30.04.2013
Smartphone-Attacken
Mehr mobile Backdoors als SMS-Trojaner
Autor: Michael Rupp
Foto: Kaspersky
Nutzer von Android-Smartphones stehen vermehrt im Visier von Hackern. Die Zahl mobiler Schädlinge hat im Februar 2013 zum ersten Mal die Zehntausender-Marke überschritten.
Android ist als Betriebssystem für Smartphones und Tablet ein lohnendes Ziel für Hack- und Sabotageangriffe. Im Unterschied zu Apples iOS und Microsofts Windows Phone bietet das als offenes System konzipierte Android deutlich mehr Angriffspunkte für eine Kompromittierung. Das verdeutlicht die Zahl der in Umlauf befindlichen Malware: Mobile Schädlinge haben im Februar 2013 zum ersten Mal die Zehntausender-Marke überschritten, gab Kaspersky Lab heute bekannt. Das Hauptziel von Smartphone-Attacken ist nach wie vor Android. Über 96 Prozent von mobiler Malware hat es auf das Google-Betriebssystem abgesehen.
Nach den Untersuchungen der Virenforscher gibt es eine quantitative und qualitative Steigerung mobiler Schädlinge. Vor allem die Zahl der Backdoor-Apps nahm zu und liegt nun über der von SMS-Trojanern. Während Angreifer SMS-Trojaner nutzen, um unbemerkt vom infizierten Smartphone Textnachrichten an Premium-Nummer zu senden und so Geld vom betroffenen Konto abzuzweigen, eröffnen Backdoor-Apps Kriminellen zu einem Smartphone oder Tablet. So können Angreifer beispielsweise persönliche Daten stehlen, darunter Bilder, Videos, Kontaktdaten, Telefonnummern, Mail-Adressen oder GPS-Koordinaten.
Derzeit sind bei Kaspersky über 75.000 einzelne Varianten und 553 Familien mobiler Schädlinge verzeichnet. Bei den einzelnen Schädlingen entspricht dies einer Steigerung von 38 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn. Betrachtet man die Gattungen mobiler Malware, führen mit 22.871 Varianten erstmals Backdoor-Programme vor SMS-Trojanern. So entfallen fast 60 Prozent im mobilen Bereich auf Backdoors und SMS-Trojaner. Eine Verschiebung von eher einfach gestrickter hin zu besser entwickelter Schad-Software ist laut Kaspersky erkennbar.
Fazit
Android bietet nur unzureichende Sicherheitsfunktionen und bislang hat Google noch kein Mittel gefunden, das System sicherer zu machen. Solange gilt es, als Nutzer vorsichtig zu sein, den Leumund jede App vor der Installation genau zu prüfen und Sicherheits-Apps einzusetzen.
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