wie strategisch. On-Premise-Lösungen sind aber nicht flexibel genug. Sie müssen geplant, beschafft, installiert, konfiguriert und integriert werden. Reichen Leistung oder Kapazität nicht mehr aus, ist ein nachträgliches Upgrade der Hardware schwierig. Setzt ein Unternehmen heute auf On-Premise-IT, dann kann das zum Stolperstein werden.

Die Cloud als Alterrnative

Die Cloud ist hingegen äußerst flexibel. Per Mausklick stehen in kürzester Zeit umfangreiche Infrastrukturen, Plattformen oder Software als Dienste zur Verfügung, die sich genauso schnell wieder kündigen lassen. Das ermöglicht einerseits kurzfristige Testläufe, andererseits auch den von heute auf morgen durchgeführten Launch webbasierter Anwendungen.
Die Cloud bringt aber auch noch eine andere Flexibilität, nämlich eine räumliche. Unternehmen müssen sich nicht mehr an einen Standort binden, wenn  sie ihre Infrastruktur, ihre Software und ihre Daten dezentralisieren und in die Cloud auslagern. Die Mitarbeiter müssen nicht mehr in der Niederlassung in einem Bürokomplex sitzen, sondern können auf der ganzen Welt verteilt sein. Ihnen reicht dann ein sim­pler Internetzugang für die tägliche Arbeit.
Hat das Unternehmen zudem keine Server mehr, die es unterstellen muss, dann fallen Server-Räume oder sogar Rechenzentren samt der oft aufwendigen Kühlung weg. Start-ups benötigten dann nicht einmal mehr ein Hauptbüro, sondern nur noch eine Firmenanschrift.
Daraus ergeben sich wiederum ganz neue Möglichkeiten für Unternehmen und IT-Abteilungen.
Bisher waren die Arbeitsplätze in Unternehmen wenn nicht mit Fat-, dann zumindest mit Thin-Clients ausgestattet. Bei rein webbasierten Anwendungen kann aber bereits ein Ta­blet ausreichen, weil die Rechenleistung in der Regel in der Cloud stattfindet. Das Tablet lässt sich dank Adapter dann ähnlich wie ein Desktop-Computer auch mit Maus und Tastatur verwenden.
6. Teil: „Datenschutz in der Cloud ist Kundensache“

Datenschutz in der Cloud ist Kundensache

Noch immer gilt vielen die Cloud als unsicherste aller Lösungen, bestärkt durch die Enthüllungen Edward Snowdens und den NSA-Abhörskandal. Dabei wird außer Acht gelassen, dass Anbieter von Cloud-Diensten oft erheblich umfangreichere und deutlich bessere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, als kleine und mittelständische Unternehmen das überhaupt könnten. Sicherer sind die Daten in der Cloud allemal.
  • „Die Verantwortung für den Schutz personenbezogener Daten verbleibt beim Auftraggeber und wird nicht etwa vom Cloud-Provider übernommen. So will es das Bundesdatenschutzgesetz.“ - Oliver Schonschek, Research Fellow, Experton Group
Die eigentliche Schwierigkeit bei der Planung einer Cloud-Strategie ist für deutsche Unternehmen stattdessen der Datenschutz. Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) zwingt die Unternehmen, mit Bedacht vorzugehen. Nicht jeder Cloud-Anbieter eignet sich deshalb für deutsche Unternehmen als Partner. Und nicht jedes Unternehmen sollte in die Cloud wechseln.
Grundsätzlich gilt, dass Unternehmen mit ihren Daten umgehen dürfen, wie sie möchten. Auch die Speicherung in der Cloud ist erlaubt. Allerdings gilt das nur für Daten ohne Bezug zu einer natürlichen Person. Das bedeutet: Eine Liste der Büro- und Geschäftsausstattung kann bedenkenlos mit einer Cloud-Tabellenkalkulation bearbeitet werden, eine Gehaltsabrechnung, in der der Name des Mitarbeiters auftaucht, hingegen nicht.

