Apple iOS
09.12.2015
Business-optimiert
1. Teil: „iOS 9 – Viele Neuerungen unter der Haube“

iOS 9 – Viele Neuerungen unter der Haube

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Apple
Apple iOS 9 bringt eine verbesserte Geräte- und App-Verwaltung. Mit der aktualisierten Version 9.2 ist die Zeit reif für ein Update, denn Apple hat inzwischen die gröbsten Fehler ausgebügelt.
  • Auch für ältere Geräte: iOS 9 läuft auf iPhones ab dem 4s, ab dem 2er-iPad und dem iPad mini. Einige Funktionen gibt es allerdings nur auf neueren Geräten.
    Quelle:
    Apple
Im Business-Umfeld dominiert vor allem ein mobiles Betriebssystem: Apple iOS. Wenn es darum geht, Mitarbeiter mit einem Smartphone oder Tablet auszustatten, dann fällt in zwei von drei Fällen die Wahl auf ein iPhone oder iPad. Dem Mobility Index Report von Good Technology vom Sommer dieses Jahres zufolge hatte Apple iOS in Unternehmen auf Smartphones und Tablets weltweit einen Marktanteil von jeweils 64 Prozent.
Seit September steht mit iOS 9 die neueste Version des mobilen Apple-Betriebssystems zum kostenlosen Download bereit. Das 9er-iOS ist weit mehr als ein Update mit ein paar neuen Anwenderfunktionen. Vor allem an den Funktionen für den Unternehmenseinsatz hat Apple geschraubt: Dazu gehört eine deutlich verbesserte Verwaltung der Geräte und der darauf installierten Apps. So nutzen Unternehmen mit iOS 9 nun das volle Potenzial von iOS-8-Apps.
„Apple nannte letztes Jahr iOS 8 das wichtigste Release für Entwickler seit Einführung des App-Stores. Mit dem Release iOS 9 lässt sich die neue Klasse von iOS-8-fähigen Apps für Unternehmenskunden einfacher bereitstellen und absichern“, so Sean Ginevan, Senior Director of Strategy bei MobileIron, einem Anbieter von Enterprise-Mobility-Management-Lösungen (EMM).
Auf diesen Geräten läuft iOS 9
Wie von Apple gewohnt, unterstützt auch die neueste iOS-Version eine Reihe älterer iPhones und iPads.
iOS 9 kann man für eine Reihe von Geräten kostenlos herunterladen. So läuft es sogar auf dem in die Jahre gekommenen iPhone 4s von 2011. Mangels entsprechender Rechenleistung muss man auf den älteren Geräten auf einige neue Funktionen wie Bild im Bild aber verzichten.
Eine Übersicht über die mit iOS 9 kompatiblen Geräte finden Sie rechts im Kasten.
2. Teil: „Die Zeit ist reif für die iOS-9-Aktualisierung“

Die Zeit ist reif für die iOS-9-Aktualisierung

Unternehmen warten in der Regel mit dem Einspielen neuer Programmver­sionen, bis die ersten groben Fehler beseitigt wurden. Rund ein Vierteljahr nach Veröffentlichung von iOS 9 können Firmen ihre Apple-Geräte allmählich mit dem 9er-System ausstatten. Mittlerweile bei Version 9.2 angekommen, hat Apple die gröbsten Fehler ausgebügelt und iOS 9 hat sich bewährt.
  • Mobile Betriebssysteme in Unternehmen: Zwei von drei Smartphones und Tablets in Unternehmen weltweit laufen mit Apple iOS. Das zweitbeliebteste Mobilsystem ist Android.
Ein Vorteil von iOS: Im Gegensatz zu Android-Geräten, bei denen man bei Updates auf den jeweiligen Gerätehersteller angewiesen ist, hat Apple die Software-Auslieferung selbst im Griff und alle kompatiblen Geräte erhalten das Update sofort. Da verwundert es nicht, dass sich neue iOS-Versionen in Windeseile verbreiten. iOS 9 stieß bislang auf große Resonanz: Laut den Marktforschern von Mixpanel läuft das 9er-iOS mittlerweile auf rund zwei Dritteln aller mobilen Apple-Geräte.
Was beim Update auf den ersten Blick auffällt – Apple hat iOS kleiner gemacht. Während auf dem iPhone 6 das Update von iOS 7.1 auf 8.0 ganze 4,58 GByte groß war, hat das Update von iOS 8.4 auf iOS 9 nur noch 1,3 GByte.

