29.10.2012
Bildbearbeitung
1. Teil: „5 Foto-Effekte für knackige Bilder“
5 Foto-Effekte für knackige Bilder
Autor: Stefan Kuhn
“Und da waren gar keine Touristen?“ Machen auch Sie Ihre Freunde sprachlos. Fünf Tools entfernen störende Touristen aus Ihren Urlaubsbildern und verbessern Ihre Fotos mit fantastischen Effekten.
Machen Sie mehr aus Ihren Schnappschüssen. Verwandeln Sie beispielsweise Fotos Ihrer letzten Städtereise mit dem Tilt-Shift-Effekt in Ansichten einer Miniaturlandschaft. Oder heben Sie ein Motiv mit dem Colorkey-Effekt farbig hervor, während der Rest als Schwarz-Weiß-Foto erscheint.
Erstellen Sie HDR-Aufnahmen aus einem einzigen Ausgangsbild oder nutzen Sie den Ascii-Art-Effekt, um Fotos im Stil eines Textausdrucks darzustellen. Selbst störende Bildobjekte lassen sich nachträglich mit einem Tourist-Remover entfernen. com! stellt Ihnen fünf Tools für die besten Foto-Effekte vor.
2. Teil: „Der Tilt-Shift-Effekt“
Der Tilt-Shift-Effekt
Der Tilt-Shift-Effekt verwandelt Stadtansichten in Miniatur-Spielzeuglandschaften.
So geht’s: Für den Tilt-Shift-Effekt benötigen Sie eine Aufnahme in der Totalen, die von einer hoch gelegenen Position aus entstanden ist. Diese Aufnahme verfremden Sie dann mit dem Tool Tilt Shift Generator. Das Programm ist als Online-Tool, iPhone-App und in einer Windows-Variante verfügbar. Letztere setzt die Laufzeitumgebung Adobe Air voraus, die jedoch für Linux nicht mehr unterstützt wird.
Mit einem Klick in das Bild bestimmen Sie dann den scharf dargestellten Kernbereich des Fotos. Anschließend justieren Sie mit „CENTER RADIUS“ und „STRENGTH“ Reichweite und Stärke der unscharfen Bereiche.
Entspricht alles Ihren Vorstellungen, lassen sich mit dem Schieberegler im Bereich „VIGNETTING“ noch die Bildränder etwas abdunkeln, um den Modellbahneffekt nochmals zu verstärken. Schließlich schieben Sie den Regler unter „JPEG QUALITY“ ganz nach rechts, um Ihr Ergebnis mit dem Button „Save“ in bester Qualität abzuspeichern.
3. Teil: „Der Pseudo-HDR-Effekt“
Der Pseudo-HDR-Effekt
Dieser Effekt erzeugt aus einem Einzelbild Aufnahmen mit hohem Dynamikumfang.
So geht’s: Pseudo-HDR-Effekte erzielen Sie überaus schnell mit Auto HDR. Das Tool kommt ohne Installation aus. Nach dem ersten Programmstart klicken Sie zunächst am linken Fensterrand auf „More options“. Im Folgedialog deaktivieren Sie die beiden Optionen unter „Watermark“, damit in Ihren Bildern kein Wasserzeichen des Herstellers erscheint.
Wenn Sie Ihre Wahl getroffen haben, starten Sie die Berechnung des HDR-Bildes mit „Process“. Danach prüfen Sie das Ergebnis der Berechnung und wiederholen den Vorgang gegebenenfalls mit einer anderen Voreinstellung. Sollte keine Voreinstellung das gewünschte Ergebnis erzielen, dann haben Sie mit sieben Optionen unterhalb des Auswahlfelds die Möglichkeit, eigene Einstellungen zu treffen.
Entspricht das berechnete Pseudo-HDR-Bild Ihren Vorstellungen, speichern Sie es mit einem Klick auf die Schaltfläche „Save“. Die Auswahl des passenden Bildformats finden Sie direkt unterhalb der Schaltfläche.
4. Teil: „Der Ascii-Art-Effekt“
Der Ascii-Art-Effekt
Ascii-Art stellt mit Buchstaben und Zahlen kleine Piktogramme und ganze Bilder dar.
Ascii Generator mit wenigen Klicks.
Bis zur Einführung grafikfähiger PCs ließen sich Illustrationen nur mit Hilfe von Buchstaben als Ascii-Art per Fernschreiber oder Mailbox verbreiten. Derartige Buchstabenbilder wurden bereits in den 1940er Jahren in mühevoller Kleinarbeit mit Schreibmaschinen erstellt. Heute erledigt dies das Tool So geht’s: Ascii Generator 2 benötigt das Microsoft .NET Framework 2.0 oder höher, das ab Windows Vista und 7 bereits vorinstalliert ist. Ist diese Laufzeitumgebung installiert, reicht ein Doppelklick auf die Datei „Ascgen2.exe“, um Ascii Generator 2 zu starten.
