16.02.2018
Hardware- und Software-Daten
Canonical will Telemetrie-Daten von Ubuntu-Nutzern sammeln
Autor: Alexandra Lindner
J.D. Canchila / Shutterstock,com
Canonical will zukünftig verschiedene Daten zur Hardware und Software seiner Ubuntu-Nutzer sammeln. Damit soll die weitere Entwicklung der Distribution spezifischer auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden.
Canonical will automatisiert Telemetrie-Daten seiner Ubuntu-Nutzer sammeln und auswerten. Damit soll die Entwicklung der Distribution expliziter auf die Nutzerbedürfnisse zugeschnitten werden.
Wie die Entwickler über ihrer Mailing-Liste versprechen, werden die Daten mit Hilfe des verschlüsselten HTTPS-Protokolls übermittelt. Außerdem würden die Daten anonymisiert übertragen, da zu keinem Zeitpunkt die IP-Adresse des Nutzers abgefragt und gespeichert werde.
Konkret geht es um folgende Daten:
- Ubuntu-Version
- Ubuntu-Edition
- Status der Netzwerkverbindung
- CPU-Familie
- Arbeitsspeicher
- Größe des internen Speichers
- Bildschirmauflösung
- GPU-Hersteller und -Modell
- Standort des Nutzers (basierend auf der manuellen Angabe des Nutzers bei der Installation, nicht aber der IP-Adresse)
- Zeitaufwand für die Installation
- Status der Auto-Login-Funktion
- Layout-Einstellungen des Speichers
- Crash-Reports
- Installationen von Drittanbieter-Software
Mit dem nächsten Update wird eine Checkbox in den Ubuntu-Installer integriert, über die die Erlaubnis zur Datensammlung standardmäßig aktiviert ist. Nutzer, die die Informationen nicht herausgeben möchten, müssen das betreffende Feld deaktivieren.
Ferner wird mit der neuen Version automatisch das Tool Popcon installiert. Damit erhoffen sich die Entwickler einen besseren Überblick darüber zu erlangen, welche Pakete die Nutzer installiert haben. Alle ausgewerteten Analysedaten sollen laut Canonical veröffentlichen werden.
Zwar informieren die Entwickler darüber, dass die Daten gesammelt werden und auch wie dies verhindert werden kann. Einen faden Beigeschmack hat das Thema dennoch. Schon früher hatte Canonical Daten seiner Ubuntu-Nutzer gesammelt. Seinerzeit ging es aber vor allem um eingegebene Suchbegriffe sowie um die direkte Integration von Amazon-Produktempfehlungen. Diese Daten basierten also auf dem Nutzerverhalten, eine Zustimmung der User wurde hierfür aber nicht eingeholt. Verschiedene Experten gingen aufgrund dieses Vorfalls sogar so weit, Ubuntu als Spyware zu bezeichnen.
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