11.07.2011
Sicherheit
Hacker-Angriff auf deutschen Zoll
Autor: Dorothee Chlumsky
Eine Gruppe von Hackern ist in die Server des Zolls eingebrochen und hat interne Daten entwendet. Die Bundespolizei bestreitet den Vorfall — aber die Daten stehen auf der Webseite der Angreifer.
Die Gruppe, die sich "No Name Crew" nennt, rechtfertigt den Angriff auf die Server der Bundesbehörden mit politischen Motiven. Das Post- und Fernmeldegeheimnis sei in Gefahr, ausgehebelt zu werden, der Staat schränke die Freiheits- und Bürgerrechte immer stärker ein.
Als Protest dagegen hat die Gruppe Daten der Bundespolizei-Server auf ihrer Webseite veröffentlicht, darunter die GPS-Tracking-Software, die die Behörden verwenden, um Fahrzeuge aufzuspüren, die zugehörige SQL-Datenbank sowie Nutzerkennungen und Passwörter des Tracking-Systems. Die Angreifer haben zudem Screenshots des Angriffs auf ihrer Webseite veröffentlicht.
Eine Sprecherin der Bundespolizei erklärte gegenüber golem.de, es seien keine Einsatzdaten der Bundespolizei veröffentlicht worden. Betroffen sei ein Server des Zolls mit Daten des Zielverfolgungssystems Patras gewesen. Diesen Server habe man vorläufig abgeschaltet und die Nutzer gewarnt.
Die No Name Crew droht mit weiteren Aktionen. In kämpferischem Jargon heißt es, man werde die dauerhafte Überwachung nicht länger tolerieren: "Ihr habt euch zahlreicher Verbrechen gegen die Persönlichkeitsrechte und Datenschutzbestimmungen schuldig gemacht. (
) Jede Lücke wird ab jetzt schamlos ausgenutzt, alles was wir in die Hände bekommen, werden wir leaken um den Feinden der Freiheit den größtmöglichsten Imageschaden zuzufügen."
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