Geräteregistrierung

Zu den wichtigsten Neuerungen für den Business-Einsatz zählen die überarbeiteten Funktionen zur Geräteregistrierung, dem Device Enrollment Program (DEP). Beim 8er-iOS kam es häufiger zu dem Problem, dass Geräte an Mitarbeiter ausgegeben wurden, die nicht korrekt konfiguriert waren. Mit iOS 9 werden iPhones und iPads nun automatisch über den Apple Configurator 2 oder ein EMM eingerichtet. Ein manuelles Konfigurieren der Geräte entfällt. Ein Set-up-Assistent richtet die Geräte ein und registriert sie beim MDM-Server (Mobile Device Management). Und: Erst wenn die Geräte komplett konfiguriert sind, lässt sich der Assistent beenden.
„iOS 9 bietet eine Vielzahl von Funktionen, mit denen sich in Kombination mit einem EMM mobile Geräte und Applikationen im Unternehmenseinsatz besser schützen, Arbeitsabläufe optimieren und die Verwaltung einfacher gestalten lassen“, so Christof Baumgärtner, Vice President DACH beim EMM-Anbieter MobileIron.
3. Teil: „App-Management und App-Lizenzierung in iOS 9“

App-Management und App-Lizenzierung in iOS 9

Neue Verwaltungs- und Sicherheitsfunktionen erleichtern IT-Administratoren die Installation von Apps. Der App-Store lässt sich auf den iPhones und iPads der Mitarbeiter komplett abschalten. Damit werden Nutzer daran gehindert, nicht autorisierte und etwaige gefährliche Apps zu laden. Neue Apps werden ausschließlich über den Apple Configurator 2 oder einen EMM-Server installiert.
  • Verbesserte Tastatur: Neue Kurzbefehle ermöglichen mit nur einer Berührung das Kopieren und Einfügen von Textpassagen.
    Quelle:
    Apple
Bereits von den Mitarbeitern selbst installierte Apps lassen sich von einem EMM-Server ohne eine Neuinstallation in sogenannte Managed Apps umwandeln und künftig zen­tral verwalten. Bei einem überwachten Gerät erfolgt die Umwandlung in eine Managed App ohne Zutun des Nutzers. Bei einem verwalteten Gerät muss der Nutzer zustimmen.
Überwachte Geräte sind meist firmen­eigene Smartphones und Tablets, die den Mitarbeitern zur Nutzung überlassen werden. Diese Geräte werden komplett vom Administrator verwaltet, der zahlreiche Funktionen beschränken kann. Diese Beschränkungen lassen sich vom Nutzer nicht aufheben. Eine private Nutzung ist bei überwachten Geräten meist nicht vorgesehen.
Verwaltete Geräte sind in der Regel keine unternehmenseigenen iPhones und iPads, sondern Geräte der Mitarbeiter, die auch beruflich genutzt werden. Der Administrator kann die Unternehmensdaten auf diesen Geräten getrennt von den privaten Daten des Mitarbeiters verwalten und auch
löschen.
  • Split View: Mit der neuen Funktion lassen sich zwei Apps pa­rallel anzeigen und nutzen.
    Quelle:
    Apple

App-Lizenzierung

Deutlich vereinfacht hat Apple auch die App-Lizenzierung. Apps sind nun nicht mehr an eine Apple-ID gebunden, sondern sie können auch für ein Gerät lizenziert werden.
Die gerätebasierte Lizenzierung eignet sich beispielsweise für iPhones und iPads, die von mehreren Mitarbeitern genutzt werden. Voraussetzung für eine gerätebasierte Lizenzierung ist der App-Kauf im Rahmen des Volumenkaufprogramms VPP (Volume Purchase Program).
Das Volume Purchase Program funktioniert nun auch mit Apps aus verschiedenen Ländern: Eine App kann in einem Land gekauft und in beliebige Länder verteilt werden. So kann zum Beispiel ein Unternehmen mit Hauptsitz in den USA dort über das VPP alle Apps zentral kaufen und weltweit allen Mitarbeitern zur Verfügung stellen.

VPN und Airdrop

In der mit iOS 7 eingeführten Funktion Per-App VPN gibt es ebenfalls Neuerungen. Mit dieser Funktion legen Adminis­tratoren fest, dass sich bestimmte Apps bereits beim Programmstart über ein Virtual Private Network (VPN) mit dem Firmennetzwerk verbinden.
In iOS 9 unterstützt die Funktion nun auch den Datenverkehr über das UDP-Protokoll (User Datagram Protocol). Das ist vor allem für Apps nützlich, die das Protokoll etwa zum Streamen von Videos einsetzen. Zudem unterstützt die Funktion Per-App VPN nun alle VPN-Clients, die IPSec mit einer Schlüsselverwaltung mit IKEv1 oder IKEv2 nutzen.
Mehr Sicherheit: Apple hat eine Sicherheitslücke im WLAN-ad-hoc-Service AirDrop geschlossen. Nicht verwaltete Zielgeräte lassen sich markieren. Damit verhindert der Administrator eine Übertragung von Unternehmensdaten.
4. Teil: „Was sonst noch neu ist in Apple iOS 9“

