06.10.2009
Sicherheit
Datenleck in US-Armee
Autor: Dorothee Chlumsky
Über ein Peer-to-Peer-Netzwerk wurden persönliche Daten von zehntausenden US-Soldaten heruntegeladen. Die Armee, sagt, das Loch sei gestopft, doch der Datenfluss geht weiter.
Sicherheitsexperten der Firma Tiversa haben bei einer Recherche für einen privaten Auftraggeber festgestellt, dass unauthorisierte Nutzer in China und Pakistan persönliche Daten von mehreren Zehntausend US-Soldaten über ein Peer-to-Peer-Netzwerk herunterladen. Das berichtet die Washington Post. Die Daten beinhalten Informationen Sozialversicherungsnummern, Blutgruppen, Mailadressen und Mobilfunknummern sowie die Namen der Partner und Kinder der Soldaten.
Die Armee hat die Nutzung von Peer-to-Peer-Software bereits seit 2003 verboten und beteuert, es handle sich um einen einmaligen Vorfall und die Lücke sei geschlossen. Nach Angaben der Zeitung gehe der Abfluss von Daten jedoch weiter.
Edolphus Towns, der Sprecher eines Kommittees des Repräsentantenhauses, sagte, das Problem mit Peer-to-Peer-Software sei, dass der Datenabfluss häufig auch unintendiert weiterginge, wenn die Software einmal auf einem Rechner installiert sei. Er halte derartige Vorfälle für ein großes Sicherheitsrisiko. Sein Kommittee hatte bereits früher festgestellt, dass Vertragsdokumente großer Waffenprogramme wie das des F-35-Kampfflugzeugs ihren Weg in derartige Netzwerke gefunden hatten. Besonders brisant seien im aktuellen Fall die Daten der Sodaten einer Spezialeinheit, die in Afrika stationiert ist.
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