16.01.2018
Neue Security-Lösung
Blackberry Jarvis soll vernetzte Fahrzeuge absichern
Autor: Stefan Bordel
Pieter Beens / Shutterstock.com
Der Smartphone-Pionier Blackberry stellt mit Jarvis eine neue Sicherheitslösung zum Schutz von vernetzten und autonomen Fahrzeugen vor. Der Dienst prüft die Software von Autoherstellern auf mögliche Schwachstellen.
Der einstige Smartphone-Primus Blackberry wandelt sich zunehmend zum Anbieter von Sicherheits-Software. Nachdem die Kanadier bereits in der Vergangenheit verschiedene Sicherheits-Services für Unternehmen auf den Markt gebracht hatten, folgt nun mit Jarvis eine weitere Security-Lösung. Der neue Dienst wurde speziell zum Schutz von vernetzten und autonomen Fahrzeugen entwickelt. Hierzu prüft Jarvis die Software der Autobauer auf mögliche Schwachstellen im Code. Passend dazu wählte Blackberry zur Vorstellung der Lösung die North American International Automotive Show (NAIAS) in Detroit aus.
„Vernetzte und autonome Fahrzeuge erfordern einige der komplexesten Softwarelösungen, die jemals entwickelt wurden. Dies stellt eine große Herausforderung für Automobilhersteller dar, die sicherstellen müssen, dass der Code branchen- und herstellerspezifischen Standards entspricht und gleichzeitig die großen und verlockenden Angriffsflächen für Cyberkriminelle ausreichend geschützt sind“, sagte Blackberry-Chef John Chen bei der Präsentation.
Jarvis scannt Binärcode auf Schwachstellen
Bei Jarvis handelt es sich explizit um eine cloudbasierte statische Binärcode-Scanlösung, die automatisiert Sicherheitslücken in der Software von Automobilen identifiziert. Hierdurch haben OEMs die Möglichkeit, die gesamte Software-Lieferkette zentral zu prüfen. Blackberry verspricht, dass der Dienst innerhalb weniger Minuten detaillierte Ergebnisse zum Sicherheitsstand der verwendeten Software liefert.
Jarvis wird auf Pay-as-you-go-Basis angeboten und ist individuell an die Ansprüche des Kunden und dessen Software anpassbar. In der Praxis greifen Autohersteller online auf die Lösung zu und prüfen damit die in der Softwareentwicklung anfallenden Binärdateien auf Schwachstellen. Dabei lässt sich sowohl neue Software als auch bereits in der Produktion befindlicher Code evaluieren. Nach dem Scannen haben Entwickler über verschiedene Dashboards direkten Zugriff auf die Ergebnisse samt Sicherheitshinweisen und spezifischen Vorsichtsmaßnahmen.
Im Vergleich zur manuellen Überprüfung von Software soll Jarvis weitaus Kosten- und Zeit-effizienter arbeiten. Außerdem helfe die Lösung dabei, Industriestandards wie MISRA oder CERT sowie Unternehmens-interne Vorgaben einzuhalten.
Aktuell testen bereits einige große Autohersteller die neue Blackberry-Lösung, darunter auch der Jaguar-Land-Rover-Konzern.
Wie Chen während der Präsentation in Detroit ausführte, könne Jarvis auch zur Absicherung von anderen Industriebereichen zum Einsatz kommen. Als Beispiel nannte Chen etwa das Gesundheitswesen, Luft- und Raumfahrt, Industrie-Automation und das Verteidigungswesen.
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