26.10.2010
Sicherheit
Betrugs-Mail droht mit Ermittlungsverfahren
Autor: Dorothee Chlumsky
Online-Betrüger versuchen derzeit, PC-Nutzer mit Drohungen per E-Mail zu verunsichern. Sie geben sich als Anwalt aus und drohen dem Empfänger eine Urheberrechtsklage an. Der Vorwurf: Illegaler Musikdownload.
Die com!-Redaktion warnt vor einer Mailbetrugs-Kampagne, die Surfer durch Drohungen verunsichern will und dazu bringen, den Betrügern Geld zu überweisen. Die Betrüger geben als Absender der Mail "Rechtsanwalt Florian Giese" an. Im Text heißt es, die Kanzlei Giese sei beauftragt worden, eine Firma namens Videorama anwaltlich zu vertreten. Die genannte Firma habe Urheberrechtsverletzungen geltend gemacht. Weiter nennen die Betrüger die Paragraphen des Urhebergesetzes, nach denen sich der Empfänger schuldig gemacht haben soll, sowie die IP-Adresse, die der Empfänger der Mail zum Tatzeitpunkt angeblich genutzt hat. Er habe sich schuldig gemacht, MP-3-Dateien illegal aus dem Internet herunter- und heraufgeladen zu haben. Im Text heißt es: "Durch das Herunterladen urherberrechtlich geschutzer Werke haben sie sich laut § 106 Abs 1 UrhG i.V. mit §§ 15,17,19 Abs. 2 pp UrhG nachweislich strafbar gemacht. Bei ihrem Internetanschluss sind mehrere Downloads von musikalischen Werken dokumentiert worden. Aufgrund dieser Daten wurde bei der zustandigen Staatsanwaltschaft am Firmensitz unseres Mandanten Strafanzeige gegen Sie gestellt."
Der fälschlich Beschuldigte könne der Strafanzeige aber entgehen, wenn er sich mit dem Mandanten der Kanzlei außergerichtlich einige und über eine anonyme Bezahlkarte 100 Euro an die Kanzlei überweise.
Die Betrüger missbrauchen bei ihrer Erpressung den Namen des Rechtsanwalts Florian Giese, der sich tatsächlich unter anderem mit Urheberrechtsverletzungen befasst. Er verwahrt sich auf seiner Webseite in aller Form dagegen, mit diesen Betrugs-Mails in Zusammenhang gebracht zu werden. Weder habe er von der Firma Videorama einen derartigen Auftrag erhalten, noch seien unter einer der angegebenen Mailadressen Nachrichten wie die genannte verschickt worden. Seine Kanzlei sei auch nicht Opfer eines Hackerangriffs geworden. Die Betrüger hätten für ihre Mails die Domain ra-giese.info verwendet, auf den Namen des echten Anwalts Florian Giese liefen aber nur die Domains ra-giese.de und ra-giese.com. Die Kanzlei hat Strafanzeige gegen die Betrüger gestellt, die Kriminalpolizei ermittelt wegen Identitätsdiebstahls.
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