24.08.2011
Sicherheit
Viele Deutsche von Netz-Abzocke betroffen
Autor: Thorsten Eggeling
Verbraucherzentralen warnen schon lange vor Abzockern im Netz. Trotzdem werden immer mehr Online-Nutzer Opfer von Internet-Kriminalität, wie jetzt eine neue Studie des Infas-Institus belegt.
Nach einem neu aufgelegten Telekommunikationsmonitor des Sozialforschungsinstitut Infas sollen in den letzten zwei Jahren allein in Deutschland 8,4 Millionen Menschen Opfer von Warenbetrug, Abo-Fallen oder Phishing geworden sein. In dieser Erhebung wurden 17000 volljährige Bundesbürger per Telefon zu Cybercrime befragt. Demnach wurden hochgerechnet allein 5,4 Millionen Internet-Nutzer Opfer von Abo-Fallen. Als besonders erfolgreiche Abo-Fallen erweisen sich Routenplanung und kostenpflichtig angebotene Freeware. Aber auch Mitfahrzentralen und Outlets werden häufig zu Kostenfallen.
Insgesamt sollen 2,8 von rund 27 Millionen Onlinekäufern im Web bestellte Ware zwar bezahlt, aber nicht erhalten haben. Zudem wurden etwa 1,5 Millionen Menschen Opfer einer Phishing-Falle. Im Schnitt belaufen sich die unseriösen Forderungen auf 120 Euro. Jedoch gibt es selbst im Kriminalitätsbericht des BKA keine konkreten Zahlen darüber, wie viel Betroffene letztlich wirklich zahlen.
Von den Zahlungsunwilligen erhalten mehr als die Hälfte Forderungen von Anwaltskanzleien oder Inkassofirmen. Eigentlich sind diese Methoden seit Jahren bekannt. Dennoch fallen auch erfahrene Internetnutzer immer wieder darauf herein. Die Verbraucherzentralen raten Internetnutzern, die unbeabsichtigt ein Abonnement eingegangen sind, sich keinesfalls von Mahnbriefen verunsichern zu lassen. Allerdings wird ein sofortiger schriftlicher Widerspruch empfohlen.
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