06.04.2023
Begleiter fürs Business
Das ThinkPhone von Motorola im Test
Autor: Boris Boden
Motorola
Mit dem ThinkPhone bringt Motorola ein Smartphone, das sich an professionelle Nutzer richtet. Wir haben uns vor allem die Möglichkeiten zum Zusammenspiel mit einem PC angeschaut.
Laptop trifft Smartphone: Schon der Name „ThinkPhone by Motorola“ und das entsprechende Logo auf dem Gehäuse weisen beim neuen Smartphone auf die enge Verbindung zu den ThinkPad-Computern der Motorola-Mutter Lenovo hin. Ins Visier nimmt der Hersteller Unternehmenskunden, doch das ThinkPhone ist auch im Einzelverkauf für 999 Euro zu bekommen. Besonders spannend sind die vielen Funktionen, mit denen es im täglichen Business-Einsatz mit einem PC zusammenarbeiten soll.
Sie werden über die Software „Ready for“ von Motorola ermöglicht, mit der beide Geräte per Kabel oder WLAN verbunden werden. Ein auffälliger Knopf in Rot am Smartphone-Gehäuse ruft per Doppelklick die „Ready for“-Optionen auf. Dazu gehören das Verschieben von Apps von einem Display auf das andere, die Nutzung der Android-Apps und Telefonnachrichten auf dem PC oder die Verwendung der Smartphone-Kameras als Webcam. Das ThinkPhone kann auch als 5G-Modem für den PC genutzt werden, im Gegensatz zum Tethering der Konkurrenz kann dies zudem vom Rechner aus initiiert werden.
Als Begleiter zum PC macht das ThinkPhone also eine gute Figur, doch auch als Smartphone liefert es eine starke Leistung. Das fängt beim Aluminiumrahmen und dem wertigen Design der Rückseite an, deren matte Struktur aus Aramidfasern bewusst die Nähe zu den Laptops demonstriert. Mit 189 Gramm ist das Smartphone vergleichsweise leicht und der Schutz vor Staub, Wasser und Stößen gemäß den Normen IP68 und MIL-810H ist ein Pluspunkt.
Auch am 6,6-Zoll-OLED-Display spart Motorola nicht, es ist selbst bei Sonnenlicht gut ablesbar und bietet beim Betrachten von Videos Entertainment-Qualitäten. Die Bildwiederholrate kann fest auf 144 Hz oder dynamisch auf bis zu 120 Hz eingestellt werden. Wer den Akku schonen will, kann 60 Hz wählen, dann kommen im Idealfall noch einige Stunden dazu. Ohnehin hält das ThinkPhone bei normaler Nutzung deutlich mehr als einen Tag durch und kann mit dem enthaltenen Adapter mit 68 Watt schnell geladen werden, drahtlos liegen nur 15 Watt an. Mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 kommt das letztjährige Spitzenmodell von Qualcomm zum Einbau, womit das Smartphone trotz der nicht üppigen 8 GB Arbeitsspeicher für alle Aufgaben gut gerüstet ist. Der Datenspeicher ist mit 256 GB ordentlich bemessen, einen Speicherkarten-Slot gibt es aber nicht.
Die rückwärtige Kamera bietet zwar keine Spitzenleistungen, ist aber für ein Business-Smartphone ausreichend. Die Hauptlinse bietet 50 Megapixel Auflösung und produziert Fotos mit kräftigen Farben. Bei schlechtem Licht oder der Nutzung des ausschließlich digitalen Zooms werden die Bilder aber schnell unscharf. Die Hauptlinse wird von einem 120-Grad-Weitwinkel sowie einem Tiefensensor unterstützt. Die Bilder der Frontkamera, die mit 32 Megapixel auflöst, sind überdurchschnittlich. Personen werden bei Videotelefonaten sehr scharf im Vordergrund dargestellt, während der Hintergrund weichgezeichnet werden kann.
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