31.03.2010
Sicherheit
Jeder zweite Mailnutzer klickt auf Spam
Autor: Dorothee Chlumsky
Jeder zweite E-Mail-Nutzer in Nordamerika und Westeuropa klickt einer Umfrage zufolge auf Spam-Mails. Fast die Hälfte von ihnen öffnet den Spam sogar absichtlich. Dennoch hält es ein Großteil der Nutzer für unwahrscheinlich, zum Mitglied eines Botnetzes zu werden.
Jeder zweite Nutzer von E-Mail in Nordamerika und Westeuropa klickt auf einen Link oder ein Attachment einer Spam-Mail. Das zeigt eine Studie der Arbeitsgruppe gegen den Missbrauch von Nachrichten (MAAWG: Messaging Anti-Abuse Working Group). Fast die Hälfte derer, die auf Spam klicken, handelt mit Absicht: aus Neugierde, weil sie sich aus einer Liste austragen wollen, oder aus Interesse an den angebotenen Produkten. Obwohl 84 Prozent der Nutzer wissen, was Botnetze sind (in Deutschland sogar 91 Prozent), denkt nur ein Drittel, es kann ihnen passieren, sich selbst einen Bot-Virus auf den PC zu holen. Besonders die deutschen Nutzer sind von der Sicherheit ihrer PCs überzeugt: 62 Prozent halten es für unwahrscheinlich, sich einen Bot-Virus einzufangen. In Großbritannien liegt dieser Wert nur bei 26 Prozent, in Spanien bei 23 Prozent.
Von den 43 Prozent der Befragten, die eine Mail öffneten, obwohl sie sie für Spam hielten, gab ein Drittel (33 Prozent) an, das aus Versehen getan zu haben. 57 Prozent der Nutzer hatten die Mail geöffnet, weil sie sich nicht sicher waren, ob es sich um Spam handelte.
Mit Blick auf das Eindämmen von Spam und schädlichen Mails sehen die meisten Nutzer ihre eigene Mitverantwortung nicht. 65 Prozent finden, die Eindämmung von üblen Mails sei Sache der Internet-Provider, 54 Prozent sehen die Antivirenhersteller in der Pflicht. Weniger als die Hälfte der Nutzer (48 Prozent) hält ihr eigenes Verhalten für verantwortlich, in Frankreich und Spanien sind es sogar noch weniger (Spanien 37 Prozent, Frankreich 37 Prozent).
Für die Studie befragten die Experten 3.700 E-Mail-Nutzer ab 18 Jahren in sechs Ländern: USA, Kanada, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Deutschland. Die gesamte Studie befindet sich im PDF-Format auf den Webseiten der MAAWG.
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