Die Größe des Bildes variieren Sie mit den Angaben hinter „Size“. Dabei entsprechen die angegebenen Werte der Anzahl der Schriftzeichen pro Zeile beziehungsweise Spalte. Ein Klick auf das kleine „x“ zwischen den beiden Werten sperrt oder entsperrt das Seitenverhältnis bei Größenänderungen.
Sichern Sie das Bild mit „File, Save as…“, sobald es Ihren Vorstellungen entspricht. Der Folgedialog bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihr Werk als Text oder Grafik sowie in Farbe oder Schwarz-Weiß zu speichern.
5. Teil: „Der Tourist-Remover“
Der Tourist-Remover
Antimidges erstellt aus mehreren Aufnahmen Fotos ohne störende Touristen.
Auf Reisen sind die größten Sehenswürdigkeiten meist hoffnungslos überlaufen. Da fällt es schwer, mit Urlaubsbildern nach Hause zu kommen, die nicht übersät sind mit anderen Touristen. Lassen Sie sich von anderen Reisenden nicht stören. Erstellen Sie einfach mehrere Fotos eines Motivs und berechnen Sie daraus touristenfreie Bilder. Dazu setzen Sie mit Antimidges einfach aus den touristenfreien Bereichen Ihrer Aufnahmen ein komplett neues Bild zusammen.
So geht’s: Wenn Sie mit Antimidges störende Bildobjekte entfernen möchten, dann benötigen Sie mehrere Aufnahmen desselben Motivs. Für diese Aufnahmen sollten Sie jeweils die gleichen Belichtungseinstellungen verwenden, damit später keine Helligkeitsdifferenzen zu erkennen sind. Zudem müssen Sie Stativ und Fernauslöser verwenden, damit alle Aufnahmen exakt den gleichen Bildausschnitt zeigen.
Klicken Sie danach auf das Symbol mit den Zahnrädern, um die Einzelbilder miteinander zu verrechnen. Als Ergebnis erhalten Sie ein Ausgangsbild für die weitere Bearbeitung, in dem die störenden Objekte der Einzelaufnahmen schemenhaft erscheinen. Markieren Sie eines dieser Objekte. Klicken Sie dazu links oberhalb des Objekts und dann rechts unterhalb davon, um es in einen rechteckigen Auswahlbereich aufzunehmen.
Ist das Objekt markiert ist, nutzen Sie die Vor- und Zurück-Schaltflächen, bis das Objekt verschwindet. Auf diese Weise extrahieren Sie einen passenden Ausschnitt ohne das störende Objekt aus einer Ihrer Aufnahmen. Danach klicken Sie mit der rechten Maustaste in einen nicht markierten Bereich des Bildes, um die Auswahl wieder aufzuheben und mit dem nächsten Objekt fortzufahren.
6. Teil: „Der Colorkey-Effekt“
Der Colorkey-Effekt
Dieser Effekt belässt das Motiv farbig und stellt den Rest als Schwarz-Weiß-Foto dar.
Alternativ bestimmen Sie in Photo Black & Color mit einer Pipette, welche Farben erhalten bleiben.
So geht’s: Photo Black & Color kommt ohne Installation aus. Nach einem Doppelklick auf die Datei „PhotoBC.exe“ startet das Programm. Ihr Bild laden Sie mit „File, Open…“. Sehr gut geeignet sind Aufnahmen, bei denen ein Detail durch eine Farbe auffällt, die im Rest des Bildes kaum vorkommt.
Mit dem Schieberegler „Tolerance“ lässt sich nun die Empfindlichkeit der Farbauswahl variieren. Je höher Sie die Toleranz einstellen, desto mehr Pixel bleiben farbig erhalten. Wenn Sie zusätzlich „Progressive contour“ aktivieren, dann erscheinen die Übergänge zwischen farbigen und schwarz-weißen Bereichen etwas weicher. Die Option „Color gradient“ sorgt schließlich dafür, dass auch Zwischentöne der ausgewählten Farben erhalten bleiben.
Sobald Sie eine Option verändert haben, müssen Sie die Umrechnung des Bildes erneut mit „Action, Execute“ starten. Experimentieren Sie mit den Optionen, bis das farbige Objekt komplett von schwarz-weißen Bereichen umgeben ist. Dann sichern Sie Ihr Ergebnis mit „File, Save as…“.
Tipp: Sollten einzelne Bildbereiche außerhalb des farbigen Motivs noch bunte Bildpunkte enthalten, dann lassen sich diese nun sehr schnell mit dem Graustufenfilter einer Bildbearbeitung eliminieren.
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