11.06.2015
Tipps für Experten
1. Teil: „So nutzen IT-Profis ihr Know-how“
So nutzen IT-Profis ihr Know-how
Autor: Patrick Hubbard
Fotolia / Sergey Nivens
Damit IT-Profis gehört werden, müssen sie für Laien verständlich sein. com! professional erläutert, auf welche Aspekte Experten achten müssen, damit ihr technisches Know-how zur Unternehmensstrategie beiträgt.
Business-IT im Wandel: Technologien nehmen eine immer bestimmendere Rolle im Unternehmen und am Arbeitsplatz ein. Deshalb sind IT-Experten für die großen Entscheidungen im Unternehmen wichtiger als je zuvor. Damit ihre Stimmen Gehör finden, müssen sie ihr technisches Know-how in Empfehlungen kleiden, die sich direkt auf den Erfolg des Unternehmens auswirken können. Das erstreckt sich von der Einführung neuer Technologien bis hin zu den allgemeinen Prozessen von Produktentwicklung und Vertrieb.
Viele IT-Profis mögen sich bei ihren Servern im Keller am allerwohlsten fühlen, häufig werden sie aber oben in der Vorstandskonferenz wesentlich dringender gebraucht. Von der Vorstellung, in den Server-Raum zu gehören, nicht jedoch in die Vorstandsetage, müssen sie sich befreien. Dazu müssen sie ihre profunden Kenntnisse der technischen Systeme und Prozesse so kommunizieren, dass sie auch von der Geschäftsführung verstanden werden.
Außerdem liegt es in ihrer Hand und in ihrer Verantwortung, Technologie-Hypes zu relativieren und diejenigen Ziele zu definieren, die für den geschäftlichen Erfolg am wichtigsten sind.
Doch obwohl die Ergebnisse gezeigt haben, dass fast jeder IT-Profi irgendwann schon einmal eine solche Beratungsfunktion ausgeübt hat, erhalten 70 Prozent nur gelegentlich oder sehr selten die Chance dazu. Das lässt vermuten, dass die Unternehmen das technische Fachwissen, das ihre IT-Experten zur Vorstandskonferenz beisteuern könnten, erst noch erschließen müssen. Den Wert ihres potenziellen Beitrags zu Entscheidungsfindungen können IT-Profis ganz einfach demonstrieren: Sie brauchen nur ihr Wissen an den Wünschen und Anforderungen des Unternehmens auszurichten.
2. Teil: „Diese Tipps bringen IT-Profis weiter“
Diese Tipps bringen IT-Profis weiter
Verständlich sein
Verfeinern können IT-Profis ihre Ausdrucksweise in Gesprächen mit Kollegen aus Vertrieb, Marketing oder PR.
Nutzen statt Funktionen
IT-Experten äußern sich gern wortreich zu den Merkmalen und Funktionen von Lösungen, ohne deren möglichen Nutzen für die übergeordneten Geschäftsziele zu berücksichtigen.
Statt nur die Eigenschaften einer Technologie zu beschreiben, sollten sie diese besser anhand von Geschäftsaktionen veranschaulichen: „Was können wir damit besser machen?“ statt „Was kann dieses Widget alles Tolles?“. Das verdeutlicht die Relevanz einer Lösung in einer Weise, die Führungskräfte nicht nur verstehen, sondern auch vertreten können. Dabei ist man am effektivsten, wenn man sich mit den Zielen der Vorstandsetage vertraut macht: In der SolarWindsStudie gaben etwa 44 Prozent der Befragten an, ein besseres Verständnis der Gesamtstrategie ihres Unternehmens würde nicht schaden. Wenn sie die Zusammenhänge zwischen Technologie und RoI (Return on Investment) deutlich hervorheben, können IT-Profis starke Partnerschaften mit den Führungskräften eingehen und diese im Lauf der Zeit vertiefen.
Erwartungen dämpfen
Solide technische Fakten sind ein perfektes Gegenmittel für jeden Hype. Über 50 Prozent der befragten IT-Profis gaben an, die in den nächsten drei bis fünf Jahren am meisten geforderten Qualifikationen beträfen das Cloud-Computing und die Informationssicherheit.
IT-Experten sollten sich also definitiv um ihre Qualifikationen in diesen schnell wachsenden Bereichen kümmern. Noch wichtiger ist jedoch, dass sie ihr gewonnenes Fachwissen verwenden, um die Erwartungen der Geschäftsführung im Zaum zu halten. Mit ihrem Technikverstand können sie einer übereifrigen Technikhörigkeit glaubwürdig Einhalt gebieten. Die potenziellen Risiken, die diese „Will ich auch“-Haltung mit sich bringt, können sie besser unterstreichen, wenn dieser Haltung keine Nutzenanalyse zugrunde liegt. Auch sollten sie die Initiative ergreifen und unter Berücksichtigung der jeweiligen Geschäftsanforderungen, die entweder Begeisterung oder Furcht auslösen, geeignetere Lösungen vorschlagen: So könnte etwa eine Hybrid-Cloud die Sicherheitsbefürchtungen eines Finanzleiters und die Kampagnenideen eines Marketingleiters miteinander vereinbaren.
3. Teil: „Know-how einsetzen“
Know-how einsetzen
Fundierte Daten nutzen
Beispielsweise ist das Nachverfolgen des Netzwerkdatenverkehrs sowohl für Marketingkampagnen als auch für Initiativen zu flexiblen Arbeitsformen sinnvoll. Sobald IT-Profis die wesentlichen geschäftlichen Anforderungen ermittelt haben, können sie mit diesem Wissen die Ziele besser umreißen, die sich ein Unternehmen setzt.
Wissen weitergeben
IT-Profis kommen weitaus häufiger mit einer Vielzahl von Mitarbeitern oder Kunden in Kontakt als Vorstandsmitglieder. Zwar sind einzelne Berichte im Stil von „Mein Computer fährt nicht hoch“ für die Unternehmensstrategie nicht relevant. Der aufmerksame IT-Profi nimmt jedoch erfolgsentscheidende Entwicklungen wahr, die sehr wohl relevant sind: schlechte Dienstgüte, zunehmende Ausfälle oder schlecht funktionierende Hardware-Ausstattung.
Wenn die IT-Experten der Geschäftsleitung diese Probleme übermitteln – mit konkreten Empfehlungen, wie sie zu lösen wären –, können sie eine Eskalation verhindern und auf neue Möglichkeiten für das Wachstum des Unternehmens hinweisen.
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