17.11.2009
Sicherheit
Geschäftemacherei mit der Schweinegrippe
Autor: Dorothee Chlumsky
Die Sicherheitsexperten von Sophos warnen vor Cyberkriminellen, die sich die Angst vor der Schweinegrippe zu Nutze machen. Sie ködern Anwender, um ihnen per Internet gefälschte Grippemittel zu verkaufen.
Die Sicherheitsfachleute von Sophos haben ein kriminelles Netzwerk aufgedeckt, das im Internet Geschäfte mit der Angst vor der Schweinegrippe macht. Dabei handelt es sich um russische Netzwerke, die sich, etwa unter dem Namen "Canadian Pharmacy", als Internet-Apotheken ausgeben und Fälschungen gefragter Grippemedikamente zum Verkauf anbieten. Die "Partnerka" genannten Netzwerke manipulieren die Ergebnisse von Suchmaschinen und schustern sich in einer Affiliate-Struktur gegenseitig potenzielle Kunden zu. Dabei werden Suchergebnisse so manipuliert, dass Kunden, wenn sie im Internet beispielsweise nach dem Grippemittel "Tamiflu" suchen, auf die Seiten der kriminellen Netzwerke weitergeleitet werden. Diese Seiten verfolgen den Zweck, an persönliche Daten der Kunden zu gelangen. Mit Hilfe des dahinter steckenden Affiliate-Netzwerkes verdienen die Cyberkriminellen gutes Geld: Nach Recherchen von Sophos lassen sich in einem "Glavmed" genannten Netzwerk, das außerhalb Russlands operiert, mit dem Unterhalt pseudo-pharmazeutischer Webseiten 16.000 Dollar täglich verdienen - ein Jahresverdienst von 5,8 Millionen Dollar.
In Zeiten von Impfstoff-Engpässen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Menschen vorbeugend Grippemittel im Internet bestellen wollen. Deutschland nimmt auf der Liste der Länder, die bei der beschriebenen "Canadian Pharmacy" Tamiflu einkaufen, den zweiten Platz nach den USA ein. Wer dort Grippe-Medikamente erwirbt, unterstützt damit unwissentlich kriminelle Netzwerke und weiß überdies nicht, welches Produkt er für sein Geld bekommt. Dabei kann es sein, dass die Kunden tatsächlich ein Medikament erhalten, das wie Tamiflu aussieht. Die Spezialisten bei Sophos warnen, dass das Medikament im besten Fall nur teuer war und keine Wirkung zeigt - im schlimmsten Fall beinhaltet es gesundheitsschädliche Stoffe.
Der Sophos-Experte Graham Cluley berichtet in seinem Blog über seine Recherchen. Dort findet sich auch ein ausführlicher Bericht über die "Partnerka"-Netzwerke.
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