Was sonst noch neu ist in Apple iOS 9

Mit iOS 9 gibt es noch einige weitere interessante Neuerungen – unter der Haube und bei der Bedienung.
  • Multitasking: iOS 9 zeigt die gerade offenen Apps nun deutlich größer an.
Stromsparmodus: iPhones und iPads sollen mit dem 9er-Betriebssystem länger durchhalten – Apple verspricht eine bis zu einer Stunde längere Akkulaufzeit. Ein neuer Stromsparmodus schaltet Stromfresser ab, wenn der Akku zur Neige geht. Sind nur noch 20 Prozent der Kapazität verfügbar, wird unter anderem das Abrufen von E-Mails via Push unterbunden.
Slide Over, Split View, Bild im Bild: Größere Änderungen hat Apple beim Multitasking vorgenommen. Wie in den Vorversionen ruft ein doppelter Druck auf die Home-Taste alle geöffneten Apps auf. Eine neue Ansicht zeigt die Apps nun deutlich größer an.
Die Funktion Slide Over ermöglicht das Öffnen einer zweiten App. Sie nimmt rund ein Drittel des Bildschirms ein. Darin lässt sich zum Beispiel eine E-Mail beantworten, ohne die eigentliche App zu beenden. Die zweite App lässt sich nach getaner Arbeit wieder wegschieben.
Die Funktion Split View geht noch einen Schritt weiter. Damit öffnet man zwei Apps gleichzeitig und nutzt diese parallel. Dabei nimmt jede App die Hälfte des Bildschirms ein.
Bei der Verwendung von Facetime oder beim Abspielen eines Videos verkleinert ein Druck auf die Home-Taste das Video und zeigt es als Bild im Bild klein in einer Ecke des Bildschirms an. So lässt sich während eines Videotelefonats etwa eine E-Mail ansehen.
Die Funktionen Bild im Bild und Slide Over funktionieren auf dem iPad mini ab der 2er-Generation, dem iPad Air und iPad Air 2 sowie dem iPad Pro. Split View steht auf dem iPad mini 4, dem iPad Air 2 und dem iPad Pro zu Verfügung.
Quicktype: Das Auswählen von Text war bislang mit iOS eine recht unbequeme Sache. Wenn man nun mit zwei Fingern über den Bildschirm streicht, auch über den Tastaturbereich, dann lassen sich gewünschte Textstellen nun leichter auswählen, bearbeiten und kopieren. Die Tastatur wurde um neue Kurzbefehle erweitert: So kann man Text nun mit einer Berührung fett oder kursiv machen, unterstreichen, kopieren oder einsetzen.
  • Überarbeitete Notizen-App: Unterstützt Checkboxen, Skizzen und Bilder.
Notizen-App: Die Notizen-App eignete sich bisher nur für einfache Texte. Apple hat die App deutlich überarbeitet. Sie erstellt nun auch Checkboxen, die sich abhaken lassen. Das vereinfacht das Anlegen von To-do-Listen.
Mit dem Finger zeichnet man Skizzen in Notizen. Dafür gibt es mehrere Stifte, Farben und ein virtuelles Lineal. Ebenfalls neu: Einer Notiz lassen sich Fotos und Videos hinzu­fügen.
E-Mail-Programm: Bereits bisher unterstützte das in iOS integrierte Mail-Programm das Anhängen von Fotos und Videos. Im 9er-iOS erlaubt das E-Mail-Programm beliebige Dateianhänge, etwa PDFs. Die Funktion „Anhang hinzufügen“ zeigt alle in iCloud Drive angelegten Dateien an. Alternativ fügt man Dateien aus anderen installierten Apps wie Dropbox oder OneDrive ein.
Siri und Spotlight: Apple hat den Sprachassistenten Siri (Speech Interpretation and Recognition Interface) überarbeitet. So verstehen iPhone und iPad nun noch mehr Befehle, mit denen man nach Inhalten sucht und Termine organisiert. Wenn man zum Beispiel eine lange E-Mail nur zur Hälfte gelesen hat, dann erinnert einen das iOS-Gerät mit „Erinnere mich daran, sobald ich wieder im Büro bin“ automatisch an die restliche E-Mail.
Die Suche mit Spotlight kann jetzt auch Berechnungen durchführen, Währungen umrechnen und Aktienkurse anzeigen. Basierend auf den vom Anwender genutzten Apps soll die Suche im Lauf der Zeit außerdem immer intelligenter werden.

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