29.09.2011
Sicherheit
Microsoft zerschlägt weiteres Botnetz
Autor: Thorsten Eggeling
Foto: Wikipedia
Microsoft ist ein weiterer Schlag gegen Botnetze gelungen. Die Command-and-Control-Server des Kelihos-Botnetzes wurde deaktiviert und gegen die mutmaßlichen Betreiber wurde Anzeige erstattet.
Nachdem Microsoft bereits für die Zerschlagung der Botnetze Waledac und Rustock gesorgt hat, ist dem Konzern ein neuer Coup gegen ein Botnetz gelungen. In „Operation b79“ hat der Konzern mithilfe einer geheimen Gerichtsanordnung das Botnetz Kelihos außer Gefecht gesetzt und Anzeige gegen den mutmaßlichen Betreiber erstattet.
Dabei handelt es sich wahrscheinlich um die tschechische Firma Dotfree Group. Sie wurde 2009 gegründet und stellte kostenlose Internetdomains zur Verfügung. Dabei sollen zahlreiche Subdomains dafür missbraucht worden sein, um Malware zu verbreiten. Auch andere zwielichtige Machenschaften sollen von dort ausgegangen sein, darunter die Verbreitung der Scareware Macdefender.
Über ein Update hat Microsoft die Erkennung von Win32/Kelihos dem Microsoft Windows-Tool zum Entfernen bösartiger Software hinzugefügt. Über diese Bots wurden Spam versandt, Mails und Kennwörter kopiert, und Werbung für Webseiten mit Kinderpornografie verbreitet. Angeblich steckt hinter Kelihos unter anderem Dominique Alexander P. vom Domainprovider Dotfree Group SRO.
Nun wurde der Command-and-Control-Server des Botnetz Kelihos vom Netz genommen. Er kontrollierte etwa 42.000 Bots. Zudem wurden 21 Domains geschlossen, darunter auch cz.cc.
In einem Blogeintrag sieht Richard Domingues Boscovich von Microsofts Digital Crimes Unit die Ursache für das „industrieweite Problem“ in der mangelnden Regulierung von Domainhostern. In den USA seien selbst die Betreiber von Pfandleihäusern strenger reguliert, da die Namen, Anschriften und Ausweise ihrer Kunden verlangen. Mit der „Operation b79“ wird Domainhostern nun gezeigt, dass sie für das Treiben ihrer Kunden und das, was auf ihrer Infrastruktur geschieht, auch zur Verantwortung gezogen werden können.
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