10.09.2020
IFA-Ankündigung
Smartphone-Hersteller Realme geht in Europa-Offensive
Autor: Boris Boden
Realme
Der Smartphone-Hersteller Realme hat die Pläne für seine Expansion auf dem deutschen Markt erläutert.
Die IFA hat schon einige Erstauftritte von Handy- und Smartphone-Herstellern erlebt, etwa als vor zehn Jahren ein nur Tech-Insidern bekannter Hersteller aus China namens Huawei vor einer Handvoll Journalisten sein erstes Smartphone für Europa mitbrachte. Selbst auf der Corona-reduzierten IFA dieses Jahres gab es eine Premiere: Mit Realme geht nun einer der weltweit am schnellsten wachsenden Smartphone-Hersteller in seine Europa-Offensive.
One-Europe-Strategie
Dabei will sich man sich im Rahmen der „One-Europe-Strategie“ auf die acht Schlüsselmärkte Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien und die Tschechische Republik konzentrieren, in denen komplett lokal orientierte Teams für den Vertrieb und das Marketing aufgebaut werden sollen. Der Hauptstandort in Europa soll dabei in Deutschland sein.
Ähnlich wie andere Hersteller aus China setzt auch Realme auf neueste technische Features zu attraktiven Preisen. So bietet etwa das gerade für Indien vorgestellte Realme 7 pro als erstes Smartphone schnelles Laden mit 65 W, wodurch ein 4.500-mAh-Akku in nur 34 Minuten wieder gefüllt sein soll. In der 7er-Serie kommt auch erstmals der Gaming-Prozessor Helio P95 von MediaTek zum Einsatz.
Neben Smartphones sollen IoT-Produkte in dem System mit der Formel „1+4+N“, das den Konzepten von Huawei und Xiaomi ähnelt, erscheinen: Im Zentrum steht das Smartphone, dann kommen vier Smart Hubs mit Smart TV, Smart Speakern, Smartwatches und Smart Earphones. Unter „N“ sollen bereits dieses Jahr 50 und 2021 dann 100 IoT-Produkte auf den Markt kommen. Darunter sind intelligente Lampen oder smarte Kameras.
Viele technische Möglichkeiten hat Realme, da das Unternehmen - wie auch Oppo, OnePlus und Vivo - zum BBK-Konzern gehört. Erst im Mai 2018 wurde Realme vom ehemaligen Oppo-Vize-Chef Li Bingzhong ins Leben gerufen, auch der neue Europa-Chef Madhav Sheth war vorher bei Oppo, wo er den Vertrieb leitete.
Auch wenn die vier Konzernmarken konkurrieren und deren Vertreter immer wieder betonen, dass sie komplett unabhängig voneinander am Markt agieren, gibt es doch viele Gerüchte über einen gewissen Technologietransfer, worauf unter anderem auch parallele Merkmale der Smartphones hindeuten. Die Offensive in Europa, die OnePlus vor fünf Jahren einleitete und die in den vergangenen Monaten auch von Oppo und jetzt dann Realme sowie wahrscheinlich demnächst Vivo umgesetzt wird, könnte koordiniert sein. Denn der Platzhirsch Huawei, der in der chinesischen Heimat immer stärker den Markt dominiert, schwächelt im Rest der Welt wegen des US-Embargos, was Potenzial für die Aufsteiger eröffnet.
Feature Phones
HMD bringt drei neue Nokia-Handys
HMD bringt unter seiner Markenlizenz von Nokia die Tastenhandys 215 4G, 225 4G und 235 4G in klassischer Bartype-Bauweise. Neben bunten Farben sollen sie lange Akkulaufzeiten bieten.
>>
Forschung
Empfindlicher Drogensensor mit Nanotechnik
Forscher haben einen hochempfindlichen Drogensensor auf Basis von Nanotechnik entwickelt. Das mobil einsetzbare Gadget der University of Pittsburgh findet selbst winzige Spuren von Fentanyl.
>>
Drei Modelle
Huawei bringt die Pura-70-Serie nach Deutschland
Bei Huawei löst die Pura-Serie die P-Modelle in der Smartphone-Oberklasse ab. Nach dem Debüt in China hat der Hersteller jetzt auch die Preise und das Startdatum für den deutschen Markt genannt.
>>
Visual Display
Samsung bringt The Frame auf die Art Basel in Basel
Die Basler Ausgabe der Art Basel erhält Besuch von Samsung. Der Samsung-Fernseher "The Frame" wird als offizielles Visual Display der Messe zum Einsatz kommen.
>>