Die große Smartphone-Marktübersicht

Weniger kann auch mehr sein: Nach diesem Motto haben offenbar einige der großen Smartphone-Anbieter auf dem deutschen Markt ihre Portfolios im letzten Jahr ausgedünnt und konzentrieren ihre Vermarktung auf wenige Modelle. Insbesondere gilt das für Samsung, Microsoft und Sony. Der Marktführer aus Korea hat vor allem Dutzende älterer Smartphones und Feature Phones aus dem Programm genommen und stellt stattdessen die Serien Galaxy A, J und S6 in den Mittelpunkt der Verkaufsaktivitäten.

Bei Sony ist man davon abgekommen, alle sechs Monate ein neues Xperia-Z-Flaggschiff nachzulegen, und folgt jetzt dem einjährigen Modell­zyklus der Konkurrenz. Microsoft schließlich bringt die meisten einfachen Feature Phones der Nokia- und Asha-Serien gar nicht mehr nach Deutschland.

Dass es trotz dieses Trends zu weniger Modellen bei einigen der Platzhirsche insgesamt immer mehr Auswahl an Handys und Smartphones gibt, liegt an einer ständig steigenden Zahl von Herstellern, die sich hierzulande versuchen.

Einige, wie Wiko im Smartphone-Einsteigersegment oder Huawei als Vollsortimenter, konnten innerhalb weniger Jahre damit bereits Erfolge verzeichnen und so manchen etablierten Player auf die Plätze verweisen. Andere wie Cat oder RugGear versuchen sich in der Nische der Outdoor-Phones.

Doch ein großer Name allein garantiert noch keinen Erfolg mit hohen Stückzahlen, wie das Beispiel Amazon zeigt, wo die Smartphone-Premiere mit dem Fire Phone ein Flop wurde, so dass das Gerät wohl keinen Nachfolger bekommen wird. Das Produkt war in den letzten Wochen nur noch über Billigpreise zu verkaufen.

Denn viele Kunden sind fast nur noch über den Preis zu erreichen. Entsprechend spielt die Klasse der Smartphones bis 150 Euro eine immer größere Rolle, zumal sich viele der Newcomer auf diesen Bereich konzentrieren. Selbst deren Top-Modelle sind selten oberhalb von 300 Euro positioniert, denn in der Oberklasse ist der Markenname noch immer wichtig. Vor allem Apples iPhone profitiert davon, während die Konkurrenten Samsung, HTC, Sony und LG um den Rest des Kuchens kämpfen.

Gerade in der Klasse über 400 Euro müssen aber wieder technische Innovationen kommen, die Höchstpreise rechtfertigen. Bis auf die gebogenen Displays der Edge-Modelle von Samsung passierte hier aber in den letzten Monaten wenig. Immer schnellere Prozessoren mit acht Kernen oder ständig verfeinerte Foto-Features, die sich aktuell vor allem auf die bisher vernachlässigten Frontcams konzentrieren,  bieten für die breite Masse der Kunden doch etwas zu wenig Kaufanreiz.

Als Unterscheidungsmerkmal sollen wie in den letzten Jahren die Themen Design und Materialien dienen. Hochwertiges Metall, Leder oder gehärtetes Glas heben die Hüllen der Flaggschiffe (noch) von den eigenen günstigeren Modellen und der Billigkonkurrenz ab.

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