19.08.2016
iPhone und Co.
1. Teil: „So sicher sind Fingerabdruck-Scanner “
So sicher sind Fingerabdruck-Scanner
Autor: Christopher Bertele
Georgejmclittle-shutterstock
Immer mehr Hersteller verbauen Fingerabdrucksensoren zur Entsperrung ihrer Smartphones. Die Technik ist aufwendig und relativ schwer zu überlisten.
Zu Zeiten von Nokias 3210 oder dem Siemens S45 war es völlig ausreichend, sein Handy mit der SIM-PIN gegen unbefugte Nutzung zu sichern – heute befinden sich auf jedem Smartphone unzählige persönliche Daten sowie Zugänge zu diversen sensiblen Bereichen, wie etwa mobile Banking-Apps.
Die Eingabe einer separaten PIN oder eines Musters, um vom Lockscreen ins Menü zu gelangen, ist vielen Nutzern aber zu aufwendig – und so lassen sie die Sicherung gleich komplett weg. Immer mehr Hersteller setzen bei ihren Mittel- und Oberklassegeräten deshalb auf eine andere Technologie: das Scannen des Fingerabdrucks.
Dieses macht sich – wie auch der Touchscreen des Smartphones – die Leitfähigkeit der menschlichen Haut zunutze. Winzig kleine Zellen analysieren ständig den sie durchlaufenden Strom, wird dieser Fluss durch einen aufgelegten Finger verändert, können sie erfassen, welche Bereiche näher und welche weiter entfernt sind. Anders ausgedrückt: Die Zellen erkennen, wo die Erhöhungen (Papillarleisten) und wo die Vertiefungen im Fingerabdruck verlaufen, aus diesen Einzelinformationen lässt sich errechnen, ob der gespeicherte Abdruck mit dem des aufliegenden Fingers übereinstimmt.
Voraussetzung für ein reibungsloses Funktionieren ist, dass Sensor und Finger relativ trocken sind, um die Leitfähigkeit nicht zu verfälschen. Auch ein fettiger Fingerprint-Sensor funktioniert unter Umständen nicht fehlerfrei. Hat man sich hingegen leicht in den Daumen geschnitten und somit den Abdruck verändert, so erkennen aktuelle Sensoren dennoch, dass der richtige Finger benutzt wird.
2. Teil: „Sichere Speicherung des Fingerabdrucks“
Sichere Speicherung des Fingerabdrucks
Immer wieder liest man in diversen Medien, dass Hacker mit Fingerattrappen den Sensor überlisten konnten. Wie sicher ist die Verwendung des eigenen Fingerabdrucks also? Zunächst einmal ist die Erstellung eines solchen falschen Fingers nicht gerade leicht. Zum anderen haben es einfache Diebe ohnehin nicht auf die gespeicherten Daten abgesehen, sondern setzen das Gerät komplett auf den Werkszustand zurück, um es zu verkaufen.
Insgesamt betrachtet handelt es sich beim Fingerabdruck um die bislang bequemste Form der Identifizierung, auch wenn etliche Kunden Bedenken bezüglich der Speicherung ihrer biometrischen Daten auf dem Gerät haben. Die bei Android seit einiger Zeit verfügbare Gesichtserkennung via Kamera konnte durch einfache Fotografien übertölpelt werden, eine Alternative zum Fingerprint-Sensor könnte in naher Zukunft das Scannen der Iris des Auges werden.
Microsoft setzte die Technologie bereits im Lumia 950 XL ein, Samsung hat im kürzlich vorgestellten Galaxy Note 7 ebenfalls einen solchen Sensor implementiert. An die Stelle des Fingerauflegens könnte also bald bei vielen Smartphone-Nutzern der simple Blick auf eine Frontkamera treten.
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