06.07.2016
Smartphone mit Tastatur
Blackberry stellt Traditionsmodell Classic ein
Autor: Stefan Bordel, dpa
Andrew Gombert
Der schwer unter Druck geratene Smartphone-Pionier Blackberry dünnt seine Modellpalette weiter aus. Nun wirft der Hersteller das Traditionsmodell Classic mit Blackberry 10 OS aus dem Angebot.
Smartphone-Pionier in der Krise: Der Kanadische Hersteller Blackberry dünnt nun seine Modellpalette weiter aus. Das Tastatur-Modell Classic, das sich bei der Bedienung stark an alten Blackberry-Geräten orientierte, wird eingestellt. Das Classic habe die durchschnittliche Lebenszeit eines Smartphones im heutigen Markt weit überschritten, schrieb Gerätechef Ralph Pini in einem Blogeintrag.
Vor gut zwei Jahren hatte Firmenchef John Chen noch groß auf das günstige Tastatur-Modell gehofft, um die Talfahrt von Blackberry im Smartphone-Markt aufzuhalten. Dafür setzte er damals unter anderem den Modell-Namen Classic statt der geplanten Bezeichnung Q20 durch.
Doch Blackberry verlor nur noch weiter an Boden in dem Geschäft. Zuletzt war der Marktanteil auf lediglich 0,2 Prozent geschrumpft. Im vergangenen Geschäftsquartal setzte Blackberry noch 500.000 Smartphones zu einem Durchschnittspreis von 290 US-Dollar ab.
Der Blackberry-Chef hatte wiederholt gesagt, er werde aus dem Smartphone-Geschäft aussteigen, wenn es nicht gelingen sollte, mit den Geräten Geld zu verdienen. Bei Vorlage von Quartalszahlen vor knapp zwei Wochen bekräftigte Chen zugleich, er sei noch zuversichtlich, das dies zu schaffen sei.
Der Konzern soll Gerüchten zufolge bereits an drei neuen Android-Smartphones arbeiten, die schrittweise in den kommenden Monaten am Markt starten werden. Nur eines der Neulinge werde über eine physische Tastatur verfügen, bei den restlichen Geräten handele es sich um herkömmliche Smartphones in Barrenform. Das hauseigene Betriebssystem Blackberry 10 OS wird von den Kanadiern zwar weitergepflegt, neue Geräte mit dem OS werden aber wohl nicht mehr erscheinen.
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