Cloud
22.07.2015
Neue Funktionen
1. Teil: „Salesforce-Anwendungen mit Apps erweitern“

Salesforce-Anwendungen mit Apps erweitern

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Maksym Yemelyanov / Fotolia
Auf der AppExchange-Webseite warten mehr als 2700 Angebote mit denen sich die Standardanwendungen der Salesforce Software- und Platform-as-a-Service-Dienste erweitern lassen.
Salesforce.com bietet seit 1999 Software- und Platform-as-a-Service-Dienste für Unternehmen an. Dabei wird jeweils ein aufgabenbezogenes Set von vordefinierten Funktionen als eine Cloud bezeichnet. So gibt es im Angebot etwa die bekannte Sales Cloud, die Marketing Cloud oder die Service Cloud. Dazu kommen weitere Produkte wie der mandantenfähige Cloud-Datenbank-Service Database.com oder die Entwicklerplattform Force.com.
  • Salesforce AppExchange: Der Salesforce-App-Store enthält derzeit mehr als 2700 Apps.
Jedes Salesforce-Produkt besteht aus einer Reihe von Standardanwendungen beziehungsweise Apps. Solche Anwendungen setzen sich jeweils aus Komponenten wie Registerkarten, Dashboards oder Reports zusammen. Die Standard­anwendungen kann der Benutzer in einem gewissen Rahmen an seine Bedürfnisse und seine Arbeitsweise anpassen.
Wem der Umfang der Standardanwendungen auch mit den direkt verfügbaren Anpassungen und Erweiterungen nicht genügt, der hat darüber hinaus die Möglichkeit, weitere Apps zu integrieren und seiner Cloud damit neue oder verbesserte Funktionen hinzuzufügen. Als Anlaufstelle dafür dient der Salesforce-Business-App-Store AppExchange.
Die Angebote im AppExchange stammen aus unterschiedlichen Quellen, teils von Salesforce selbst, teils von Drittanbietern, die sich auf App-Entwicklung spezialisiert haben, zum Teil aber auch von Anwendern, die die Apps ursprünglich für den eigenen Bedarf entwickelt haben.
Die Funktionen, die sich mit Apps hinzufügen lassen, reichen von klug zusammengestellten Dashboard-Sammlungen über die Anbindung externer Dienste und Datenquellen bis zur Visualisierung von Kundeninteraktionen per Zeitleiste oder der Verdeutlichung von Ortsangaben via Google Maps.
2. Teil: „Salesforce AppExchange mit über 2700 Apps“

Salesforce AppExchange mit über 2700 Apps

Um geeignete Erweiterungen zu finden, nutzt man die AppExchange-Webseite unter https://appexchange.salesforce.com. Sie steht bisher nur in Englisch zur Verfügung. Dort tummeln sich derzeit mehr als 2700 Apps, wovon etwas über 40 Prozent kostenlos sind, während die restlichen knapp 60 Prozent gegen ein monatliches Entgelt angeboten werden. Dabei wird in der Regel nach Anwenderzahl abgerechnet. Eine typische App kostet die Organisation, die sie einsetzt, also beispielsweise 10 Dollar pro Nutzer und Monat.
  • Salesforce-App-Store: Über 40 Prozent der gelisteten Apps sind kostenlos, während die restlichen knapp 60 Prozent gegen ein monatliches Entgelt angeboten werden.
    Quelle:
    Salesforce.com
Damit der Salesforce-Kunde in der Flut der App-Angebote etwas für ihn Sinnvolles finden kann, ist der AppExchange in zahlreiche Kategorien untergliedert, die die Suche erleichtern sollen.
In einer Navigationsleiste auf der linken Seite finden sich neben der Grobeinteilung in „Popular“ (beliebt), „New“ (neu) und „Free“ (kostenlos) auch die verfeinerten Rubriken „Collections“ (Sammlungen), „Categories“ (Arbeitsfelder) und „Industries“ (Geschäftsfelder).
„Collections“ bietet themenorientierte und im Umfang übersichtlich gehaltene Sammlungen zu Schlagwörtern wie „Getting Started“ oder „Small Business“, die zum Stöbern einladen. Zur gezielten Suche nach gewünschten Funktionen eignen sich „Categories“ oder „Industries“ eher. Hier stößt man auf Unterrubriken wie „Sales“, „Marketing“, „Finance“ beziehungsweise „Communications“, „Education“ oder „Media“. Im „Categories“-Reiter sind diese Subrubriken noch einmal untergliedert, sodass sich beispielsweise „Finance“ in die Sachgebiete „Accounting“, „Payment Processing“ und „Time & Expense“ verzweigt. So lässt sich die gesuchte Funktionalität gut eingrenzen.
Tabelle:

Zusätzlich stehen am oberen Seitenrand eine Reihe von Filtern zur Verfügung, um die Auswahl etwa nach Preis, Zielplattform, Anwenderbewertungen oder Sprache zu beschränken. Eine Sortier-Auswahl und die Darstellung wahlweise in Kachel- oder Listen-Ansicht vervollständigen die Tools für mehr Übersicht im AppExchange.
3. Teil: „Salesforce-Apps installieren und nutzen“