Risiko für Firmendaten in der Cloud

Lagern Firmendaten bei einem Cloud-Anbieter, dann sind diese Daten einem besonderen Risiko ausgesetzt. Schließlich können die Mitarbeiter des Cloud-Anbieters physisch auf die in der Cloud gespeicherten Daten zugreifen.
Personenbezogene Daten, darunter fallen auch Kunden­daten, müssen deshalb umso besser geschützt werden. Das Bundesdatenschutzgesetz spricht dabei lediglich von Schutzmaßnahmen, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen müssen.
In der Praxis bedeutet das, dass die Daten sowohl beim Transport als auch bei der Speicherung verschlüsselt werden sollten, etwa mit den Verfahren SSL und AES. Sollen die Daten beim Cloud-Anbieter allerdings weiterverarbeitet werden, zum Beispiel mit einer Cloud-Tabellenkalkulation, ist an eine verschlüsselte Speicherung kaum zu denken. Dann sollten die Daten und Dokumente keine personenbezogenen Informationen enthalten.

Gesetzliche Vorgaben für Cloud-Kunden

Das Bundesdatenschutzgesetz besagt zudem, dass der Cloud-Kunde in der Verantwortung für den Schutz der personenbezogenen Daten steht, klärt Oliver Schonschek von der Experton Group auf. Der Cloud-Kunde müsse sich vor Ort von der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen überzeugen, im Bedarfsfall sogar Einzelverträge mit den Anbietern vereinbaren.
Cloud-Kunden müssen aber in aller Regel vorgefertigte Verträge akzeptieren, die unter Umständen nicht dem deutschen Datenschutzgesetz genügen, selbst wenn die Daten beim Cloud-Anbieter sicherer wären.
Berufsgeheimnisträger wie Anwälte und Ärzte – und mit Letzteren auch Krankenhäuser – sind besonders in die Pflicht genommen, wenn es um die Auswahl eines Cloud-Anbieters und den Schutz von personenbezogenen Daten geht. Im Zweifelsfall müssen sie daher vorerst noch einen großen Bogen um Cloud-Dienste machen.
7. Teil: „Private, Public und Hybrid Cloud kombinieren“

Private, Public und Hybrid Cloud kombinieren

Neu gegründete Unternehmen sind gut beraten, wenn sie bei ihren Planungen komplett auf die Cloud setzen. Ihnen fehlt eine Infrastruktur noch, sie müssen keine vorhandenen Daten migrieren, fangen damit bei null an und können sich aus den vielen verschiedenen Angeboten die passenden Lösungen heraussuchen.
  • Braucht Deutschland eine nationale Cloud? Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen ist der Meinung, dass Deutschland eine nationale Cloud benötigt. Ein Viertel würde dafür sogar einen Preisaufschlag bezahlen.
Unternehmen mit bestehender IT-Infrastruktur sind in diesem Punkt eingeschränkt. Die Datenbestände sind teilweise gewaltig und viele Mitarbeiter mit den vorhandenen Lösungen stark verwoben. Solche Unternehmen haben dafür aber den Vorteil, schrittweise umstellen zu können. So lässt sich wohlüberlegt entscheiden, welche Prozesse und Daten in die Cloud ausgelagert werden können und welche auf der vorhandenen On-Premise-Architektur verbleiben.

Private, Public und Hybrid Cloud

Das Prinzip der Cloud ist nicht auf das Internet beschränkt. In allen Netzwerken, auch in Firmen- und Heimnetzwerken, lassen sich Ressourcen als Cloud-Dienste zur Verfügung stellen. Unternehmen müssen also nicht die Dienste eines Cloud-Anbieters nutzen, sondern sie können ihre eigene Cloud etablieren.
Teilt sich das Unternehmen die Cloud-Infrastruktur dabei mit anderen Kunden eines Anbieters, dann spricht man von einer Public Cloud. Auf diese Cloud hat jeder Kunde des Anbieters Zugriff, die Daten sind allerdings streng nach Kunden getrennt. Die Public Cloud erfordert den Zugang über das Internet.
Hat hingegen nur ein einziges Unternehmen Zugriff auf die Cloud-Infrastruktur, dann handelt es sich um eine Private Cloud. Auch sie kann beim Cloud-Anbieter gehostet werden, muss es aber nicht. Stattdessen ist der Betrieb einer Private Cloud auch am eigenen Firmenstandort möglich. Der Zugriff auf die Private Cloud erfolgt entweder per Internet oder über das lokale Netzwerk.
Die Kombination von Public und Private Cloud ist die Hy­brid Cloud – und für viele Unternehmen, insbesondere wegen der deutschen Datenschutzproblematik, ein geeigneter  Kompromiss aus Sicherheit und Outsourcing. Öffentliche und private Cloud-Dienste werden dabei pa­rallel genutzt.

