17.12.2009
Sicherheit
Hacker sabotieren Microsoft-Tool
Autor: Dorothee Chlumsky
Microsoft verteilt an Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste ein Werkzeug namens Coffee, mit dem sich eine Vielzahl von Daten aus dem Rechner von Computernutzern auslesen lassen. Aus Hackerkreisen kommt nun das Gegenmittel: "Decaf".
Hacker haben im Internet ein Gegen-Werkzeug zu Microsofts "Coffee"-Tool zugänglich gemacht. Coffee steht für Computer Online Forensic Evidence Extractor. Nach Angaben von The Register enthält es ein Bündel von etwa 150 Tools, die es Polizei und Geheimdiensten erlauben, potenziell interessante Daten aus einem Windows-Rechner auszulesen, etwa die Internet-History, temporäre Dateien oder andere vertrauliche Daten. Das Software-Paket wird von Interpol vertrieben. Im November hatte Coffee seinen Weg ins Internet gefunden, vergangenes Wochenende nun wurde das Gegenmittel Decaf (engl.: entkoffeiniert) zugänglich. Decaf bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, Coffee auszuhebeln, etwa durch die Möglichkeit, den USB-Port, von dem aus Coffee läuft, zu deaktivieren oder den Inhalt des temporären Speichers zu löschen, bevor er ausgelesen werden kann.
Die Entwickler von Decaf haben den Quellcode ihrer Software nicht veröffentlicht. The Register zufolge wollen sie damit verhindern, dass sich Decaf zurück-programmieren lässt. Die Hacker begründeten den Schritt, Decaf zu entwickeln, damit, dass sie sich für einen freien und uneingeschränkten Internetverkehr einsetzen. Man wolle die Strafverfolgungsbehörden davor warnen, sich ausschließlich auf Microsoft zu konzentrieren.
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