17.11.2022
Smartphone
Günstiges Flaggschiff Honor 70 im Test
Autor: Boris Boden
Honor
Mit dem Honor 70 will der Hersteller eine preiswerte Alternative zu den Flaggschiffen der Platzhirsche bieten. Der Test zeigt, dass der Preis aber auch Abstriche bedingt.
Wer eines der Flaggschiffe der Smartphone-Hersteller kaufen will, ist inzwischen meist vierstellig dabei. Doch es geht auch günstiger; einige Anbieter werben damit, auch schon für 600 Euro Highend-Qualität zu bieten. Dazu gehört auch die ehemalige Huawei-Tochter Honor, die mit dem Modell 70 für 549 Euro an den Start geht, für 50 Euro mehr gibt es auch 256 statt 128 GB Datenspeicher.
Eigener Look
Dass Honor individuelle Wege gehen will, wird optisch deutlich: So hat das 70 als eines von wenigen Modellen ein seitlich über die Kanten gebogenes Display, und auch die Ränder oben und unten sind extrem schmal – insgesamt deckt der Bildschirm 91 Prozent der Oberseite ab. Trotz der üppigen 6,67-Zoll-Diagonale ist so eine relativ kompakte Bauweise möglich, auch das Gewicht fällt mit 178 Gramm rund 25 Gramm geringer aus als beim vergleichbaren iPhone 14 Plus.
Das in Schwarz, Grün und Silber erhältliche Gehäuse aus gehärtetem Glas wirkt wertig, allerdings verzichtet Honor auf eine IP-Zertifizierung, die den Schutz vor Wasser oder Staub belegt. Zudem gibt es nur einen schwachen Mono-Lautsprecher und keinen Klinkenstecker für Kopfhörer.
Das Curved-Display mit OLED-Technologie sieht nicht nur schön aus, sondern bietet auch eine gute Helligkeit, maximal 120 Hz Bildwiederholrate und eine Always-on-Funktion. Die 32-Megapixel-Frontkamera befindet sich in einem winzigen Loch im oberen Bereich, der schnell ansprechende Fingerabdrucksensor am unteren Ende des Bildschirms.
Kein Flaggschiff-Feeling gibt es dagegen beim Prozessor, denn es kommt nicht die 8er-Serie von Qualcomm, sondern der etwas langsamere Snapdragon 778G+ zum Einsatz. Im Antutu-Benchmark werden rund 550.000 Punkte erreicht, was das Honor 70 auf ein Niveau mit anderen – auch manchen deutlich preisgünstigeren – Mittelklasse-Smartphones bringt. Im Alltag reicht die Leistung für fast alle Anwendungen aber völlig aus. Der Arbeitsspeicher ist mit 8 GB ordentlich bemessen. Für einen erhöhten Datenbedarf lohnen sich die 50 Euro Aufpreis für die 256-GB-Version, da Honor keinen Speicherkarten-Slot einbaut.
Google an Bord
Auf dem Honor 70 kommt die hauseigene Benutzeroberfläche MagicUI 6.1 auf Android-12-Basis zum Einsatz, auf der sich leider wieder einige überflüssige Apps befinden. Die Google-Dienste werden unterstützt. Honor verspricht, dass das Honor 70 zwei Jahre lang die Betriebssystem-Updates und drei Jahre lang Sicherheits-Updates erhalten wird – das ist inzwischen auch bei anderen Herstellern Standard.
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