IT-Abteilungen im Wandel

Allen voran müssen die IT-Abteilungen sich auf die Cloud einstellen. Die übrigen Mitarbeiter im Unternehmen bekommen ohnehin die ausgewählten Lösungen meist einfach vorgesetzt.
In vielen deutschen Unternehmen ist die Skepsis der Cloud gegenüber groß – unter anderem auch deshalb, weil die Mitarbeiter in den IT-Abteilungen vermeintlich das Zepter aus der Hand geben müssen und nur noch Verwalter von Benut­zerzugängen sind. Es ist tatsächlich so, dass sich die Administratoren umgewöhnen müssen. Sie müssen aber auch Lösungen finden, die On-Premise- und die Cloud-Infrastruktur miteinander zu verzahnen. Deshalb bedeutet die Ausrichtung auf Cloud-Dienste nicht, dass man die IT-Mitarbeiter im eigenen Unternehmen nicht mehr braucht.
Waren die Mitarbeiter der IT-Abteilung bislang für die Installation und die Wartung von Hardware, Software und Netzwerk zuständig, so bleiben diese Zuständigkeiten auch bei einer Cloud-Strategie erhalten. Denn auch bei Auslagerung aller Dienste sind im Unternehmen zumindest noch Hardware und Netzwerk vorhanden. Zudem müssen die Cloud-Dienste verwaltet und Benutzer eingerichtet werden. Und es muss Support geleistet werden.
Ferner setzt der Zugriff auf Cloud-Dienste auch schnelle Zugänge zum Internet voraus. Je mehr Mitarbeiter es gibt und je mehr Cloud-Dienste genutzt werden, desto ausfallsicherer muss die Anbindung an das Internet und den Cloud-An­bieter sein.
Bei kleinen Start-ups mag es ausreichen, wenn sich ein Kollege nebenher um die paar Arbeitsplätze und den DSL-Zugang kümmert. Bei größeren Unternehmen werden aber IT-Administratoren benötigt, um Lösungen zu finden – auch für den Austausch von Daten zwischen unterschiedlichen Cloud-Diensten.
8. Teil: „Die Zukunft bringt Cloud-Lösungen für alle Szenarien“

Die Zukunft bringt Cloud-Lösungen für alle Szenarien

Dass die Cloud die Zukunft ist, zeigen Konzerne wie HP, IBM oder Microsoft, die sich entsprechend umbauen, neu ausrichten und sich einzelne Cloud-Spezialisten oder komplette Cloud-Anbieter einverleiben. Der Microsoft-CEO Satya Nadella gab nicht ohne Grund den Leitspruch aus: „Mobile first, Cloud first“. In Berlin startete jüngst sogar die erste Messe, die sich ausschließlich um Software-as-a-Service-Lösungen dreht – die „Tools“.
  • Gründe für die Private-Cloud-Einführung: Unternehmen entscheiden sich doppelt so oft für eine Private Cloud wie für eine Public Cloud. Organisatorische Flexibilität und Senkung der IT-Kosten sind dabei sehr wichtig.
Zwar sind insbesondere in Deutschland noch viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Das haben die Cloud-Anbieter aber längst erkannt und arbeiten an Lösungen. So denkt Microsoft sogar über ein Cloud-Rechenzentrum in Deutschland nach, perfekt zugeschnitten auf die Anforderungen der deutschen Kunden.
Die verschiedenen Möglichkeiten, die die Cloud bietet, erlauben ohnehin unterschiedlichste Strategien und ganz neue Strukturen für Unternehmen. Von „ein bisschen“ bis „komplett“ lassen sich die Abstufungen der Cloud-Strategie in­dividuell nach Unternehmensbedürfnis justieren.
Wer Vorbehalte gegen die Public Cloud hat, kann sich mit der Private Cloud adäquate Lösungen für verschiedene Szenarien ins Haus holen oder bei externen Dienstleistern einkaufen.
So lockt die Deutsche Telekom zum Beispiel mit gehosteten Private-Cloud-Lösungen für SugarCRM und betont dabei, dass das Angebot den strikten deutschen Datenschutzrichtlinien entspricht.
Über kurz oder lang werden die durch die Cloud eingeläuteten Veränderungen dazu führen, dass viele On-Premise-Lösungen vom Markt verschwinden. Darauf müssen sich Unternehmen einstellen und vorbereiten. Jetzt.
Wie der Mittelstand von einer Private-Cloud-Infrastruktur profitieren kann, das erläutert der Artikel „Die eigene Private Cloud in der Firma“.

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