31.07.2019
Wegen Handelskonflikt
Samsung macht 50 Prozent weniger Gewinn
Autor: dpa
Valeriya Zankovych / Shutterstock.com
Auch Samsung leidet unter dem Handelskonflikt zwischen den USA und China. Im zweiten Quartal verzeichnet der Smartphone-Hersteller rund 50 Prozent weniger Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die anhaltende Schwäche des Chipmarkts hat zu einem deutlichen Gewinnrückgang beim Technologieriesen Samsung geführt. Die Profite des südkoreanischen Unternehmens für das zweite Quartal 2019 haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als halbiert, wie aus dem neuesten Geschäftsbericht von Samsung Electronics hervorgeht.
Der Betriebsgewinn beläuft sich für die Monate April bis Juni auf umgerechnet knapp mehr als fünf Milliarden Euro. Die Zahlen des Marktführers bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern übertrafen leicht den Ergebnisausblick, den Samsung im Vormonat veröffentlicht hatte. Für die zweite Jahreshälfte erwarte man, dass die Nachfrage wieder wachsen werde, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
In der Halbleiter-Sparte verbuchte Samsung für das zweite Jahresquartal einen Betriebsgewinn von umgerechnet knapp 2,6 Milliarden Euro. Dies ist der niedrigste Wert seit Herbst 2016.
Der Technikriese befürchtet zudem negative Auswirkungen des aufflammenden Handelskonflikts zwischen Südkorea und Japan. Des Weiteren drückt der Handelskrieg zwischen den USA und China auf die Geschäftsaussichten des Unternehmens.
Laut japanischen Medienberichten plant Tokio, Südkorea am 2. August von der Liste jener Länder zu streichen, die Vorzugsbehandlungen bei Handelsgeschäften genießen und Produkte beziehen, die für militärische Zwecke benutzt werden können. Japan hatte den kürzlich gefassten Beschluss damit begründet, dass das gegenseitige Vertrauen untergraben sei.
Exportbeschränkungen für wesentliche Materialien
Zuvor verhängte Tokio Exportbeschränkungen für wesentliche Materialien, die zur Herstellung von Smartphones und Mikrochips benötigt werden. Dem Beschluss zufolge müssen japanische Firmen für den Export bestimmter Materialien, inklusive Fotolacken, die in der Chipproduktion verwendet werden, jedes Mal Lizenzen beantragen. Von den Restriktionen sind vor allem die südkoreanischen Chiphersteller Samsung und SK Hynix sowie die Firma LG Display betroffen.
Hintergrund ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft in Korea (1910 bis 1945). Der Oberste Gerichtshof in Südkorea hatte im vergangenen Oktober den japanischen Stahlhersteller Nippon Steel & Sumitomo angewiesen, Schadenersatz zu zahlen. Tokio hatte das Urteil kritisiert. Es gibt weitere ähnliche Klagefälle.
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