25.02.2015
Cybercrime
BKA und Europol zerschlagen Ramnit-Botnet
Autor: Stefan Bordel
Foto: Symantec
Das Bundeskriminalamt hat in Zusammenarbeit mit Europol sowie den IT-Firmen Microsoft, Symantec und AnubisNetworks das internationale Ramnit-Botnet zerschlagen, das 3,2 Millionen PCs befallen hatte.
IT-Sicherheit:
Einer internationalen Ermittlergruppe unter Leitung von Europol ist die Auflösung des Ramnit-Botnet gelungen - der illegale PC-Zusammenschluss soll weltweit über 3,2 Millionen Geräte kontrolliert haben. Bei den Ermittlungen waren unter anderem auch das Bundeskriminalamt (BKA) sowie die IT-Firmen Microsoft, Symantec und AnubisNetworks beteiligt. In der Folge sollen nun die betroffenen Nutzer über die Schadsoftware auf ihren Geräten informiert werden.
Ein Botnet besteht aus einer Gruppe von Rechnern, die meist über Schadsoftware miteinander verbunden sind und von Kriminellen für illegale Machenschaften missbraucht werden. Die Verbreitung der Schadsoftware erfolgt oft über Spam-Mails oder korrumpierte Webseiten. Wie Nutzer ein Botnet erkennen und sich davor schützen, hat jüngst der Sicherheitshersteller Eset behandelt.
Nach Einschätzung des Antiviren-Spezialisten Symantec erlaubte die Malware des Ramnit-Botnets den Zugriff auf verwendete Session-Cookies, Laufwerke und Datenträger, versteckte FTP-Server und VNC-Module. Die Hacker hatten damit praktisch Zugriff auf das gesamte System und die Online-Konten der betroffenen Nutzer.
BKA-Präsident Holger Münch sieht den Fall als exemplarischen Beleg für die Dimension kriminellen Handelns im Internet: "Das Ausmaß dieses Botnetzes, die Anzahl von über drei Millionen Geschädigten sowie die Internationalität des kriminellen Handelns unterstreicht, wie wichtig schlagkräftige nationale wie internationale Kooperationen der Strafverfolgungsbehörden, aber auch Allianzen mit der Wirtschaft sind. Nur so können wir die Bürgerinnen und Bürger vor Cyberkriminellen schützen."
Ist mein PC auch betroffen?
Laut Microsoft deuten deaktivierte Systemdienste wie etwa Windows Defender, Windows Firewall, Benutzerkontensteuerung, Windows Update sowie Probleme bei der Installation von Virenscannern auf eine Infektion hin. Startet der PC noch ganz normal, sollten betroffene Nutzer den Microsoft Safety Scanner herunterladen und ausführen, um die Malware zu entfernen. Bei schwerwiegenden Problemen wie etwa Bluescreens ist hingegen eine Neuinstallation des Systems fällig.
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