Salesforce-Apps installieren und nutzen

  • Map Plotter: Die App nutzt Google Maps, um die Standorte von Salesforce-Kontakten sichtbar zu machen.
Für die Installation der Apps aus dem AppExchange sind Administrator-Rechte nötig, beziehungsweise die Anwenderberechtigung „Download AppExchange packages“. Ein trickreiches Feature ist jedoch, dass jeder Benutzer den Admin bei der Auswahl und Beurteilung von Apps entlasten kann. Diese Funktion nennt sich „Test Drive“. Wenn der App-Anbieter sie eingerichtet hat, dann kann die gewählte Erweiterung in einem Nur-lesen-Modus ausprobiert werden. Wo ein „Test Drive“ fehlt, gibt es meist zumindest eine Demo als Youtube-Video. So bleibt es dem Admin öfters erspart, die Wunsch-Apps seiner User im Vorfeld testen und bewerten zu müssen.
Sobald die Tauglichkeit der gewünschten App in der Theo­rie erwiesen ist, kann der Admin die Installation vornehmen. Vor allem in Organisationen, die den Dienst bereits länge­re Zeit nutzen, empfiehlt es sich allerdings, zuvor Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Probleme können etwa auftreten, wenn die zu installierende App Funktionen enthält oder Namen verwendet, die bereits in der Instanz vorhanden sind, zum Beispiel durch eine frühere, individuelle Anpassung.
  • CRM Dashboards: Die App liefert Auswertungen rund um Sales, Marketing und Customer Service für unterschiedliche Aufgabenbereiche.
Wer sichergehen will, nutzt daher zunächst den Sandbox-Mode, den Salesforce bei der Installation aus dem AppExchange anbietet. Auch wenn die Installation nicht aus dem Store heraus, sondern über einen Hersteller-Link erfolgt, kann die Sandbox genutzt werden, indem man den Adressteil „www.salesforce.com“ durch „test.salesforce.com“ ersetzt.
Erscheint der Sandbox-Test übertrieben oder zu aufwendig, lassen sich auch einige Sicherheitsmaßnahmen vornehmen, indem statt der Standardinstallation eine benutzerdefinierte gewählt wird. In deren Verlauf lassen sich zum Beispiel alle im Paket enthaltenen Komponenten anzeigen und Remote- und API-Zugriffe überprüfen. Man hat außerdem die Wahl, das Paket nur für Administratoren, für alle Nutzer oder für bestimmte User-Profile zu installieren.
Um die Anwender mit den Funktionen einer neuen App vertraut zu machen, lässt sich das Register mit einer Splash Page, einer Startseite, versehen. Sie wird entweder bereits vom App-Entwickler mitgeliefert oder kann vom Admin erstellt werden.
4. Teil: „Beliebte Apps im Salesforce AppExchange“

Beliebte Apps im Salesforce AppExchange

  • Universal Timeline: Die App versieht Datenobjekte mit einer Zeitleiste, die erfolgte Interaktionen chronologisch darstellt.
    Quelle:
    Salesforce.com
Die Salesforce-eigenen Software-Labs steuern zahlreiche Apps zum AppExchange bei, darunter etwa die CRM Dashboards, ein Paket mit sieben grundlegenden Best-Practices-Dashboards aus den Bereichen Sales, Marketing und Kundenservice. Die Anzeigen sind direkt nach der Installation einsatzbereit, sollen aber vor allem als Ausgangspunkt für eigene Anpassungen dienen.
Dem besseren Überblick dient auch die App Universal Timeline. Sie ordnet alle erfolgten und erfassten Interaktionen zu einem Vorgang in einer horizontalen Zeitleiste an. Darin kann der Anwender hin und her scrollen sowie hinein- und herauszoomen. Darüber hinaus lassen sich Angaben zur Kundenzufriedenheit erfassen, die die App auswertet und in Form einer „Stimmungsanzeige“ wiedergibt.
Tabelle:
Die hier zusammengestellten Apps zählen zu den am häufigsten installierten Erweiterungen aus dem AppExchange von Salesforce.

Eine findige App mit visuellem Ansatz ist auch Map Plotter von dem indischen Entwickler Extentia. Das Add-on stellt die Lage aller in Salesforce erfassten Adressen auf einer Google-Map dar. Dabei werden Accounts, Kontakte und Leads jeweils durch unterschiedliche Symbole repräsentiert, sodass die Übersicht gewahrt bleibt. Bei zu vielen Adressen wächst der relativ einfach gehaltenen App unter Umständen die Arbeit über den Kopf – was in einem Absturz resultiert.

Eigene Apps entwickeln

Wer im AppExchange nicht fündig wird, der braucht seine Wunschfunktion nicht unbedingt verloren zu geben. Salesforce ermöglicht seinen Nutzern nämlich gleich auf mehreren Wegen, eigene Anwendungen zu entwickeln und ein­zusetzen.
Am einfachsten geht das über die Force.com-Plattform, indem man sich seine eigene Anwendung aus vorgefertigten Komponenten selbst zusammenklickt. Wer über die Möglichkeiten des Point-and-Click-Interface hinausgehen will, arbeitet in der Entwicklerkonsole mit Code-Eingaben.
Für mobile Anwendungen gibt es seit Kurzem die neue Plattform Salesforce1 Lightning, mit der sich Anwendungen direkt auf dem Mobilgerät entwickeln lassen, auf dem sie später genutzt werden sollen. Für Kundenanwendungen steht die Entwicklerplattform Heroku zur Verfügung. Sie unterstützt die Programmierung in Ruby, Node.js, Python, Java und PHP.

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