29.03.2019
Update für Apple Watch Series 4
1. Teil: „Apple rollt EKG-Funktion für Deutschland aus“
Apple rollt EKG-Funktion für Deutschland aus
Autor: Klaus Zellweger
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Die EKG-Funktion der Apple Watch Series 4 ist jetzt auch in Deutschland angekommen. Apple hat das Feature im Rahmen des Updates auf watchOS 5.2 freigegeben.
Nutzer der Apple Watch Series 4 erhalten mit dem neuen Update auf watchOS 5.2 ein von vielen lang erwartetes Feature: Neben den üblichen Fehlerbehebungen ist jetzt auch die EKG-Funktion in Deutschland verfügbar. Das ist insofern überraschend, weil diese zuerst nur in den USA zugelassen war. Und weil die Apple Watch durch diese Funktion offiziell zu einem medizinischen Gerät wird, sind die Zertifizierungen entsprechend kompliziert und langwierig. Viele Beobachter hegten bereits die Sorge, dass es diese Funktion nie oder nur mit großer Verspätung nach Deutschland schafft – und so ist natürlich die Freischaltung dieser Funktion nach nur vier Monaten eine sehr angenehme Überraschung.
So funktioniert das EKG
Die Apple Watch erzeugt ein 1-kanaliges EKG, indem die EKG-App gestartet und der Zeigefinger der anderen Hand für 30 Sekunden an die digitale Krone gehalten wird. Die andere Diode befindet sich auf der Rückseite der Apple Watch, der Stromkreis wird geschlossen. Während dieser Zeit wird der Herzrhythmus angezeigt – sowie die Warnung, dass die Apple Watch nicht dazu gemacht ist, einen Herzinfarkt zu erkennen.
Außerdem überprüft die Apple Watch in regelmäßigen Abständen den Herzrhythmus auf Unregelmäßigkeiten. Häufen sich diese in einem Zeitfenster von 48 Stunden, wird eine Warnung angezeigt, denn das könnte auf Vorhofflimmern hindeuten – und damit auf einen sich anbahnenden Schlaganfall. Laut Apple erhält der Träger eine Mitteilung, wenn bei fünf Rhythmusprüfungen über einen Zeitraum von mindestens 65 Minuten ein unregelmäßiger Herzrhythmus erkannt wird.
2. Teil: „Genauigkeit, Aktivierung und Einschätzung“
Genauigkeit, Aktivierung und Einschätzung
Die Möglichkeit der EKG-App, eine EKG-Aufzeichnung exakt in Vorhofflimmern oder Sinusrhythmus zu klassifizieren, wurde laut Apple in einer klinischen Studie mit rund 600 Teilnehmern bestätigt. O-TonDie Herzrhythmusklassifizierung eines 12-Kanal-EKGs auf höchstem Standard durch einen Kardiologen wurde mit der Herzrhythmusklassifizierung eines gleichzeitig aufgezeichneten EKGs mit Hilfe der EKG-App verglichen. Die Studie ergab, dass die EKG-App auf der Apple Watch eine 98,3 Prozent Genauigkeit bei der Klassifizierung von Vorhofflimmern und eine bei 99,6 Prozent liegende Genauigkeit bei der Klassifizierung von Sinusrhythmus in klassifizierbaren Aufzeichnungen nachweisen konnte. In der gesamten Studie konnten 87,8 Prozent der Aufzeichnungen durch die EKG-App klassifiziert werden.
Aktivierung
Dabei liefert die App umfassende Erklärungen, die selbst für absolute Laien verständlich sind. Sehr schön ist auch, dass Apple keine Heilsversprechen macht, im Gegenteil: Es wird in aller Deutlichkeit hervorgehoben, was die EKG-Funktion nicht kann.
Praxisnutzen
Die EKG-Funktion und die konstante Messung des Herzrhythmus sind hochwillkommene Ergänzungen des Funktionsumfangs für alle Träger ab dem mittleren Alter. Die Uhr hängt sowieso den ganzen Tag am Handgelenk, sodass der persönliche Aufwand für diese Überwachung nahezu null ist. Und wer möchte deshalb auf einen solchen Schutzengel verzichten? In bester Apple-Manier läuft alles vollautomatisch ab. Die meisten Träger werden (hoffentlich) nie eine Warnung zu sehen bekommen. Und wer es ein wenig genauer will, legt einfach den Zeigfinger für eine halbe Minute an die Krone.
Für Interessenten mit einer medizinischen Vorgeschichte kann hingegen allein die EKG-Funktion Grund genug sein, um sich eine Apple Watch der Series 4 anzuschaffen.
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