29.06.2016
Telekom und Frauenhofer SIT
Volksverschlüsselung geht an den Start
Autor: Stefan Bordel
Volksverschluesselung
Die im vergangenen Jahr von der Telekom und des Fraunhofer SIT vorgestellte Volksverschlüsselung geht jetzt an den Start. Dank der Lösung sollen selbst weniger versierte Nutzer von einer Ende-zu-Ende-gesicherten E-Mail-Kommunikation profitieren.
Bereits im November vergangenen Jahres hatte die Telekom angekündigt, in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) eine möglichst einfache und kostenlose Verschlüsselungsmethode für E-Mails auf den Markt zu bringen - die Volksverschlüsselung. Jetzt können sich Nutzer den Windows-Client für die Einrichtung des Dienstes auf der Homepage des Herstellers herunterladen.
Für die Anmeldung bei dem Dienst ist derzeit ein Telekom-Konto oder ein Registrierungscode erforderlich. Letzterer konnten sich Nutzer beispielsweise auf dem Messestand der Volksverschlüsselung auf der CeBIT sowie auf anderen Veranstaltungen sichern. Ferner ist auch eine Anmeldung per Personalausweis möglich, hierfür ist allerdings ein entsprechendes Lesegerät erforderlich. In Zukunft soll aber auch eine Anmeldung in den Telekom-Shops möglich sein.
Nach erfolgreicher Anmeldung erstellt der Client selbständig die kryptografischen Schlüssel auf dem Rechner des Nutzers und nimmt die Konfigurierung der verwendeten Mailing-Lösung vor. Danach soll der Nutzung nichts mehr im Weg stehen.
Dr. Thomas Kremer, Datenschutzvorstand der Deutschen Telekom, beschreibt die Vorzüge der Software darin, dass die Volksverschlüsselung eine kostenlose, unkomplizierte und transparente Lösung sei. "Mit jedem Entwicklungsschritt der Software wollen wir die Volksverschlüsselung für weitere Nutzer zugänglich machen und damit die Nutzerbasis verbreitern".
Einfache Verschlüsselung für jedermann?
Angesichts der derzeit noch begrenzten Systemunterstützung und der Hürden bei der Anmeldung kann von einer "Volksverschlüsselung" noch keine Rede sein. Gerade die Kommunikation via E-Mail erfolgt, privat wie beruflich, zunehmend über mobile Endgeräte. Solange für diese aber keine Clients angeboten werden, dürfte die Lösung für die meisten Nutzer uninteressant bleiben.
Der Einsatz einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Mailings ist prinzipiell löblich. Allerdings sollten sich Nutzer stets im Klaren sein, dass auch der Empfänger die Verschlüsselung auf seinen Geräten eingerichtet haben muss. Da in Deutschland aktuell nur rund 15 Prozent aller Mails verschlüsselt werden, schränkt dies die Einsatzmöglichkeiten der gesicherten Kommunikation mächtig ein - das altbekannte Henne-Ei-Problem.
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