Telekom
07.07.2015
Geschäftskunden
1. Teil: „So läuft die All-IP-Migration der Telekom“

So läuft die All-IP-Migration der Telekom

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Die All-IP-Umstellung im Geschäftskundenbereich ist komplexer als bei Privatkunden. Die Telekom hat deshalb einen Plan zur Umsetzung entwickelt und bezieht Partner in die Migration mit ein.
Während die Migration auf All-IP im Privatkundensegment schon vor drei Jahren gestartet wurde und in der Zwischenzeit laut Telekom bereits acht Millionen Anschlüsse umgestellt wurden, kommt die Migration im Geschäftskundenbereich erst jetzt richtig in Schwung. Insgesamt sollen zwei Millionen Geschäftskunden mit über drei Millionen Anschlüssen auf die neue Technik gehoben werden.
  • Roger Voland, Senior Vice President GK Transformation bei der Telekom
„Rund 15 Prozent der Anschlüsse konnten wir bis jetzt migrieren, Ende des Jahres soll dieser Satz bei 22 Prozent liegen“, so Roger Voland, Senior Vice President GK Transformation bei der Telekom Deutschland. Und er betont bei dieser Gelegenheit, dass das Gros der Kunden bereit ist, auf IP umzustellen und nicht zum Wettbewerber wechselt – die Churn Rate liegt laut Voland bei vergleichsweise geringen zwei bis drei Prozent.
Allerdings ist der Migrationsprozess im B2B-Segment deutlich aufwändiger als bei den Privatkunden – denn nur mit einer genauen Bestandsanalyse der Infrastruktur beim Kunden ist ein reibungsloser Switch möglich. Sind beispielsweise ältere, nicht IP-fähige Alarmanlagen, Kassensysteme oder Zugangskontrollen vorhanden, so müssen auch diese nachgerüstet oder ausgetauscht werden.
Selbstredend gilt dies auch für die Telefonanlagen. Und in der Vergangenheit gab es auch schon einige Probleme. „Die Fehler gefallen uns auch nicht und wir nehmen sie sehr ernst“, betont Voland.
Die Telekom hat deshalb im B2B-Segment einen detaillierten Migrationsprozess aufgesetzt, der insgesamt fünf Punkte umfasst. Dazu gehören Workshops mit den Kunden, technische Bestandsaufnahmen sowie die Entwicklung eines Konzepts zur Migration. Abhängig von der Komplexität – und natürlich auch der Größe des Kunden – schickt die Telekom auch Mitarbeiter vor Ort, um die Migration zu begleiten.
2. Teil: „All-IP-Umstellung soll Ende 2018 abgeschlossen sein“

All-IP-Umstellung soll Ende 2018 abgeschlossen sein

Vor allem im Bereich der kleineren Kunden – bei der Telekom heißt dieses Segment V4 – werden unterdessen auch Partner der Bonner in den Prozess mit eingebunden. Sie erhalten beispielsweise personelle und finanzielle Unterstützung für Info-Veranstaltungen, werden geschult und auf die Umstellung vorbereitet. Und sie sollen vor Ort Services anbieten, um die reibungslose Migration zu gewährleisten. 
Technisch, organisatorisch und finanziell haben sich die Bonner mit der Umstellung auf All-IP ein Mammutprojekt vorgenommen, das bis Ende 2018 abgeschlossen sein soll. Doch es gibt noch einige Baustellen: So wird die Telekom erst auf der CeBIT 2016 ein eigenes SIP-Trunk-Angebot vorstellen, und damit fast zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Laut Voland liegt die Verzögerung vor allem an der Komplexität der Systeme. Und erst zur IFA 2016 wird die Telekom eine Hosted-PBX-Lösung zeigen. Hier ist noch nicht klar, welche Plattform für das System genutzt wird. Laut Voland sind derzeit noch zwei Kandidaten, Broadsoft und IBM, im Rennen.
Trotz dieser Widrigkeiten zeigt sich der Transformations-Manager zuversichtlich, dass am Ende die Umstellung eine Menge Vorteile für alle Beteiligten bringen wird. „Für uns und unsere Partner ergibt sich eine riesige Chance auf Neugeschäft“, betont er. So versucht die Telekom beispielsweise, mit Bundles und Zusatzangeboten neue Services in den Markt zu bringen – auch und vor allem mit Cloud-Diensten. So sind bei „DeutschlandLAN IP Start“ und „DeutschlandLAN IP Voice/Data“, den neuesten Angeboten der Telekom im GK-Segment, auch die Audionkonferenzlösung iMeet enthalten.
„Wir wollen mit der IP-Migration keinen Umsatz vernichten sondern mit neuen Services die Umsätze erhöhen“, erklärt Voland.

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