04.05.2012
Audio & Video
1. Teil: „VLC Media Player 2.0“
VLC Media Player 2.0
Autor: Andreas Dumont
Die neue Version des beliebten Multimedia-Players ist schneller als der Vorgänger, bringt neue Codecs mit und nutzt Mehrkern-CPUs — das Abspielen von gekauften Blu-rays klappt aber noch nicht.
Der VLC Media Player ist seit Jahren erste Wahl, wenn es darum geht, Multimedia-Dateien abzuspielen. Er kennt zahlreiche Codecs, ist flott und verzichtet auf überflüssige Schnörkel. Nun ist VLC in Version 2.0 erschienen.
Die eher spärlichen Neuerungen rechtfertigen den großen Versionssprung von 1.1.11 auf 2.0 allerdings nicht. Und der eigentliche Knüller — das Abspielen von Blu-rays — funktioniert nur mit Scheiben ohne Kopierschutz.
2. Teil: „Das Kopierschutz-Problem“
Das Kopierschutz-Problem
Die Sache hat jedoch einen großen Haken: Kommerzielle Blu-rays sind in der Regel mit dem Kopierschutz AACS (Advanced Access Content System) versehen, und der VLC Media Player spielt derart kopiergeschützte Blu-rays nicht ab. Stattdessen erhalten Sie eine Fehlermeldung.
Wenn Sie kopiergeschützte Blu-rays abspielen wollen, dann muss der Kopierschutz während der Wiedergabe entschlüsselt werden. Der nötige Decoder ist jedoch lizenzpflichtig. Deshalb gibt es auch keinen kostenlosen Blu-ray-Player. Diese Einschränkung betrifft die allermeisten kommerziellen Filme und macht die Funktion weitgehend unbrauchbar — außer für selbst gebrannte Scheiben.
Blu-rays dennoch abspielen
Es gibt unter Windows keine legale Möglichkeit, den Kopierschutz von Blu-rays zu umgehen oder zu knacken. Wer im Internet danach sucht, findet aber Mittel und Wege.
Unter Linux funktioniert das im Zusammenspiel mit dem Programm Make MKV. Damit wird der Film gestreamt, und VLC spielt diesen Stream dann ab. Eine Anleitung dazu finden Sie im Artikel Blu-rays unter Linux abspielen und rippen. Auch das ist streng genommen nicht legal.
Streaming
Playlisten exportieren
Playlisten lassen sich in den Formaten XSPF, M3U und M3U8 abspeichern. Im VLC Media Player 2.0 neu hinzugekommen ist das Format HTML. Damit lassen sich Playlisten beispielsweise leicht auf der eigenen Website veröffentlichen. Der Menüpunkt dazu heißt „Medien, Wiedergabeliste in Datei speichern…“.
3. Teil: „Neue Techniken unter der Haube“
Neue Techniken unter der Haube
Unter Windows hat sich die Bedienoberfläche kaum verändert. Allerdings wurden die „Einstellungen“ überarbeitet und sind im Menü „Extras“ zu finden. Viele Punkte wurden neu angeordnet oder in Gruppen zusammengefasst. Insgesamt bleibt die Konfiguration aber recht unübersichtlich und wenig intuitiv. Positiv hat sich der Ressourcenbedarf entwickelt. Selbst unter Volllast steigt die CPU-Last selten über 20 Prozent.
Mehrkern-Prozessoren nutzen
Codecs
Der VLC Media Player ist ein Multitalent in Sachen Codecs. Filme in Formaten wie MPEG, AVI, MKV, FLV, WMV oder MOV sind kein Problem. An Musikformaten spielt er zum Beispiel MP3, WAV, FLAC, OGG, WMA und AAC klaglos ab.
Neu sind einige HD- und 10-Bit-Codecs. Letztere ermöglichen über eine Milliarde Farben, sind jedoch nur für den Profi-Bereich interessant.
64-Bit-Version
Vom VLC Media Player gibt es auch eine 64-Bit-Version. Sie war bei Redaktionsschluss noch nicht fertig und nur als Nightly Build mit der Versionsnummer 2.1 erhältlich. Die Nightly Builds finden Sie unter http://nightlies.videolan.org/build/win64/last. Die 64-Bit-Version bietet aber praktisch keinen Vorteil gegenüber der 32-Bit-Version.
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