07.10.2016
Vorbereitungen auf IPO
Snapchat will an die Börse
Autor: Sonja Kroll, dpa
BestStockFoto / Shutterstock.com
Ein bisschen Kapital kann jedes Unternehmen gut gebrauchen - und Snap, Eigner der beliebten App Snapchat, will dieses über die Umwandlung in ein börsennotiertes Unternehmen einsammeln.
Die letzte Finanzierungsrunde war offenbar noch nicht genug für Snapchat. Nach Informationen des Wall Street Journal bereitet die Mutterfirma Snap jetzt bereits einen Börsengang vor, der dem Unternehmen kräftig Kapital in die Kassen spülen würde.
Mit rund 150 Millionen täglichen Nutzern (DAU) und einem projizierten Umsatz von einer Milliarde US-Dollar im Jahr 2017, dürfte das Unternehmen für Anleger interessant sein. Der Börsengang könnte die Bewertung von Snap auf 25 Milliarden US-Dollar und mehr heben - und Snap mit den nötigen Finanzen ausstatten, um die Entwicklung von Projekten wie die hauseigene Computerbrille “Spectacles” voranzutreiben.
Die 25 Milliarden Dollar wären ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Bewertung von 17,8 Milliarden bei der vergangenen Finanzierungsrunde im Mai, schrieb die Zeitung. Das Unternehmen habe den Umsatz von 60 Millionen Dollar 2015 auf über 350 Millionen in diesem Jahr gesteigert und peile für 2017 die Milliarden-Marke an. Zugleich sei unklar, ob Snap profitabel sei. Das Geld kommt vor allem aus Werbung in der Snapchat-App.
Übernahmeangebot von Facebook ausgeschlagen
Für den 26-jährigen Mitgründer und Chef von Snap, Evan Spiegel, wäre ein Börsengang mit dieser Bewertung ein Triumph: Ende 2013 hatte er ein Übernahmeangebot von Facebook ausgeschlagen. Laut Medienberichten ging es damals lediglich um drei Milliarden Dollar.
Das Klima für Internet-Börsengänge ist schon seit dem vergangenen Jahr mau. Einige wurden abgesagt, andere Start-ups warten länger. Manche wie der Mobil-Bezahldienst Square nahmen eine Bewertung unter der aus vorherigen Finanzierungsrunden in Kauf. Anleger sind skeptischer geworden, nachdem anfängliche Börsenlieblinge wie der Kurznachrichtendienst Twitter, das Rabatt-Portal Groupon oder die Spielefirma Zynga die Erwartungen nicht erfüllten. Außerdem sitzt das Geld der Investoren weniger locker als noch vor einigen Jahren.
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